Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Clean Team

Clean Team

Titel: Clean Team Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Huston
Vom Netzwerk:
Pistole zurück aufs Armaturenbrett.
     
    - Scheiße. Bescheuerte Schwester. Beknackte Soledad.
     
    Ich dachte an Soledad.
    Mann, ich mochte das Mädchen wirklich. Und es war so zum Kotzen, dass er recht hatte und sie mich in diese ganze Sache reingeritten hatte, obwohl sie wusste, dass die Geschichte oberfaul war.
    Scheiße, und dabei hatte ich gedacht … Keine Ahnung, was ich gedacht hatte. Aber, hey, sie konnte alle möglichen Gründe dafür haben, tiefer in die Sache verstrickt zu sein, als sie mir gegenüber zugegeben hatte. Vielleicht hatte sie einfach nur versucht, Klarschiff zu machen in dem Saustall, den ihr Dad hinterlassen hatte. Und bei so was einen klaren Kopf zu behalten, war sicher nicht leicht. Immerhin hatte ihr Vater Selbstmord begangen, und das Mädchen war komplett von der Rolle und … oh. Oh Scheiße!
    Selbstmord.
    Kriminelles Unternehmen.
    Vorgetäuschter Selbstmord.
    Geldgeldgeldgeldgeld.
    Ich meine, wie lange musste meine Leitung sein, damit ich jetzt erst darauf kam? Ganz offensichtlich war ich doch nicht so clever, wie ich immer gedacht hatte. Mich beschlich sogar der Verdacht, dass sich kaum jemand bei dieser Geschichte so dämlich anstellte wie ich.
    Außer Jaime vielleicht.

    - Welches Kaliber hat die Pistole?
     
    Er warf einen Blick darauf.
     
    - Neun.
    - Was?
    - Neun-Millimeter. Ist’ne Waffe für jeden Zweck.
    - Woher hast du das Ding? Vom Filmset, wie das Messer?
     
    Er hob eine Augenbraue.
     
    - Soledad hat sie mir gegeben.

HINTERLAND
     
     
     
     
    - Auf was starrst du so, Arschloch?
    - Auf nichts.
     
    Behauptete ich zumindest. In Wahrheit jedoch starrte ich auf die Pistole. Die Neun-Millimeter, die Soledad ihm überlassen hatte.
    Dann sah ich ihm ins Gesicht.
     
    - Ich starr auf gar nichts.
     
    Ich ließ den Apache an und wendete.
     
    - Was jetzt?
     
    Er nahm die Papiere, die Homero ihm gegeben hatte, und schob sie in den Umschlag.
     
    - Wir fahren rüber zum Terminal F und werfen’nen Blick auf den Container.
     
    Ich bremste vor der Anlegestelle der Fähre.
     
    - Echt?
     
    Er klatschte mir die Dokumente gegen die Stirn.

    - Nein, Arschloch, ist nur’n Joke, weil ich total scharf drauf bin, noch mehr Zeit in deiner Gesellschaft zu verbringen. Ja, echt .
     
    Er wedelte mit den Papieren.
     
    - Das war Homeros Job. Er hat den Frachtbrief so abgeändert, damit wir den Container zurückholen können.
    - Und was ist mit dem Käufer?
    - Scheiß auf ihn. Irgendein Schlitzauge. Was hat der schon zu melden? Hat schließlich noch keinen Cent gezahlt. Mündliche Absprachen kannst du vergessen. Verdammt, wenn’s nach mir geht, kannst du sogar’nen Vertrag vergessen. Ich pfeif auf den ganzen Kram, solang ich kein Bares auf der Kralle hab.
    - Vielleicht sollte ich dem Chinamann noch’ne Vorauszahlung für die Lieferung abknöpfen?
     
    Ich schüttelte den Kopf.
     
    - Läuft nicht, Mann. Keine weiteren Komplikationen. Ich zahl dich aus. Und damit basta. Kein doppeltes Abzocken. Keine Fisimatenten mehr.
    - Fisimatenten ?
    - Ja, das bedeutet …
    - Scheiße, ich weiß, was es bedeutet. Mich wundert nur, dass jemand, der noch nicht im Altersheim hockt, so’n Wort benutzt.
     
    Ich deutete auf die Straße.
     
    - Sag mir einfach, wo’s zum Container geht.
     
    Er wies in Richtung eines kleineren Terminals hinter
einer Reihe großer blauer Lagerhallen, die durch ein geschlossenes Förderband verbunden waren, über das Erdölkoks zu einem Frachtschiff transportiert wurde.
     
    - Jenseits der Berge, am Fuße des Regenbogens, finden wir meinen Goldkessel.
     
    Ich legte einen Gang ein, mehr als erfreut, dass der Lastzug so viel einfacher aufzutreiben sein würde als erwartet.
    Doch meine Freude war nur von kurzer Dauer.
     
     
    Von einem Parkplatz unter dem Highway 710 aus beobachteten wir, wie uniformierte Beamte des Zolls und des Grenzschutzes, in Zivil gekleidete Detectives des Immigration and Customs Enforcement, ein schwer bewaffnetes Anti-Terrorism Contraband Enforcement Team sowie Kräfte der Long Beach Harbor Partrol auf Terminal F akribisch jedes Frachtstück unter die Lupe nahmen, das irgendetwas mit Westline Spedition und Logistik zu tun hatte.
    Ich deutete auf einen Container.
     
    - Der da?
    - Nein.
     
    Ich wies auf einen weiteren Container.
     
    - Der?
    - Nein.
     
    Ich zeigte auf einen dritten.
     
    - Der vielleicht?

    Jaime rutschte noch tiefer in seinen Sitz, als ein weiteres CBP-Einsatzfahrzeug an uns vorbei und durch die Einfahrt des Terminals

Weitere Kostenlose Bücher