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Clean Team

Clean Team

Titel: Clean Team Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Huston
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gekommen.
    Und dann beschlichen mich einige sehr, sehr beunruhigende Gedanken.
    Was, wenn nichts davon real ist? Ich meine, kommt dir das real vor, Web? Hast du jemals vorher so was erlebt? Oder hat irgendjemand sonst schon mal so was erlebt? Kommt dir das nicht alles vielmehr wie ein schlechtes Drehbuch vor, wie es L.L. in den Achtzigern hätte zusammenschustern können? Drehst du nicht vielleicht einfach ein bisschen mehr am Rad, als du zunächst vermutet hast? Oder warte, wie wär’s damit? Vielleicht wirst du gar nicht verrückt, nein, lass mich ausreden, sondern du bist schon tot? Kapiert? Vielleicht hat dich ja eine Kugel in diesem Bus erwischt? Du bist in diesem Bus gestorben, und all das
hier ist eine Art Nachtod-Erfahrung, so was wie deine Reise ins Jenseits? Oder vielleicht bist du noch am Leben und immer noch in diesem Bus? Womöglich ist alles gerade eben erst passiert, oder passiert noch? Wie würde dir das schmecken?
    Ich schüttelte den Kopf.
     
    - Nein. Nie und nimmer. Das ist zu abgefahren.
     
    Jaime beäugte mich.
     
    - Was?
    - Nichts. Alles klar. Ich bin hier. Das alles passiert wirklich. Ich weiß, dass es passiert. Ich bin real. Das alles geschieht in diesem Moment. Ich bin hier.
    - Kumpel, bist du …?
    - Mir geht’s gut. Alles bestens. Also. Du hast was von zehn Prozent gesagt?
     
    Er neigte den Kopf zur Seite.
     
    - Okaaaaay. Also Mr. Gruseliges Arschloch, ich hab damit nur zum Ausdruck bringen wollen, wenn wir diesen Typen den Container mit Mandeln bringen, verzichte ich keinesfalls auf meine zehn Prozent. Die verstoßen gegen die Abmachungen. Ich hab jede Menge Zeit und Kapital investiert, um einen Käufer für ihr Eigentum zu finden, und will am Ende nicht mit leeren Händen dastehen.
     
    Ich hörte auf, tief einzuatmen, da es mir nicht im mindesten dabei half, mich wieder zu beruhigen.
     
    - Ja, aber du wirst nicht mit leeren Händen dastehen. Du kriegst immerhin deine Schwester.
    - Aber das war nicht der Deal! Ich will meine zehn Prozent! Und zwar die echten zehn Prozent. Wie viel auch immer das war.
    - In Ordnung. Gut. Also, wie sollen wir …?
     
    Er griff nach der Pistole.
     
    - Damit. Falls die Wichser versuchen, mich um meinen Anteil zu bescheißen, zieh ich andere Seiten auf. Jetzt weißt du, wie ich ticke, Bruder. Ich schwör’s dir. Respekt, Mann, ohne den läuft nix.
     
    Eine Dialogpassage, die mir direkt aus Boyz N the Hood zu stammen schien.
    Ich starrte auf die Waffe in seiner Hand. Versuchte mir vorzustellen, wie mein Gehirn auf das plötzliche Abfeuern der Waffe reagieren würde – auf das erneute plötzliche Abfeuern einer Waffe. Und ich versuchte mir vorzustellen, was mein Körper empfände, wenn er plötzlich von Kugeln durchbohrt wurde. Ich erwog, die Cops zu verständigen, und überlegte, wer dann alles für was eingebuchtet würde, war aber außerstande, mich auf die ganzen Details zu konzentrieren. Und dann dachte ich über den Satz nach, den ich als Nächstes sagen wollte, wusste jedoch, wenn ich das zu lange tat, würde ich ihn niemals äußern. Falls das jetzt einen Sinn ergibt. Was es natürlich nicht tut.
     
    - Du kriegst sie von mir.
    - Hä?
    - Die zehn Prozent, du kriegst sie von mir.
    - Was? Wie?
    - Ich komm dafür auf, falls sie die Kohle nicht rausrücken. Und irgendwie hab ich so ein Gefühl, wir sollten sie gar nicht erst danach fragen. Du kriegst das Geld von mir.

    Er wog die Pistole in seiner Hand.
     
    - Blödsinn. Du machst Dreck von Leichen weg. Woher willst du zwanzig Riesen nehmen?
     
    Ich wartete.
    Er schüttelte den Kopf.
     
    - Sechsundzwanzigtausend! Ich meine, wir reden hier über sechsundzwanzig Riesen.
    - Ich kann das Geld auftreiben. Ich hab Ersparnisse und anderen Kram. Ich komm dafür auf. Wenn sie dich nicht bezahlen, kriegst du’s von mir.
     
    Er fixierte mich, leckte sich die Lippen
     
    - Du weißt, was passiert, wenn du mich linkst?
    - Du schlitzt mich übel auf, richtig?
    - Das ist das mindeste.
    - Genau, das mindeste.
     
    Er nickte.
     
    - Okay, okay. Abgemacht. Sie kriegen den Container, egal, ob sie zahlen oder nicht.
    - Nachdem wir Soledad haben.
    - Okay, meinetwegen, wie auch immer.
     
    Ich deutete auf die Pistole.
     
    - Und du lässt das Ding im Auto, wenn wir uns mit ihnen treffen.
    - Vergiss es.
    - Okay, dann vergiss den Deal. Trag es meinetwegen mit der
Waffe aus. Verschaff dir all den Respekt, den du brauchst. So’n bisschen Nachruhm steht jedem gut, wenn er im Grab liegt.
    - Maaaann.
     
    Er warf die

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