Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Claw Trilogy 01 - Fenrir

Claw Trilogy 01 - Fenrir

Titel: Claw Trilogy 01 - Fenrir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M D Lachlan
Vom Netzwerk:
anhaben. Um seine Schwester zu beschützen, um zu verhindern, dass sie zusammen mit dem Gott starb, musste er so schnell wie möglich die Edelfrau töten. Er hatte Pferde und wusste, wohin sie wollte. Es gab keinen Grund, noch länger zu zögern.
    In Saint-Maurice hatte er den Wolf gesehen und den Feind erkannt. Das Wissen war ihm jedoch ohne Vision zuteilgeworden. Er rannte aus der Krypta hinaus, ohne einen Blick zurückzuwerfen.

44
    Verteidigung
    W ir sollten nach Miklagard gehen. Dort können wir die Beute gegen bare Münze eintauschen, und dort bekommen wir weit und breit die besten Angebote.«
    Es war schrecklich kalt, die Pferde hatten sich den ganzen Tag im steifen Nordwind abgeplagt, der immer wieder Hagelschauer brachte. Endlich hatten sie in einer Biegung des Tals etwas Schutz gefunden und beschlossen, dort zu lagen. Die zerschlagenen Kirchenbänke lieferten das Feuerholz, sie hockten sich auf die Kleiderstapel, die sie gestohlen hatten, und aßen etwas Geflügel, das ihrer Ansicht nach nicht vergiftet war.
    »In Miklagard feilschen die Händler nicht einmal richtig. Wir würden bis zu den Eiern in Dirham waten«, sagte Egil.
    »Nein«, widersprach Ofaeti. »Wenn dort die Männer der Kirche unsere Schätze sehen, werden sie uns einfach töten. Die ganze Sache ist vom Unheil überschattet. Ich würde sagen, wir kehren zuerst heim und fahren dann mit genug Männern nach Haithabu, um alle Piraten und Kirchenleute abzuschrecken. Verdammt!«
    »Was ist los?«
    »Franken! Jemand muss aus der Abtei entkommen sein und Hilfe geholt haben.«
    Zweihundert Schritt entfernt, wo das Tal sich wand und wieder in die Hauptrichtung verlief, trabten sieben Reiter.
    »Schildwall?«
    »Wir sind nur elf, die würden uns im Handumdrehen aufreiben. So ein Mist. Den Hang hinauf – da können sie nicht reiten.«
    »Was ist mit den Sachen?«
    Der Angriff der Ritter half den Nordmännern, rasch zu einer Entscheidung zu gelangen.
    Jehan erlebte die ganze Angelegenheit wie im Traum. Die Nordmänner fluchten und ruderten mit den Armen, während sie versuchten, die mit Gold beladenen Packpferde bergauf zu zerren. Die Hufe der angreifenden Tiere donnerten, die Reiter schrien, der Wind heulte. Dann waren die Angreifer bei ihnen und überrannten sie.
    Jehan war der Einzige, der sich nicht bewegt hatte. Wie gebannt stand er da, dumme Gedanken kamen ihm in den Sinn. Das sind reiche Männer. Sie haben schöne Kettenhemden. Die Schilde tragen das rote und weiße Dornenkreuz von Richard dem Gerichtsherren. Es sind keine Franken, sondern Burgunder. Kleine Einzelheiten schienen wichtiger als die Tatsache, dass ein voll gerüsteter Krieger mit erhobenem spitzem Speer direkt auf ihn zuhielt. Jehan trug ein Schwert am Gürtel, das er jedoch nicht zog. In letzter Sekunde entschied der Ritter, dass er keine Lust hatte, den Speer auf einen unbewaffneten Gegner zu vergeuden, und hob die Spitze. Der mächtige Aufprall raubte Jehan den Atem, warf seinen Kopf zurück und schleuderte ihn zu Boden. Der Mann hatte sein Pferd einfach galoppieren lassen und Jehan über den Haufen geritten. Zwei weitere Pferde folgten dem ersten und verletzten ihn abermals, er bekam Huftritte gegen die Rippen und auf den Kopf.
    Zuerst dachte Jehan, er liege im Sterben. Er fühlte sich benommen und träge, als habe er im Kloster zu viel gegessen und getrunken. Er fühlte sich satt, zum Platzen voll mit Essen. Dabei konnte er sich nicht erinnern, überhaupt etwas zu sich genommen zu haben. Er hatte Kopfschmerzen, und ihm war schwindlig, aber das lag nicht daran, dass man ihn umgeworfen und niedergetrampelt hatte. Auch die Kälte bedeutete ihm nichts – die Eisnadeln im stechenden Regen, der schneidende Wind, all das hatte nichts zu sagen. Er war schläfrig, er hatte gegessen und musste jetzt ruhen.
    Jehan kämpfte gegen die Mattigkeit an, während fünf weitere Reiter erschienen und den Wikingern mit starkem burgundischem Akzent zuriefen: »Streckt die Waffen! Streckt die Waffen!«
    Die erste Abteilung der Burgunder trieb die Pferde bergauf, doch Ofaeti und seine Männer hatten eine gute Verteidigungsposition erreicht. Astarth hatte den Bogen angelegt und deckte die Reiter mit Pfeilen ein. Sie mussten sich mit den Schilden schützen. Die neuen Reiter eilten im Galopp herbei und verfehlten Jehan nur knapp, sonst wäre er abermals niedergetrampelt worden. Jetzt blockierten die Burgunder beide Ausgänge des Tals.
    Die Wikinger hatten nur den Abhang hinter sich, der so steil war,

Weitere Kostenlose Bücher