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Claw Trilogy 01 - Fenrir

Claw Trilogy 01 - Fenrir

Titel: Claw Trilogy 01 - Fenrir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M D Lachlan
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aus, als wenn er finster dreingeschaut hätte. Morgen. Natürlich wollte Skakki nicht das Risiko eingehen, dass Leshii Ofaeti und Hugin warnte. Genau genommen hatte er sich dem Händler erst genähert, als der Entschluss schon festgestanden hatte, um bei Leshii Zweifel zu säen und ihn aus dem Kampf herauszuhalten, damit er sich nicht durch unbedachte Taten selbst gefährdete.
    Ofaeti machte mit ausgebreiteten Armen einen Schritt auf Skakki zu.
    »Nun komm«, sagte er. »Ich habe lange genug gelebt, und ich glaube, du auch. Lass uns zusammen Ran besuchen, die Herrin der Wogen. Lass uns sehen, wo sie auf dem Meeresgrund wohnt.«
    »Du wirst in der Kriegerelite des dänischen Königs kämpfen.«
    »Im Augenblick bin ich sehr damit beschäftigt, für mich selbst zu kämpfen«, erwiderte Ofaeti, »und ich denke nicht, dass der Herr von Haithabu nachsichtig ist und einen Mann haben will, der sich von einem weibischen Schwächling wie dir so leicht besiegen lässt. Komm schon, schlag mich. Oder kämpfst du nur gegen Frauen und Kinder der Horda und suchst das Weite, sobald die Männer vom Meer zurückkehren?«
    »Ich habe viele deiner Verwandten getötet«, widersprach Skakki.
    »Dann töte noch einen weiteren. Ihr seid so viele. Bist du wirklich so weibisch, dass du den Kampf mit einem unbewaffneten Mann scheust?«
    »Wir beschädigen unsere Ware nicht gern«, wandte Skakki ein.
    »Mein Großvater war ein Berserker, der mit Speer und Schwert in der ganzen Welt gewütet hat und nie einen Schritt zurückgewichen ist. Mein Vater war sanfter, aber trotzdem, wo er gelandet ist, wurden die Wölfe fett. Ich bin Thiörek, Sohn des Thetmar, Enkelsohn des Thetleif, und werde mich dir nicht beugen. Ich habe schon Frauen gesehen, die mit der Nähnadel kühner waren als ihr mit Schwertern und Speeren.« Er zog das Messer aus dem Gürtel und warf es auf den Boden.
    »Kommt schon, ich bin unbewaffnet!«, schrie er seine Feinde an und pochte sich auf die Brust.
    Leshii staunte über den Mut des großen Berserkers. In diesen Männern aus dem Norden steckte ein starker Wille, sie hatten Werte und Ideale, die ihr Leben formten und ordneten. Damit hatten sie ihm viel voraus. Wie wäre es, ein Ziel zu verfolgen, das wichtiger ist als das Leben, als Sinnenfreuden, als der Wunsch, genug Geld für Tänzerinnen und ein schönes Haus zu haben, und weiter zu blicken als bis zum Abakus, zu Gewinn und Verlust? Das Glück war gut und schön, aber es verging so schnell. Immer kam etwas, das es einem raubte – der Angriff von Banditen, eine Seuche oder Hungersnot im Osten, oder, noch einfacher, die kleinen Unannehmlichkeiten des Lebens: ein verdorbener Magen, ein Streit mit einem Freund, der Kauf eines schlechten Maultiers oder Sklaven. Jetzt verstand er die Nordmänner. Ihr Streben nach Ruhm beruhte nicht nur auf dem Stolz. Es war ein Ansporn, Großes zu leisten. Sie wollten ruhmreich leben und nicht vergessen werden. Sie wollten etwas tun, das von Dauer war. Für sie war dies wichtiger als Glück, Bequemlichkeit oder sonst etwas.
    Nur wenige Menschen hatten je etwas für Leshii getan. Dieser Nordmann hatte ihn beschützt. Auch der Hexer hatte ihm geholfen und ihm für den gewünschten Dienst eine übergroße Belohnung angeboten. Leshii war klar, dass die beiden nur eine kleine Ablenkung brauchten, um in dem Kampf die Oberhand zu gewinnen. Deshalb griff er in seinen Kaftan, zog die Halskette hervor und rief, so laut er konnte: »Lasst sie in Ruhe, sonst werfe ich das hier über Bord. Es hat einer Prinzessin aus Särkland gehört. Es brach ihr das Herz, als sie es verlor, und sie starb vor Kummer.«
    Skakki drehte sich um.
    »So ein schönes Stück habe ich nur selten gesehen«, sagte er, »aber ich denke, du wirst es mir lieber geben, als darum zu feilschen.«
    »Da müsstest du mich erst töten.«
    »Dann werde ich es tun. So eine Halskette ist besser als der Gewinn aus zehn Jahren Handel. Falls ich so lange lebe, werde ich schon einen anderen kleinen Händler finden.«
    Der Händler hielt die Halskette über das Dollbord. »Wenn ihr uns nicht in Ruhe lasst, werdet ihr das hier nie bekommen.«
    »Du kannst nicht den ganzen Weg bis Haithabu die Hand nach draußen halten. Bietest du uns das für euer Leben?«
    Auf einmal erkannte Leshii die Hoffnungslosigkeit ihrer Lage. Den Raben hatten acht Mann niedergerungen. Einer würgte ihn, zwei hielten die Arme fest, drei saßen auf seinen Beinen. Er war verloren, und Ofaeti war unbewaffnet. Leshii konnte

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