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Clean Team

Clean Team

Titel: Clean Team Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Huston
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von Glück sagen, dass keine Kristallpyramide in dem Umschlag war.
    Fünfhundertsiebenundsechzig Dollar und neunundachtzig Cents. Genug für ein neues Handy, einen größeren Lebensmitteleinkauf und die Mahnungen am Kühlschrank.
    Ich malte mir den morgigen Tag aus. Lang ausschlafen. Ausgiebig frühstücken. Aufräumen und die Badewanne putzen. Einkaufen gehen. Vielleicht im Buchladen neuen Lesestoff besorgen. Und die letzte Ausgabe von Femmes Fatales am Kiosk. Dann kurz bei Chev im Laden vorbeischauen. Mittagessen gehen. Ein paar DVDs kaufen. Zuhause ein schönes Dinner zubereiten. Mir einen Film ansehen. Und gegen sieben einschlafen. So wie an jedem anderen Tag im letzten Jahr. Zumindest an jedem Tag, an dem ich flüssig war.
    Wie nett und entspannt alles sein könnte. Ein ganzer Tag zu meiner freien Verfügung, nachdem ich mich heute mit diversen Leuten herumschlagen, auf Po Sins Kommandos hin springen und allen möglichen Mist anhören und tun musste.
    Ja, ein echter Web-Tag als Belohnung für all die harte Arbeit.
    Ich hob den Hörer von dem Apparat, den ich mit in mein Zimmer genommen hatte.
    - Clean Team
    - Hey, hier ist Web.
    - Und?
    - Hast du schon jemanden für morgen?
    - Warum?
    - Nur so.
    - Kein Geld von Mami bekommen?
    - Nein.
    - Also, wenn du arbeiten willst, musst du’s nur sagen.
    - Ich will arbeiten.

EINE ROHRBOMBE IM ARSCH
     
     
     
     
    Es war eine Menge Blut geflossen in dem Strandhaus in Malibu. Das Zeug klebte überall. Im wahrsten Sinne des Wortes überall.
    Gabe musterte den großen kastanienbraunen Fleck am Kopfende des Betts und an der Wand dahinter. Der Fleck war umgeben von einer hellroten Eruption und gesprenkelt mit Stückchen grauer, gelber und rosafarbener Masse.
    Gabes Hand strich über das gelbe Maßband, das in der Ecke des Zimmers senkrecht nach oben lief. Kurz vor der Decke traf es auf ein weiteres Band, das horizontal über der höchsten Stelle des gewaltigen Blutflecks angebracht war. Er studierte den Schnittpunkt.
     
    - Das war nie und nimmer eine 9 mm.
     
    Im Flur räusperte sich der Deputy.
     
    - Dachten wir auch erst. War’s aber. Er hatte den Mund voll Wasser.
     
    Gabe wandte sich wieder dem getrockneten Blut zu und nickte.
     
    - Das kann hinkommen.
     
    Ich dachte an den Physikunterricht in der Schule. Daran,
wie Schockwellen sich im Wasser fortpflanzen. Und was passiert, wann man den Lauf einer Pistole in eine mit Wasser gefüllte Coladose steckt und abdrückt. Und der Deputy ergänzte meine naturwissenschaftlichen Überlegungen um die entsprechenden Details.
     
    - Das Wasser hat seine Wangen zerfetzt, die Nasenhöhle zertrümmert und seine komplette Nase weggerissen. Ein Teil der Flüssigkeit wurde die Kehle runtergepresst, hat die Zunge rausgeschleudert und ihm ein Loch in den Magen gestanzt. Unnötig zu erwähnen, dass es die Rückseite seines Schädels weggeblasen hat. Alles, was hinter den Ohren liegt.
     
    Er klopfte mit dem Knöchel an die Wand gegenüber dem Bett.
     
    - Es hat so viel Druck in den Nebenhöhlen erzeugt, dass ihm die Augen rausgeplatzt sind. Eins haben wir hier drüben gefunden.
     
    Ich spähte durch die geöffnete Badezimmertür. Die weißen Kacheln, das Porzellan und die Handtücher, alles war rot gesprenkelt. Mein Spiegelbild über dem Doppelwaschbecken war wegen der getrockneten Blutspritzer nur verschwommen zu erkennen. Durch eine zweite Tür am Ende des Bads, eines verdammt riesigen Bads übrigens, entdeckte ich noch mehr Blut auf den Möbeln eines kleinen Arbeitszimmers. Klein nach den Maßstäben dieses Hauses, wohlgemerkt.
    Diese beiden Räume waren jedoch nichts im Vergleich zum Schlafzimmer. Hier sah es aus, als hätte man die Wände mit Blut getüncht. Allerdings schlecht getüncht. Mehr so, als wäre eine Horde einarmiger Höhlenmenschen
mit Rutenbündeln zu Werke gegangen statt mit Pinseln und Rollern. Ein tropfender, fleckiger Anstrich, zusätzlich verunstaltet von grauen, weißen und schwarzen Klümpchen und gelegentlichen Fetzen von Knorpeln und Sehnen.
     
    - Das ist scheißunglaublich.
     
    Gabe und der Deputy blickten mich an.
    Ich breitete die Arme aus, verdrehte die Augen.
     
    - Was denn? Etwa nicht? Ich meine, das ist so scheißirreal. Wasser im Mund? Und das richtet so was an? Himmelarsch.
     
    Der Deputy sah Gabe fragend an.
     
    - Wo habt ihr denn den aufgegabelt?
     
    Gabe zupfte an etwas, das in der Wand steckte. An den Rändern seiner Fingernägel klebte trockene gelbe Farbe.
     
    - Ein Kumpel von Po

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