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Claw Trilogy 01 - Fenrir

Claw Trilogy 01 - Fenrir

Titel: Claw Trilogy 01 - Fenrir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M D Lachlan
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Knurren des Wolfs strafte den Sterblichen Lügen und jagte ihm einen kalten Schauer durch die Glieder. Er ließ den Speer fallen, denn die zitternden Finger hatten ihn verraten.
    Der Wolf sprang.
    Fastarr erholte sich und konnte nach dem Kopf des Tiers schlagen, doch es war zu spät. Eine Blutfontäne spritzte in die Brandung. Als Nächster starb Astarth, nichts mehr als ein blutiger Fleischfetzen im Maul des Wolfs, der das Leben so mühelos aus ihm herausschüttelte, wie eine Möwe das Wasser aus dem Tang schleudert. Der Wolf ließ den Toten fallen und fraß von dem verwüsteten Körper, stieß das Maul in die Brust und riss mit seinen schrecklichen Zähnen das Fleisch heraus.
    Jetzt stürmten die Franken mit erhobenen Speeren und Schwertern heulend herbei. Es waren etwa fünfzehn zu Fuß und zwei auf ungesattelten Pferden. Durch die blutigen Wellen platschten sie auf das Wesen zu. Es schnappte sich den Ersten und schleuderte ihn zu den anderen zurück. Zwei Männer stürzten. Ein Reiter kam im Galopp, doch der Wolf riss ihm den Speer aus der Hand, und das Pferd ging mit gebrochenen Beinen zu Boden.
    Die Ritter waren tapfer und griffen erneut an, doch der Wolf kämpfte wie ein Dämon. Er war riesig, doppelt so groß wie Aelis, und der verzerrte Körper ähnelte der noch nicht gebrannten Tonfigur eines Mannes, die ein unartiges Kind gedehnt und verbogen hatte. Sie kannte die Gestalt aus ihren Träumen.
    Egil war zur Stelle. Er stand am Ufer und wog das Schwert in der Hand. Er machte einen Schritt und deutete auf den Werwolf.
    »Ich weiß, dass ich sterben muss, aber wisse, du Untier, dass ich schon viele Jahre lang … « Die schönen Worte wollten ihm nicht über die Lippen kommen. »Ach, verdammt«, sagte er. »Immer drauf.« Er sprang den Wolf an, doch das Tier wich ihm aus, biss ihm den Kopf und die Schulter des Schwertarms ab und zerrte den Toten ins blutige Wasser.
    Ofaeti hatte das Schwert des Raben gefunden. Jetzt schrie er den Namen seines Vaters und Großvaters heraus, um dem Wolf zu zeigen, dass er von einer edlen Ahnenreihe großer Kämpfer abstammte. »Heute sollst du deinen Bezwinger kennenlernen, Untier!«
    Jemand zog Aelis am Arm. Es war der Rabe. Sie wollte sich befreien, doch er hielt sie fest und drückte ihr etwas in die Hand. Es war der Anhänger mit dem Kieselstein.
    »Zwinge ihn, dieses Amulett zu tragen«, drängte Hugin sie. »Er muss es anlegen, nur so können wir Hoffnung schöpfen.«
    Aelis verstand nicht, was er sagte.
    »Ich habe dich gerettet. Schau die tote Hexe an. Lass ihn das Amulett tragen. Er muss es tragen!«
    Der Werwolf richtete die großen Augen auf sie. Etwas wie Erkennen blitzte in ihnen auf. Er war jetzt von Männern umzingelt, die sich an ihn klammerten und auf ihn einstachen. Unbeeindruckt schüttelte er sie ab und näherte sich ihr weiter.
    Aelis hielt den Kieselstein fest und taumelte zurück.
    Das Wesen sprach, die Stimme klang, als riebe Stein auf Stein. »Du bist mir schon einmal erschienen. Es war auf den schimmernden Feldern mit unreifem Korn unter einem hellen Himmel, als die Sonne das Wasser in ein Diamantenfeld verwandelt hat. Du bist gekommen und hast mich gesegnet, Heilige Maria.«
    Aelis rannte weg, die blinde Panik hatte sie gepackt. Trotzdem sah sie sich über die Schulter um.
    Ofaeti sprang den Wolf an und schwang das Schwert des Raben. Das Wesen war schnell und wich zur Seite aus. Immerhin traf das Schwert das schwarze Fell an der Flanke. Nun fiel das Tier über Ofaeti her, doch der Rabe ergriff den Wikinger und zog diesen weg, als die mächtigen Kiefer des Wesens nach Ofaetis Hals schnappten. Der Werwolf berührte seine Flanke und führte die Finger an die Lippen, um sein eigenes Blut zu schmecken.
    »Töte ihn!«, schrie der Rabe, als Ofaeti abermals lossprang. Dieses Mal war der Wolf noch schneller. Er packte Ofaeti und hob ihn hoch.
    Aelis drehte sich um. »Nein, Vali!« Sie wusste nicht, woher die Worte kamen und was sie zu bedeuten hatten, doch sie schienen bei dem Wesen eine Wirkung zu erzielen.
    Es ließ Ofaeti aus den Fingern gleiten. Der Wikinger prallte auf das Wasser, hielt sich die Seiten und schnappte nach Luft. Immer noch griffen die anderen Männer den Wolf an, der sich nun zu ihnen herumdrehte und sie in blinder Wut einen nach dem anderen mit Bissen und Hieben zerfleischte.
    Da erwachte in Aelis eine Rune. Es war die erste, die sie dem Namen nach kennengelernt hatte. Pferd. Unten am Strand kam ein graues Tier im Galopp herbei. Es war ein

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