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Clean Team

Clean Team

Titel: Clean Team Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Huston
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dir nichts draus?
     
    Ich stand auf.
     
    - Meiner Rechnung zufolge ergibt sechs mal vierundvierzigtausend insgesamt zweihundertvierundsechzigtausend.
     
    Er blieb wie angewurzelt stehen.
    Ich half ihm, das Missverständnis weiter aufzuklären.
     
    - Und zehn Prozent davon sind genau sechsundzwanzigtausendundvierhundert amerikanische Dollar. Aber du kannst das gerne noch mal für dich im Stillen durchrechnen und überprüfen, ob du zu einem anderen Ergebnis kommst.
    - Was? Was für’n Scheiß …? Oh! Oh! Diese Arschlöcher, ich schlitz ihnen die Ärsche auf. Nein, Mann, ich zerr ihre Ärsche vor Gericht!
     
    Seine Hand fuhr in die Tasche, wo normalerweise sein Messer steckte, fand es aber nicht.
    Ich deutete auf die mit Handtüchern bedeckte Sauerei auf dem Boden.
     
    - Das letzte Mal, als ich es gesehen hab, lag es da drunter.
     
    Er starrte auf die handtuchbedeckte Pfütze.
    - Scheiße. Ich hab dieses Messer geliebt.
     
     
    - Geile Karre. So was wird beim Film immer gesucht. Wenn du die vermietest, kannst du dir’n paar Extramäuse verdienen.
    - Der Wagen gehört meinem Mitbewohner.
    - Ach, und der verleiht ihn einfach so? Muss’n ziemlich cooler Typ sein, dir so ein Prachtstück zu überlassen.
     
    Ich schloss die Fahrertür auf.
     
    - Ja, er ist ziemlich cool.
     
    Ich schwang mich hinters Steuer.
     
    - Trotzdem würde er mir nie seinen Wagen leihen.
     
    Jamie stieg ein und fuhr mit der Hand über die handgenähte Ledersitzbank, die Chev eingebaut hatte.
     
    - Klemmst dir einfach den Wagen deines Mitbewohners, hä, Arschloch?
     
    Ich startete den Apache.
    Okay, ja, ich fuhr Chevs kostbaren Pick-up ohne seine Erlaubnis. Und, ja, das konnte man wohl als klemmen bezeichnen. Aber letztlich war das alles nur eine Frage der Relation.
    Was wäre denn im Endeffekt schlimmer?
    a. Chev von dem ganzen kranken Scheiß zu erzählen, der sich in seinem Apartment abgespielt hatte? Woraufhin er sich natürlich sofort verpflichtet fühlen würde, sich
einzumischen, sich dadurch womöglich selbst in Gefahr brachte und dann darunter zu leiden hatte. In welchem Fall mein ohnehin labiler mentaler Zustand vermutlich vollständig den Bach runterginge.
    Oder
    b. Ich riss mir seinen Truck heimlich unter den Nagel und riskierte, dass er endgültig den Kanal voll hatte und jede Verbindung zu mir kappte, so wie er jede Verbindung zu L.L. gekappt hatte. In welchem Fall mein ohnehin labiler mentaler Zustand vermutlich vollständig den Bach runterginge.
    Also, unterm Strich das gleiche Resultat. Aber Option B hatte den unschätzbaren Vorteil, dass niemand ein Risiko einging außer meiner Person und dem Arschloch neben mir auf dem Beifahrersitz.
    Und Soledad natürlich.
    Aber das war nicht meine Schuld.
    Zumindest schätzte ich die Lage so ein. Andererseits, womöglich hatte ich sie durch den Rausschmiss nach dem Sex direkt in die Arme dieser Typen getrieben, die draußen gelauert hatten. Offensichtlich ließ sich die Schuldfrage also im Moment nicht abschließend klären. Aber bis zum endgültigen Urteil würde ich jede Beteiligung abstreiten.
    Jaime deutete auf einen Schnapsladen.
    - Halt da mal kurz.
     
    Ich schüttelte den Kopf.
     
    - Nein.
    - Was? Warum nicht?
    - Weil du gerade so weit ausgenüchtert bist, dass man sich
mit dir verständigen kann. Außerdem hast du bereits eine Kostprobe von deinen Kotztalenten abgeliefert, und ich lege keinen Wert drauf, dass du dich im Wagen meines Freundes zu neuen Spitzenleistungen aufschwingst.
     
    Er verschränkte die Arme.
     
    - Das ist meine Produktion, Mann, und falls du dich unabhängig machen willst, nur zu. Aber wenn ich nicht gleich was zu trinken kriege, erwarte von mir keine weitere Hilfe mehr bei der Suche nach meiner bescheuerten Schwester.
     
    Ich boxte ihn gegen den Arm.
    Um Missverständnissen vorzubeugen, es war kein knochenzermalmender Dampfhammer, auf den der Duke stolz gewesen wäre. Aber ich muss zugeben, dass ich schließlich doch die Beherrschung verlor und den Schwachkopf boxte. Ihn schlug, ist vielleicht das bessere Wort. Na ja, genau genommen war es mehr ein Klaps.
    Allerdings ein ganz schön fester Klaps.
    Er rieb sich die Schulter an der Stelle, wo ich ihn getroffen hatte.
     
    - Was soll der Scheiß?
     
    Ich verpasste ihm noch so ein Ding.
     
    Er hob die Hand.
     
    - Hey, Mann.
     
    Und noch eins.
    Diesmal schlug er zurück.

    - Krieg dich wieder ein, Arschloch.
     
    Und in dem Moment verlor ich erst so richtig die Kontrolle. Ich fuhr auf dem Sitz

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