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Claw Trilogy 01 - Fenrir

Claw Trilogy 01 - Fenrir

Titel: Claw Trilogy 01 - Fenrir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M D Lachlan
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dass sie nicht weiterkamen, vor allem dann nicht, wenn sie die Packpferde und die geplünderten Sachen behalten wollten.
    Jehan spürte, wie jemand ihn auf die Beine stellte. Zwei Burgunder waren abgestiegen und hatten ihn gepackt, ein Dritter bedrohte ihn mit dem Messer.
    »Ich gehöre nicht zu denen«, erklärte Jehan.
    Er sprach die burgundische Sprache nicht gut, doch im Angesicht des Todes fielen ihm Worte ein, auf die er bei einer Plauderei am Lagerfeuer eines Händlers nie gekommen wäre.
    »Ich bin Mönch und diene dem Kaiser des Römischen Reichs.«
    Die Krieger plapperten aufgeregt und schnell. Jehan konnte nicht alles verstehen, begriff aber, dass sie überlegten, ob sie ihn töten sollten. Einer wies darauf hin, dass Jehan als Einziger nicht weggelaufen sei; ein anderer sagte, die Kleidung sei mit Blut getränkt, welchen anderen Beweis brauche man also noch für Jehans Teilnahme an dem Massaker in der Abtei?
    »Wie heißt der Kaiser?«
    »Es ist Karl, genannt der Dicke. Er ist ein Verbündeter Eures berühmten Herrn Richard.«
    Die Männer wechselten Blicke. Die anderen Reiter setzten den Nordmännern zu und stießen immer wieder den steilen Hang hinauf vor.
    Der Mann mit dem Messer sagte: »Ich töte ihn trotzdem. Er ist bei den Warägern, und das ist so gut, als wäre er einer von ihnen.«
    »Ich bin ein ehrbarer Pilger. Mein Kloster bezahlt sicherlich für meine Rückkehr.«
    Normalerweise hätte Jehan es verabscheut, derart um sein Leben zu feilschen, aber neben ihm stand das bleiche, zerlumpte Mädchen.
    Sie blickte nach Norden, und er wusste, dass sie da war, um ihn zu Aelis zu bringen. Das kam ihm überhaupt nicht seltsam vor, sondern er fand es ganz natürlich, ihr zu folgen, er fand es natürlich, dass sie wusste, was er dachte und das Ziel kannte, zu dem sie ihn führte. Er musste Aelis retten, deshalb war er aus den Fesseln seines Gebrechens befreit worden.
    »Du siehst mir aber nicht wie ein Mönch aus. Welchem Kloster gehörst du an?«
    »Saint-Germain in Paris. Ich habe eine weite Reise und viele Entbehrungen hinter mir.«
    Wieder wechselten die Ritter einige Blicke. Ein Stein sauste an Jehans Kopf vorbei. Ofaeti und seine Männer deckten die Burgunder offenbar mit Wurfgeschossen ein.
    »Schafft ihn ins Kloster«, sagte ein großer Ritter. »Dann steigen wir hoch und greifen die Kerle zu Fuß an.«
    »Nein«, warnte Jehan.
    »Warum nicht?«
    »Sie sind in ihrer Heimat reiche Männer, auch für sie kann man Lösegeld verlangen. Ich kann mit ihnen verhandeln.«
    »Sie haben unsere Brüder getötet.«
    »Seid Ihr Mönche?«
    »So gut wie, oder auch nicht. Richard ist der Abt. Wir sind seine Männer. Du kannst in der Abtei vor ihn treten.«
    Also war Richard der Gerichtsherr inzwischen Abt geworden. Das musste erst vor kurzer Zeit geschehen sein, überlegte Jehan. Oder raubte ihm nur die Benommenheit die Erinnerungen? Richards Gegenwart hatte auf jeden Fall eines zu bedeuten: Alle Wikinger waren tot. Richard hatte erbittert und erfolgreich gegen seinen älteren Bruder Boso Krieg geführt und sich als entschlossener, erbarmungsloser Kämpfer gezeigt. Richard war nur dem Namen nach ein Mönch und würde zweifellos bald sein Gefolge von Huren, Jagdfalken und Hunden in die Abtei holen.
    »Die Männer sind nicht eure Feinde«, erklärte Jehan. »Wir sind Pilger und erreichten die Abtei erst, als das Gemetzel schon geschehen war. Ich habe sie angewiesen, die Schätze nach Saint-Germain zu bringen. Ich wusste nicht, dass Euer Herr zurückkehrt, und dachte, die Abtei sei nun wehrlos Briganten und Dieben ausgeliefert.«
    Der Mann mit dem Messer lachte. »Gut, dass du so umsichtig handelst. Dann müssen wir wohl einfach nur darum bitten, und Saint-Germain liefert die Sachen sofort aus.«
    »Ich bin kein Dieb«, sagte Jehan.
    Weitere Steine kamen geflogen.
    »Sag ihnen, sie sollen die Waffen strecken, und dann könnt ihr vor den Gerichtsherrn treten. Glaube mir, er wird die Wahrheit herausfinden.«
    Jehan rief etwas auf Norwegisch den Hügel hinauf. In seinem Kopf drehte sich immer noch alles. »Ofaeti, es gibt nur noch eine Möglichkeit. Der Schatz ist verloren. Ihr müsst euch jetzt entscheiden, ob ihr dafür sterben wollt.«
    »Genau das will ich!«, rief Ofaeti zurück.
    »Gebt ihn auf. Ich schwöre, ich führe euch zu einem größeren Vermögen. Ich habe euch doch auch hierhergeführt. Ich handle aus, dass ihr leben dürft, und führe euch zu zehnmal so viel Gold.«
    »Vielleicht verstehst du das

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