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Clean Team

Clean Team

Titel: Clean Team Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Huston
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schoss.
     
    - Das ist nicht unser verdammter Container. Außerdem, was für’ne Scheißrolle spielt das jetzt noch?
     
    Ich zuckte mit den Achseln.
     
    - Keine Ahnung. Fände es nur ganz nett zu wissen, wo unser kleiner Goldkessel steht.
     
    Er linste über das Armaturenbrett und zeigte mit dem Finger.
     
    - Der da. Okay, Arschloch? Können wir jetzt verschwinden? Bevor noch jemand kommt und uns fragt, was wir hier zu suchen haben?
     
    Ich wies in Richtung der anderen am Straßenrand geparkten Wagen, aus denen zahlreiche Gaffer mitverfolgten, wie die vereinigten Regierungsbehörden einen entschlossenen Schlag gegen den organisierten Schmuggel führten.
     
    - Als du gesagt hast, jeder wüsste, dass Westin Nye der Ansprechpartner sei, um klammheimlich was aus dem Hafen von L.B. zu schaffen, hast du offensichtlich buchstäblich jeden gemeint.
     
    Einer der Beamten näherte sich dem Container, auf den Jaime gedeutet hatte. Er inspizierte die Verplombung, verglich sie mit seinen Unterlagen, legte das Clipboard beiseite und brach die Plombe auf.
    Erneut duckte sich Jaime.

    - Scheißescheißescheiße.
     
    Der Beamte nahm seine Dokumente wieder an sich, blätterte sie kurz durch und musterte dann die im Container gestapelten Kartons.
    Ich kratzte mich am Kinn.
     
    - Die haben Nye sicher schon’ne Weile auf dem Kieker gehabt. Meinst du, diese Aktion war schon lange geplant, oder haben sie beschlossen zuzuschlagen, nachdem er sich getötet hatte?
    - Kein beschissenen Schimmer, Mann. Warum, zum Henker, machen wir nicht endlich die Düse? Warum … Oh Scheiße!
     
    Er starrte auf den Umschlag mit den Frachtpapieren in seinem Schoß.
     
    - Scheiße, ich muss den Kram sofort loswerden.
     
    Er zerrte die Papiere heraus und hielt sie aus dem Fenster.
    Ich packte sein Handgelenk.
     
    - Sekunde, Mann.
    - Sekunde am Arsch. Die dürfen mich auf keinen Fall damit schnappen.
     
    Ich deutete auf die uniformierten Einsatzkräfte und die Agenten in Zivil.
     
    - Sportsfreund, verräterische Frachtpapiere aus dem Fenster zu werfen, wenn direkt gegenüber’ne Großrazzia gegen Schmuggler läuft, ist keine so gute Idee.

    Er zog die Hand zurück.
     
    - Okay, okay, aber dann lass uns schleunigst verschwinden.
     
    Ich warf einen letzten Blick auf den Ort des Geschehens, ließ den Apache an und wendete auf der Straße.
    Mit dem Daumen deutete ich zurück auf die Ladung Mandeln.
     
    - Übrigens?
    - Ja?
    - Wenn wir den Leuten auf dem Terminal die Papiere ausgehändigt und sie den Container freigegeben hätten …
    - Ja?
    - Woher hätten wir einen Sattelschlepper bekommen? Und kannst du so was überhaupt fahren?
     
    Er drückte sich tiefer in seinen Sitz.
     
    - Halt einfach die Klappe.
    - Ich interpretier das jetzt mal als, ist dir bisher nie in den Sinn gekommen.
    - Harris hat einen Truck und einen Fahrer.
    - Aber der weilt momentan nicht unter uns, so weit ich das überblicke.
    - Arschloch, weiß ich selber. Ich wollte nur abchecken, dass der Container nicht aufgestapelt ist, auf’nem Chassis steht und auf den Abtransport wartet. Und was Harris betrifft, dem hätten die Papiere gereicht.
     
    Ich bremste an einem Stoppschild.
     
    - Darauf hätten die sich eingelassen?

    Er stierte auf die Dokumente in seiner Hand.
     
    - Werden wir wohl nie erfahren. Der Wisch hat mich’n Tausender gekostet. Die Kohle kann ich abschreiben.
     
    Ich fuhr in Richtung Highway 47.
     
    - Jaime, ich will dich ja nicht mit Nebensächlichkeiten langweilen, aber ich glaube, du erfasst immer noch nicht das Ausmaß der Situation.
     
    Er schüttelte den Kopf.
     
    - Nein, Mann, hab’s nicht vergessen. Ist mir schon klar, dass ich meine zweiundzwanzig Riesen jetzt auch abschreiben kann.
     
    Ich insistierte nicht weiter. Warum auch? Zum gegebenen Zeitpunkt würde ich ihn notfalls mit Gewalt dazu zwingen, mir bei der Befreiung seiner Schwester zu helfen. Warum ihn also nicht noch eine Weile ungestört über seinem eigenen Unglück brüten lassen?
    Jemand schrie plötzlich, dann schrien noch mehr Menschen. Ich blickte zum Terminal zurück und sah eine Handvoll kleiner zerlumpter Männer und Frauen von einem Container wegrennen. Weitere Gestalten zeigten sich oben auf seinem Dach, und die Beamten der diversen Einsatzkräfte machten sich an die Verfolgung, zückten Waffen und brüllten Befehle. Irgendetwas fiel vom Zaun längs der Straße, rappelte sich auf, sprintete direkt vor uns über die Fahrbahn, und ich stieg auf die Bremse, um den fliehenden

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