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Claw Trilogy 01 - Fenrir

Claw Trilogy 01 - Fenrir

Titel: Claw Trilogy 01 - Fenrir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M D Lachlan
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»Wenn du zu Christus kommst.«
    Sein Herz raste, dafür schalt er sich selbst. Die Nordmänner hatten keine Angst vor dem Tod, an welche Sünden auch immer sie glauben mochten. Warum sollte er sich dann fürchten?
    »Ich komme zu jedem Gott, der diesen verfluchten Arm in Ordnung bringt«, antwortete der Däne. »Was muss ich tun?«
    »Taufen. Wasser.«
    »Vorsicht, Holmgeirr«, warnte ein anderer. »Die essen öfter Menschenfleisch. Das ist bekannt.«
    »Tun das nicht auch die Raben? Und die folgen unseren Göttern.«
    »Odin ist nicht mein Gott. Ein Gott der Lebenden ist immer besser als ein Totengott.«
    »Ich habe viele neue Anhänger zu Thor geschickt, aber ich habe noch nie einen gegessen. Der Gott hat es auch nie von mir verlangt.«
    »Odin verlangt das gar nicht. Die Raben bieten es ihm an.«
    Beichtvater Jehan spürte einen Stoß in der Seite. »Christengott, ich will lieber ein ganzes Jahr an einem gebrochenen Arm leiden, als jemanden zu essen.«
    »Schon gut«, schaltete sich ein anderer ein. »Öffne die Tür und sag ihnen, dass wir reden wollen. Sage ihnen, wir haben ihren Gott hier, und wenn sie ihn lebendig wiedersehen wollen, dann müssen sie uns abziehen lassen.«
    »Geh du doch raus und sag es ihnen. Wer die Tür öffnet, bekommt sofort einen Pfeil in den Balg.«
    »Ich mach das«, bot derjenige an, der anscheinend Ofaeti genannt wurde. »Bittet um Tyrs Schutz und bleibt dicht hinter mir.«
    »Du nicht, du dickes Schwein. Wenn sie da draußen Bogenschützen haben, werden sie einen von deiner Größe nicht verfehlen.«
    »Willst du es selbst übernehmen?«
    »Wenn ich es mir recht überlege, bist du vielleicht doch der Richtige für diese Aufgabe. Pass nur gut auf deinen Schild auf. Nach dir, Mann.«
    Jehan spürte, wie ihn ein starker Arm packte und hochzog. Irgendjemand hatte ihn hochgehoben wie ein Kind. Der Mann zog ein Messer, und ihm war klar, was gleich geschehen würde.
    Dann wurde die Tür geöffnet, und draußen rief Odo: »Wartet!«
    Der Nordmann schrie aus Leibeskräften und so laut, dass der Beichtvater zusammenzuckte: »Wir bringen euren Gott mit. Schießt nicht, wenn ihr ihn lebend haben wollt.« Dann wandte er sich an Jehan. »Du musst ihnen sagen, dass wir freies Geleit zu unserem Lager verlangen, wenn du überleben willst.«
    Die Stimme des Beichtvaters war ruhig. Er sprach die Hochsprache der Franken, damit die Menschen erkannten, dass er sich an die fränkischen Anführer wandte. Die Zeit, für die Seelen der Feinde zu beten, war vorbei. Sie hatten sich geweigert überzutreten, und nun waren sie Gottes Gnade ausgeliefert.
    »Diese Männer sind Gottes Feinde, wohingegen ich auf den Himmel hoffen darf. Schlagt zu, und wenn ich sterbe, dann weiß ich, dass ich mit dem Namen Gottes auf den Lippen falle.«
    Jehan hörte die Franken vorrücken. Ein Messer ritzte die Haut an seinem Hals, aber dann ließ sich Odo vernehmen: »Nein, nein, bleibt zurück. Nicht angreifen. Senkt die Waffen.«
    Jehan hörte eine Stimme dicht an seinem Ohr. »Dafür kannst du ihm dankbar sein, Gott. Ich habe erraten, was du gerufen hast, und du kannst sicher sein, dass du dafür büßen wirst, wenn wir dich mitnehmen.«
    »Gebt ihnen freies Geleit«, rief Odo. »Nennt eure Forderungen. Wir wollen ihn unversehrt zurückbekommen, Nordmänner. Kommt, lasst die Männer vorbei.«
    »Streckt sie nieder!«, rief der Beichtvater. Er konnte sich nicht vorstellen, warum Odo nicht angriff. Der Graf sollte doch froh sein, einen aufsässigen Kirchenmann loszuwerden, der sich durch Bestechungen und Drohungen nicht beirren ließ.
    »Ich bin Ofaeti. Du verhandelst mit niemandem außer mit mir«, rief der Nordmann und trug Jehan in die Nacht hinaus.
    Als sie den Beichtvater zur Brücke schleppten, wurde ihm klar, dass der Graf wohl doch ein geschickter Politiker war. Der König und die Herzöge des Karolingerreichs mochten zögern, der kleinen Provinzstadt Paris zu Hilfe zu kommen, aber konnten sie sich weigern, einen Heiligen zu retten?

6
    Gefangen
    L eshii schnitt der jungen Frau nur ungern die Haare ab. Sie war schön, und die Haare waren hellblond, fast weiß. Sie abzuschneiden brachte jedoch zwei Vorteile. Erstens half es, sie vor den Dänen zu verbergen, die sie suchten, und versetzte ihn in die Lage, von dem Wolfsmann eine ordentliche Belohnung zu verlangen, oder mittels des Wolfsmannes von dem wirklich reichen Prinzen Helgi. Der zweite Vorteil war, dass er die Haare einem Perückenmacher verkaufen konnte. Eine Ernte

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