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Cleopatra

Cleopatra

Titel: Cleopatra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix Thijssen
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dringend!«
    »Aber ich kann doch nicht einfach …«
    »Sie werden große Schwierigkeiten mit Ihrem Chef bekommen, wenn Sie mich jetzt nicht sofort durchstellen!«, schnauzte ich sie an.
    »Also so was …«, hörte ich sie empört murmeln. Sie klickte mich weg, aber die Verbindung wurde aufrechterhalten. Fünf Sekunden später hatte ich Meulendijk am Apparat.
    »Max, was ist denn los?«
    »Bernard, ich bin auf dem Weg nach Buchenstein, ich glaube, dass unsere Klientin ihren Vater informiert hat. In diesem Fall warnt er womöglich Scholte.«
    »Verdammt!« Das war so ungefähr der einzige Kraftausdruck, zu dem sich Meulendijk hinreißen ließ.
    »Kannst du Bremer dazu bringen, dass er Scholte umgehend verhaftet?«
    »Das bezweifle ich. Unser Plan steht und fällt mit dem präzisen zeitlichen Ablauf. In diesem Moment wird der Buchhalter von Henkelman verhaftet.«
    »Dann befürchte ich das Schlimmste. Scholtes Telefon wird doch hoffentlich angezapft?«
    »Ja. Und sowohl Scholte als auch Cleveringa werden observiert. Sie können nirgendwo hin.«
    »Ich würde Bremer ans Herz legen, wenn nötig direkt einzugreifen. Wenn Scholte einen Anruf von Cleveringa erhält, haben wir vielleicht drei Minuten, bis er die Daten auf dem Computer löscht, und dann kann Bremer die Sache mit dem Devisenhandel vergessen.«
    Er wurde nervös. »Ich werde ihn anrufen. Ich bleibe weiterhin hier erreichbar.«
    Ich konnte keine Spur vom Observationsteam entdecken, aber das hieß wahrscheinlich nur, dass sie Ahnung von ihrem Fach hatten. Ich ging davon aus, dass sie meinen BMW mit Ferngläsern im Auge behielten und sich über Funk miteinander berieten.
    Als ich mich dem geschlossenen Tor näherte, leuchteten automatisch Lampen auf. Ich stieg aus dem Auto aus und drückte auf die Klingel im Pfeiler neben der ebenfalls geschlossenen Fußgängerpforte. Ich stellte mich so hin, dass ich für die darüber angebrachte Kamera gut sichtbar war.
    Betty erschien auf der anderen Seite des Tores. »Max?«, fragte sie mit gedämpfter Stimme.
    »Ich möchte zu Lonneke. Kannst du mir das Tor aufmachen?«
    Sie warf einen ängstlichen Blick hinter sich. »Max, wir haben den strikten Befehl, dich nicht hereinzulassen. Cleveringa ist zu Hause, ich kriege den größten …«
    »Betty, ich muss sofort mit Lonneke sprechen!«
    Eine Gestalt tauchte hinter ihr auf. »Was ist hier los?«
    Betty warf mir einen kurzen Blick zu und öffnete mir dann die kleine Pforte. »Alles okay, Tom, das ist Herr Meulhof, ich kenne ihn, er hat eine Verabredung mit Lonneke …«
    »Hast du dir seine Papiere zeigen lassen?«
    »Ja«, sagte sie ungeduldig. »Schon dreimal.« Sie kam durch das Tor nach draußen. »Ich begleite ihn. Mach jetzt das Tor auf.«
    Sie gab mir ein Zeichen, dass ich einsteigen konnte, und ging um den BMW herum auf die Beifahrerseite. Tom wirkte verstimmt, nahm aber seine Fernbedienung zur Hand, um die Alarmanlage auszuschalten und das Tor zu öffnen.
    Meine Scheinwerfer wanderten über die Buchenstämme. »Das wird gewaltigen Ärger geben«, murmelte Betty.
    »Bestimmt nicht«, sagte ich. »Morgen ist alles vorbei.«
    »Scheiße. Und ich?«
    »Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Du musst höchstens eine Erklärung abgeben, dass du Cleo 1983 gesehen hast, falls das nötig sein sollte. Du wirst keine Schwierigkeiten bekommen, der Oberstaatsanwalt hat es mir garantiert.«
    Vor dem Haupteingang hielt ich an. Ich stieg aus und schaute an dem Gebäude hoch. Hinter einem schwach erleuchteten Fenster schob jemand eine Gardine beiseite.
    Betty drückte auf die Klingel. Glinka öffnete die Tür. Ihre Augen verengten sich, als sie mich erkannte.
    »Melden Sie sich am Tor, wenn Sie wieder hinaus möchten«, sagte Betty höflich und eilte zu Fuß die Auffahrt zurück.
    Glinka geleitete mich mit mürrischem Gesicht durch die Vorhalle in die große Eingangshalle, in deren hinterem Teil sich die mit kunstvollen Schnitzereien verzierte Freitreppe befand. Helene kam aus dem Salon, wo sie mir bei jenem ersten Treffen Cognac serviert hatte, als alles noch nach einem Irrtum aussah.
    Ihre Augen blitzten kurz auf. »Ich meine mich daran zu erinnern, dass Sie hier nicht willkommen sind«, sagte sie.
    Sie tat mir Leid. Morgen würde für sie eine Welt zusammenbrechen. »Ich komme nicht zu Ihnen«, sagte ich freundlich. »Und ich wäre auch nicht hierher gekommen, wenn es nicht äußerst dringend wäre. Ich möchte zu Lonneke.«
    Sie schaute mich mit starrem Blick an und wandte sich

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