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Claw Trilogy 01 - Fenrir

Claw Trilogy 01 - Fenrir

Titel: Claw Trilogy 01 - Fenrir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M D Lachlan
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ein Schrei.
    »Haltet ihn fest!«
    »Er ist da drüben!«
    Renier war entwischt, und die Franken jagten ihn zwischen den Bäumen. Leshii sah sich nicht um, sondern trieb seine Tiere an, um sich so weit wie möglich von dem verhexten Franken zu entfernen.
    Moselle war ein erheblich besserer Reiter als der Mann aus dem Osten, und Leshii hatte alle Mühe mitzuhalten. Schließlich gab er es auf und folgte nur den Spuren des Pferds durch den Wald. Er war sicher, auf der richtigen Fährte zu sein, denn es gab nur einen einzigen gangbaren Weg. Es dämmerte schon fast, als er die beiden erreichte. Aelis stand mit Moselle an einem Bachlauf. Sie hatte angehalten, um das Pferd zu schonen, und so hatte er sie eingeholt. Moselle versuchte, ihr im Guten zuzureden.
    »Edelfrau, die Gefahr ist gebannt. Wir haben Renier gefesselt. Er ist nicht mehr er selbst. Ich kann es nicht erklären, aber ich werde das Rätsel lösen. Er bleibt gefesselt und wird bewacht, bis wir wieder in der Stadt sind. Sie ist nur einen guten Tagesritt entfernt. Bitte, kommt mit uns.«
    »Ich habe mich entschieden«, erwiderte Aelis. »Ich kehre nicht nach Paris zurück. Das ist zu gefährlich. Meine Anverwandten könnten sich jederzeit gegen mich wenden. Ich muss zur Wurzel des Problems vorstoßen und es lösen.«
    »Das ist unmöglich. Ihr seid eine Frau«, widersprach Moselle. »Lasst mich an Eurer Stelle gehen. Ich bin ein Krieger und habe in vielen Schlachten Erfahrungen gesammelt. Was es auch ist, das Euch heimsucht, meine Männer und ich werden dem ein Ende setzen.«
    »Nein, das könnt Ihr nicht«, entgegnete Aelis. »Ich wünschte, Ihr könntet es. Wenn Ihr mit mir kommt, würde sich erst einer von Euch gegen mich wenden, und dann noch einer. Ich darf nicht in der Nähe von Menschen bleiben, und schon gar nicht in der Nähe von Kriegern. Gebt mir das Schwert.«
    »Edelfrau?«
    »Das Schwert. Im Namen meiner Familie, welche die Befehlsgewalt über Euch hat, überlasst mir das Schwert, das ich Euch gegeben habe. Die Wikingerklinge.« Moselle war offenbar zu der Ansicht gelangt, Siegfrieds Schwert sei seiner eigenen Waffe vorzuziehen, und trug sie am Gürtel.
    »Wozu? Ich bin nicht verhext, ich werde Euch nicht angreifen.«
    Aelis schüttelte den Kopf. Sie ging zu Moselles Pferd. Es war ein schöner Grauer, der im schwachen Licht vor der Morgendämmerung fast von innen heraus zu glühen schien. Aelis streichelte ihm die Nüstern und legte den Kopf an den Hals des Tiers. Dann wandte sie sich wieder an Moselle.
    »Gebt mir das Schwert.«
    Moselle zuckte mit den Achseln und band es los. Aelis nahm es und legte es an.
    »Wieder eine Verkleidung?«, fragte Moselle.
    »Nein. Ich brauche es, um mich zu verteidigen. Habt Ihr Geld?«
    »Nur ein paar Denier.«
    »Gebt mir auch die.«
    Moselle zog eine Geldbörse aus dem Hemd und reichte sie ihr. Aelis war erleichtert, da sie recht schwer war.
    »Was habt Ihr nun vor, Edelfrau?«
    »Ich gehe nach Osten, wo ich diese Angelegenheit beilegen oder sterben werde.«
    »Das ist widernatürlich. So etwas sollte nur ein Mann sagen«, erwiderte Moselle. »Ihr seid ebenfalls verhext.«
    »Im Norden kämpfen auch Schlachtjungfern«, gab Leshii zu bedenken. »Ich habe eine in Kiew gesehen. Sie wirkte unnatürlich – zu groß für eine Frau und keineswegs sittsam. Jemand hätte sie verprügeln und an ihren Platz weisen müssen, aber ich glaube, sie hatten alle zu große Angst vor ihr.«
    »Gib mir dein Messer und die Axt«, verlangte Aelis von Leshii.
    »Wie viele Waffen brauchst du denn noch?«
    »Nur diejenigen, die in meiner Nähe sind. Du begleitest mich, Händler; du wirst mir den Weg zeigen.«
    Zum ersten Mal seit langer Zeit musste Leshii lächeln. »Ist mir ein Vergnügen.«
    »Wollt Ihr wirklich einem Fremden trauen?«, fragte Moselle.
    »Ich vertraue ihm ganz und gar nicht«, entgegnete Aelis. »Aber wir wissen wenigstens, wo wir stehen. Außerdem, wenn er verhext wird, ist er alt und unbewaffnet, also kann ich ihn töten.«
    »Ein ungeheurer Vorteil!«, stimmte Leshii zu.
    »Das werde ich nicht zulassen«, sagte Moselle. »Euer Bruder würde es nicht erlauben, und ich glaube, ich muss hier in seinem Namen handeln. Ihr werdet freiwillig mit mir kommen, oder, so ungern ich es sage, meinetwegen auch gegen Euren Willen, aber auf die eine oder andere Art werdet Ihr mich nach Paris begleiten, Edelfrau.«
    Aelis schüttelte den Kopf und pfiff ihrem Pferd. Das Tier kam sofort, und sie stieg auf einen umgestürzten Baum und

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