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Claw Trilogy 01 - Fenrir

Claw Trilogy 01 - Fenrir

Titel: Claw Trilogy 01 - Fenrir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M D Lachlan
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Verbindung einzugehen, doch vielleicht war es ihre Empfänglichkeit, die sie den Zusammenhang zwischen dem stämmigen kleinen Mann vor ihr und dem großen Wolfsmann erkennen ließ, der im Kampf für sie gefallen war. Wie auch immer, sie war ihm auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.
    Auf Lateinisch sagte sie: »Ich bin Domina Aelis von den Franken, Nachfahrin Roberts des Tapferen, Schwester des Grafen Odo. Die Normannen verfolgen mich, und ich verspreche jedem, der mir hilft, eine große Belohnung.«
    Das Lächeln des Mannes war so breit wie das Loch in einem zerrissenen Laken.
    »Du?«, entgegnete er. »Edelfrau, man hat mich mit einer Abordnung gesandt, um dich hier zu treffen.«
    »Wer hat dich geschickt?« Sie hob die Hand zum Haar, um es züchtig zu bedecken.
    Unten am Hügel gab es Getöse – Hundegebell und die Rufe von Männern.
    »Prinz Helgi von den Rus.«
    »Willst du mich dann ehrenhaft im Namen deines Prinzen retten und mich beschützen? Ich kann den Feinden nicht entkommen. Kannst du mich verstecken?«, fragte Aelis.
    Er trat auf sie zu und hielt ihr das Messer an die Kehle.
    »Ich fürchte mich nicht vor dem Tod«, sagte sie.
    »So weit wird es hoffentlich nicht kommen«, antwortete er. »Du erlaubst?« Damit schnitt er ihr eine dicke Haarsträhne ab.

5
    Stimmen im Dunkel
    D ie Schlacht in der Kirche war vorbei. Die Wikinger hatten die Franken nach draußen getrieben und die Tür verrammelt, aber jetzt saßen sie in der Falle. Drinnen hörte der Beichtvater, wie die Franken sich auf der Straße sammelten und aufgeregte Rufe ausstießen.
    »Sie sind da drin! Sie sitzen fest, wir haben sie umzingelt!«
    Ungerufen kamen ihm die Worte eines Psalms in den Sinn, allerdings sprach er sie nicht laut: »Auf, Herr, und hilf mir, mein Gott! Denn du schlägst alle meine Feinde auf die Backe und zerschmetterst der Gottlosen Zähne.«
    In der Not erwachte in ihm der Wunsch, den Gott des Alten Testaments anzurufen, den mächtigen, schützenden Rachegott. Doch er dankte dem Herrn für diese Prüfung und betete, dass die Heiden den Frieden Christi finden mochten, ehe sie starben. Gottes Wille, so dachte er, war unergründlich, und wenn man sich beklagte oder vor den Prüfungen des Lebens Schwäche zeigte, so war dies, als jammerte man über Gott. Die Dinge waren eben so, wie der Herr sie gefügt hatte.
    Die Wikinger in der Nähe redeten miteinander. Von früheren Belagerungen und friedlicheren Begegnungen her verstand er die Sprache gut genug, um das Gespräch zu verfolgen. Der Beichtvater besaß eine bemerkenswerte Begabung für fremde Sprachen. Das Norwegische hatte er so leicht gelernt, als wäre er in jenem Land aufgewachsen.
    »Wir sitzen hier fest.«
    Einer der Nordmänner schritt aufgeregt hin und her.
    »Wie viele Tote?«
    »Auf unserer Seite keiner, glaube ich. Hier drinnen liegt jedenfalls kein Toter. Hat jemand eine Kerze?«
    »Und Siegfrieds Männer? Wie haben sie sich geschlagen?«
    »Vier sind gefallen. Nun ja, ich glaube, es waren vier. Hier drinnen ist es schwer zu erkennen.«
    »Es können nicht vier sein. Nur vier sind uns hier herein gefolgt.«
    »Ich weiß. Ist wohl nicht weit her mit der Kampfkunst der königlichen Krieger, was?«
    »Einer von ihnen hatte aber ein gutes Schwert.«
    »Das darfst du nicht nehmen, Ofaeti. Wenn seine Verwandten dich damit erblicken, gibt es Ärger.«
    »Du hast recht. Für sie.«
    Ofaeti. Der Beichtvater erkannte, dass es ein Spitzname war, den man am ehesten mit »Dicker« übersetzen konnte.
    »Du musst es zurückgeben. Ich kann hier drinnen kaum etwas erkennen. Trägst du keine Hosen oder Schuhe?«
    »Nein, hab keine an.«
    »Thor sei Dank, dass es dunkel ist. Aber warum nicht?«
    »Ich wollte gerade einer Dame im Lager meine Erfahrung zuteilwerden lassen, als der Krähenarsch die Mauer hochgeklettert ist. Ich dachte, es würde dir nicht gefallen, wenn ich trödele und mich erst fein mache, ehe ich dir folge.«
    »Sie hat dir die Hosen gestohlen, sobald du den Blick von ihr gewendet hast, nicht wahr?«
    »Heutzutage ist nicht einmal mehr auf die Huren Verlass«, entgegnete Ofaeti.
    Ein anderer Krieger meldete sich zu Wort. »Kein Wunder, dass die Franken vor diesem Gebaumel weggerannt sind.«
    Gelächter.
    »Ich kann nicht glauben, dass wir uns in diese Klemme manövriert haben.« Es klang beinahe, als kicherte der Krieger.
    »Es war auf jeden Fall eine schlechte Idee, dem Gestaltwandler zu folgen.«
    »Er hätte sie genommen, wenn wir es nicht getan hätten. Man

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