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Claw Trilogy 01 - Fenrir

Claw Trilogy 01 - Fenrir

Titel: Claw Trilogy 01 - Fenrir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M D Lachlan
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einen Tritt, damit es loslief.
    »Schaffen wir das?«, fragte Astarth. Der junge Mann war benommen, als hätte er Fieber, konnte sich nicht zwischen Angriff und Rückzug entscheiden, trampelte hierhin und dorthin und war nur sicher, dass er keinesfalls ruhig stehen wollte.
    »Wir müssen«, erklärte Ofaeti. »Komm schon, treib die Maultiere ins Wasser. Wer kein Tier führt, soll sich bei den Gefährten einhaken. Der Fluss ist hier flach, aber die Strömung ist stark. Wenn wir hinübergelangen, ehe sie hier sind, verschwinden wir drüben im Wald. Wir müssen nur darauf achten, dass uns das Wasser nicht mitreißt.«
    Die ersten Männer liefen unter lautem Platschen hinein, die Maultiere folgten ihnen. Eine Ordnung und eine Reihenfolge gab es nicht. Sie stürmten alle zur gleichen Zeit los und strebten dem fernen Ufer entgegen. Es waren gut hundertfünfzig Schritte. Jehan hatte keine Wahl, also folgte er ihnen.
    Das Wasser reichte ihm bis zum Oberschenkel, und die Strömung war wirklich sehr stark. Jehan taumelte sofort, als er hineinstieg. Dann fing er sich wieder. Immer noch staunte er über seine Verwandlung und darüber, wie kräftig und standfest er sich fühlte, obwohl das Wasser so sehr an ihm zerrte. Die Wikinger waren nicht ganz so sicher auf den Beinen. Sie rutschten, hielten inne, torkelten weiter, blieben stehen, hielten wieder an und rangen die ganze Zeit um ihr Gleichgewicht.
    In unsicherem Trab kamen die Reiter den Hügel herunter. Wikinger waren keine guten Reiter, das war bekannt, und sie mühten sich sehr, die Tiere anzutreiben. Dennoch, besondere Eile war nicht vonnöten. Sie waren zwar noch vierhundert Schritte entfernt, aber die Berserker hatten erst zehn Schritte der Furt überwunden und hielten sich bereits aneinander fest. Sie mussten sich gegenseitig stützen, um überhaupt noch voranzukommen. Jehan erkannte, dass einige Reiter sich Bogen über den Rücken geschlungen hatten. Es begann wieder zu regnen, und wenn nun wenigstens die Wolken den Mond verdeckten, konnten sie im Schutze der Dunkelheit entkommen. Leider ließen die Wolken den Mond frei.
    Die Reiter waren noch dreihundertfünfzig Schritte entfernt, und die Berserker hatten in der Furt fünfzehn Schritte zurückgelegt. Es würde ein Gemetzel geben. Aber Jehan brauchte diese Männer, denn sie mussten ihn nach Saint-Maurice bringen. Astarth kam auf die Idee, auf ein Maultier zu steigen und zur anderen Seite zu reiten. Drei andere folgten seinem Beispiel und kletterten trotz der Packen auf die Tiere.
    Jehan schritt weiter durch das reißende Wasser, sieben Wikinger folgten ihm mühsam.
    »Das ist nicht gut«, sagte Ofaeti. »Wir sollten umkehren und kämpfen.«
    »Nein!«, rief Jehan. Astarth hatte die Maultiere eingesammelt und kehrte mit ihnen ins Wasser zurück, um die Kameraden zu retten. Er ritt auf einem und führte drei andere.
    Jehan drehte sich zu dem ersten in der Kette der sieben Wikinger um. »Nimm meine Hand«, forderte er Egil auf, der fluchend zugriff. Jehan zog und schleppte die Männer hinter sich her.
    Die Reiter waren zweihundert Schritt entfernt. Jehan hörte bereits ihre höhnischen Rufe: »Lauft nur, ihr Feiglinge, ihr seid wohl nicht Manns genug zu kämpfen!«
    »Komm her und sag mir das ins Gesicht!«, rief Ofaeti zurück, obwohl er sich kaum auf den Beinen halten konnte.
    Jehan drängte weiter. Selbst im Wasser fühlte er sich stark und standfest. Die Berserker kamen besser voran, seit er sie zog. Fünfzig Schritte, fünfundfünfzig. Die Reiter hatten das Ufer erreicht. Sechzig Schritte, siebzig. Etwas fiel platschend ins Wasser. Ein Pfeil.
    Astarth hatte die Maultiere zu seinen Freunden bugsiert, und die Berserker sprangen auf die Tiere. Drei ritten los, und drei weitere hielten sich an den Packen fest, als die Maultiere zum fernen Ufer zurückkehrten. Ofaeti war völlig außer Atem. Er stand schwankend im Strom wie ein Betrunkener, der den Nachhauseweg vergessen hatte.
    Weitere Pfeile kamen geflogen. Drei Pferde waren bereits im Fluss und wateten auf sie zu. Ofaeti taumelte und ruderte mit den Armen, um das Gleichgewicht zu halten. Als er stürzte, konnte er sich am Boden festhalten, hockte auf allen vieren und blickte dem wilden Strom entgegen. Weitere Pfeile flogen, dieses Mal kamen sie jedoch vom fernen Ufer. Die Berserker schossen zurück und zielten auf die Reiter. Jehan machte einen Schritt, doch die Gegner waren schon zu nahe. Er konnte Ofaeti höchstens noch zehn Schritte schleppen, wenn überhaupt. Der

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