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Claw Trilogy 01 - Fenrir

Claw Trilogy 01 - Fenrir

Titel: Claw Trilogy 01 - Fenrir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M D Lachlan
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Beichtvater drehte sich zu den anrückenden Gegnern um.
    Es waren drei, die Pferde nahmen die Hufe hoch und liefen sehr vorsichtig. Es war eine lächerliche Situation. Die Berserker am fernen Ufer wollten die Maultiere wieder ins Wasser treiben, um ihrem Freund zu helfen, doch die Tiere waren oft genug durch die starke Strömung gelaufen und weigerten sich. Ein Berserker, der Vani hieß, watete ins Wasser, kam aber nur langsam voran.
    Die drei Reiter waren mit Speeren bewaffnet. Jehan wusste nicht, was er tun sollte. Er half Ofaeti beim Aufstehen, dann zog der große Berserker sein Schwert. Er konnte sich allerdings kaum auf den Beinen halten, an Kampf war nicht zu denken.
    Jehan wollte ihm die Waffe abnehmen. Ofaeti sträubte sich und ließ nicht los.
    »Bitte«, drängte Jehan. »Du kannst nicht kämpfen, wenn du nicht gut stehst.«
    Der Wikinger nickte und überließ ihm endlich das Schwert. Der Mönch watete den Angreifern entgegen. Die Reiter waren nicht daran gewöhnt, vom Sattel aus zu kämpfen, hatten aber keine Wahl. Sobald sie abstiegen, wären sie in der gleichen Situation wie Ofaeti, konnten kaum noch das Gleichgewicht halten und nicht mehr kämpfen.
    Also rückten die Reiter weiter vor und stachen auf Ofaeti und den Mönch ein. Jehan sorgte dafür, dass sie hauptsächlich ihn angriffen. Er sprang die Gegner an und hackte mit dem Schwert. Ein Speer fuhr knapp an seiner Brust vorbei, doch Jehan reagierte sofort, ließ das Schwert heruntersausen und traf das Bein des Reiters. Der Mann schrie auf, seine Angst griff auf das Pferd über, das Tier taumelte seitlich durch die Strömung und warf ihn ab. Im Nu war er in den Fluten versunken. Ein weiterer Speer zielte auf Ofaeti, doch er konnte die Waffe packen und zog. Der Gegner war jedoch kein Narr. Er ließ den Speer einfach los, worauf Ofaeti das Gleichgewicht verlor und stürzte. Jehan warf das Schwert in Richtung Ufer und tauchte Ofaeti nach, verließ die flache Furt und bewegte sich gleich darauf durch tieferes Wasser. Fünf Pfeile zischten über den Fluss, einige trafen anscheinend die Pferde und Reiter. Jehan hörte Menschen und Tiere schreien, als er sich durch das schwarze Wasser kämpfte.
    Kaum dass er eingetaucht war, bereute Jehan es schon wieder. Der Mann, den er retten wollte, war ein Heide und ein Feind seines Volkes. Er hatte instinktiv gehandelt, ohne darüber nachzudenken, und war nicht einmal sicher, ob er schwimmen konnte. Doch er glitt mühelos durch die eiskalten Wogen, bis er ein Stück vor sich etwas bemerkte. Der rotblonde Kopf des Wikingers tanzte auf den Wellen.
    Jehan hatte keine Zeit, über die seltsame Verwandlung nachzudenken. Einst war er stark behindert gewesen und hatte ohne Hilfe nicht einmal die alltäglichsten Verrichtungen zuwege gebracht, jetzt schwamm er durch schneidend kaltes Flusswasser, um einen Mann zu retten, den König Siegfried als mächtigen Helden bezeichnet hatte.
    Ofaeti hatte nichts, um sich festzuhalten, und nichts, was verhinderte, dass er nach Paris und zum Wikingerlager trieb. Allerdings war dies noch die geringste seiner Sorgen. Das eiskalte Wasser betäubte ihn, die Strömung war sehr stark. Jehan pflügte unbeirrt durch das Wasser auf sein Ziel zu. Der Beichtvater war wie von einer äußeren Kraft geführt, der große Mann war sein Ziel, das er trotz Dunkelheit, Regen und Strömung nicht aus den Augen verlor.
    Vier Atemzüge später hatte er Ofaeti erreicht und hielt ihn fest.
    »Nicht gut«, sagte Ofaeti. »Ich ziehe dich hinab. Lass mich los.«
    Jehan schwieg und strampelte schon in Richtung Ufer. So stark die Strömung auch war, er war stärker und erreichte bald festen Grund. Er zog Ofaeti aus dem Wasser, und der große Nordmann blieb spuckend im kalten Gras liegen.
    Stromauf zögerten Rollos Streitkräfte noch vor der Furt und spähten ins Zwielicht. Auf der anderen Seite des Flusses setzten sich gerade die Berserker in Bewegung.
    »Deine Freunde ziehen sich in den Wald zurück«, erklärte Jehan. »Wir sollten ihnen folgen. Auf dem Weg nach Saint-Maurice brauche ich euren Schutz.«
    Ofaeti blieb liegen, streckte die Arme über den Kopf und ließ sich Zeit, um wieder zu Atem zu kommen.
    »Wie kannst du so weit sehen? Ich erkenne kaum meine Stiefel.«
    »Du hast einen Schock vom kalten Wasser. Du wirst bald wieder richtig sehen können«, beruhigte Jehan ihn.
    Ofaeti stand auf und starrte den Beichtvater mit einem Ausdruck an, der nackter Angst nahekam.
    »Meine Augen sind sehr gut«, widersprach

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