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Claw Trilogy 01 - Fenrir

Claw Trilogy 01 - Fenrir

Titel: Claw Trilogy 01 - Fenrir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M D Lachlan
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schwer und taumelte gegen die Seite des Bootes.
    »Wer bist du? Ich frage dich noch einmal«, sagte Helgi.
    Endlich hob die Gestalt keuchend und schaudernd den Kopf und stammelte: »Ich bin Edelfrau Aelis, Schwester des Odo von Paris. Du bist Helgi, Prinz der Rus und meine Rettung. Ich reise mit einem gebrechlichen Mönch, der deine Hilfe braucht.«
    Helgi erkannte, wie sehr die Kälte ihr zugesetzt hatte. Aufgeregt deutete er in die Richtung der Stadt. »Bringt sie in meine Halle! Bringt sie augenblicklich hin! Diese Frau darf nicht sterben, sie muss um jeden Preis leben!«

67
    Eine Abrechnung auf See
    D ie Dänen wollten nach Hause fahren und nicht etwa nach Osten, um Leshii, Hugin und Ofaeti entgegenzukommen. Trotzdem sagte Leshii die Vorstellung zu, bald einen Hafen anzulaufen, denn dort konnte er ausruhen, etwas essen, in einem ordentlichen Bett schlafen, sich mit Mädchen vergnügen und vielleicht sogar etwas verdienen. Die fünf geplünderten Schwerter, die er mitgenommen hatte, reichten aus, um sich an einem Ort seiner Wahl niederzulassen, sofern er sich bei dem Herrn der Stadt und den dort ansässigen Händlern die Erlaubnis erkaufen konnte. Und sofern er die Beute vor den neugierigen Blicken der Wikinger verbergen konnte. Er hatte die Waffen in einen erbeuteten fränkischen Mantel eingewickelt und Stäbe in das Bündel gesteckt, damit es wie eine Bettrolle aussah. Eine genauere Prüfung würde die Tarnung auffliegen lassen, aber bisher hatten sich die Seeleute zurückgehalten.
    Leshii hatte die Absicht gehabt, in Kaupang von Bord zu gehen, doch die Dänen wollten nach Haithabu. Hundert Jahre vorher hatte der dortige König Händler aus dem Osten entführt. Sein Nachfolger sollte einen, der dem Thron freiwillig seine Dienste anbot, freundlich empfangen.
    Der Rabe und Ofaeti fanden sich damit ab. Der Winter kam, und, wie sie dem Händler erklärten, in Haithabu standen die Aussichten, ein Boot zu finden, besser als an einem kalten Strand, selbst wenn sie ein Stück in die falsche Richtung fahren mussten. Hugin hatte dies nicht gefallen, doch er sah ein, dass es keine andere Möglichkeit gab. Er war kein Seemann, und selbst mit einem Umweg über Haithabu würde er eher in Ladoga eintreffen als zu Fuß.
    Fünf Tage dauerte die Reise schon. Sie kamen langsam voran, weil sie oft in Buchten oder Flussmündungen anhalten und das Steuerruder reparieren mussten. Ofaeti arbeitete geschickt mit dem kleinen Beil, das Skakki auf dem Schiff bereithielt. Schließlich besorgte er sich genug gutes Holz, indem er am Strand eine Hütte zerlegte, und nahm eine dauerhafte Reparatur vor.
    Ofaeti bemerkte, wie Skakki ihn beäugte und dabei die Schwerthand ballte. Der Sklaventreiber hatte keine engen Verwandten verschleppt, aber immerhin doch einige, die er gekannt hatte. Stammesbrüder. Wenn er das Holz mit dem Beil bearbeitete, stellte er sich vor, es sei Skakkis Kopf. Skakki dagegen war kein Dummkopf. Er wusste, dass es nur wenige Dänen gab, auf die seine Beschreibung passte, und er bemerkte durchaus den Stahl in Ofaetis Blick, so sehr dieser sich auch bemühte, es zu verbergen.
    »Wir sind noch eine Tagesreise von Haithabu entfernt.« Skakki ließ sich neben Leshii nieder. Ofaeti kümmerte sich um das Segel und trieb die Männer an, sich mehr ins Zeug zu legen. Im Augenblick ging er ganz in dieser Aufgabe auf. Der Rabe versorgte einen Verletzten und säuberte dessen Wunden vom Eiter.
    »Es wird angenehm sein, das Salz aus der Kleidung zu waschen«, meinte Leshii.
    »Und das Leben an einem Handelsplatz ist auch nicht schlecht.«
    »Ich habe nichts zu verkaufen, aber wenn ich dir zu Diensten sein kann, dann sage es, und ich will mich erkenntlich zeigen«, bot Leshii an. Er mochte den Mann nicht. Die Narbe im Mundwinkel erweckte stets den Eindruck eines boshaften Grinsens.
    »Glaubst du denn, du kannst für uns einen guten Preis für die Sklaven herausschlagen?«
    »Häuptling, ich wurde schon vor langer Zeit geboren und treibe seit meiner Kindheit Handel. Vergleiche mich mit jedem Händler, den du je getroffen hast, und du wirst sehen, dass ich zum halben Preis kaufen und zum doppelten Preis verkaufen kann.«
    Skakki blickte zum Meer. »Wie ich hörte, bist du in Aldeigjuborg nicht länger willkommen.«
    »Ich bin dort nur willkommen, wenn ich ein Geschenk mitbringe, das ich aber leider nicht habe.«
    »Was für ein Geschenk?«
    »Eine Frau.«
    Skakki nickte. »Ich handle mit Sklaven«, sagte er. »Aber ich bin ein Kämpfer und

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