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Cleopatra

Cleopatra

Titel: Cleopatra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix Thijssen
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Verwirrung zu verbergen, aber sie hatte geübte Krankenschwesteraugen. »Ist irgendwas?«
    »Nein, nein«, sagte ich. »Im Gegenteil, ich bin froh, dass alles gut gegangen ist. War Bruno noch rechtzeitig da?«
    Sie lächelte zurück. »Ja. Es kam eine Woche zu früh. Soll ich ausrichten, dass Sie hier gewesen sind?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich rufe ihn später an.«
    Sie nickte freundlich und ich ging eilig zurück zu meinem Auto. Ich stieg ein, schlug die Autotür zu und nahm, immer noch einigermaßen verwirrt, mein Autotelefon in die Hand.
    »Merde«, sagte Marga. »Ich habe Ton an den Händen. Ja, hallo, hier ist Marga.«
    Töpferinnen melden sich mit ihrem Vornamen. »Wie geht’s denn so bei dir?«
    »Willem sitzt bei mir im Atelier, er will lernen, nackte Frauen zu töpfern. Zwei andere Männer graben im Garten.«
    »Was gibt’s denn da zu graben?«
    »Anscheinend muss ein Fundament gegossen werden. Es scheint so, als würden sich ihre Autos ganz von selbst verkaufen, jedenfalls haben alle Zeit genug. Joop hat hier übernachtet, artig im Gästezimmer. Ich denke, sie haben sich gegenseitig gewarnt, dass sie die Finger von der Frau des Hauses lassen müssen, weil Gerrit sonst lebenslänglich hinter Gitter wandert. In der Küche habe ich auch nichts zu tun, wir bestellen chinesisches Essen, Joop natürlich mehr als ich. Er ist ein wandelnder Kleiderschrank, so einer wie Jerommeke, du weißt schon. Er ist auch mal Radrennfahrer gewesen, wahrscheinlich auf einem Spezialfahrrad.« Sie kicherte.
    »Ich werde also nicht vermisst«, stellte ich fest.
    »Ich bespreche mein Liebesleben mit Willem im Atelier. Er hat eine ganz schlichte Meinung dazu: Der ganze Zirkus ist das Theater nicht wert. Wenn man sein Gehirn anstelle gewisser anderer Organe benutzt, muss man zugeben, dass er Recht hat.«
    »Absolut. Ist Gerrit in der Nähe?«
    »Gerrit gräbt den Garten um. Bist du für ihn unterwegs?«
    Die Wochenbetthilfe schob ein Mofa durch das Gartentor der Kaimans, setzte einen Helm auf und fuhr los, wobei sie mit den Pedalen den Motor antrat. Ich konnte keine Spur von der jungen Mutter entdecken, die jetzt mit ihrem neugeborenen Baby allein im Haus sein musste. Ich schaute auf die Autouhr. In weniger als einer Stunde würde Bruno Kaiman nach Hause kommen.
    »Ich hoffe, du kriegst es hin«, sagte Marga. »Das sind nette Jungs. Vielleicht bescheißen sie die Steuer oder die Bank, aber sie würden dafür geradestehen, wenn es herauskäme.«
    »Aha, sie gehören wohl schon fast zur Familie?« Meine Worte gingen ins Leere, weil Marga bereits den Hörer neben den Apparat gelegt hatte. Ich hörte sie von ferne rufen.
    Kurze Zeit später hatte ich Gerrit am Telefon.
    Ich erklärte ihm, dass ich ihn in Windeseile in Tuindorp Oostzaan brauchte und wo er mich finden konnte. Danach fuhr ich los, bog in eine andere Straße ein, parkte am Rand des Wohnviertels, blieb im Auto sitzen und wartete. Eine halbe Stunde später hielt ein großer Renault hinter mir. Gerrit war nicht allein.
    Der Mann, der auf der Beifahrerseite ausstieg, entsprach ganz der Beschreibung von Marga.
    Gerrit sah, dass ich die Stirn runzelte. »Mach dir keine Sorgen. Mein Vater ist bei ihr geblieben. Er hat meine Mutter angerufen und Bescheid gesagt, dass es spät werden kann. Das ist Joop Dekker.«
    Joop gab mir die Hand. Er war praktisch viereckig. Der Hand nach zu urteilen, bestand er hauptsächlich aus Muskeln. Auf seinem Kleiderschrankkörper saß ein spitzer, etwas ältlich wirkender Kopf mit cleveren Augen und einem Zweitagebart.
    »Polizeiarbeit ist mal was anderes«, sagte er, beugte sich auf der Fahrerseite an mir vorbei ins Auto und schaute auf den Kilometerzähler. Er nickte zufrieden. »Der hält noch eine Weile. Du musst ihn nur immer schön pflegen.«
    Ich nahm mein Fernglas vom Armaturenbrett und schloss den BMW ab. »Wir nehmen euren Wagen, meiner wurde in der Straße schon gesehen.«
    Joop kroch auf die Rückbank, Gerrit setzte sich ans Steuer. Ich saß neben ihm und zeigte ihm den Weg. Die Uhr auf dem Armaturenbrett zeigte Viertel vor sechs.
    »Ich habe einen Bruno Kaiman ausfindig gemacht«, sagte ich. »Er kommt gleich nach Hause. Ich möchte nur, dass du ihn dir kurz anschaust und mir sagst, ob du ihn wieder erkennst.«
    »Warum glaubst du, dass er es ist?«, fragte Gerrit.
    »Hier links ab. Weil Bruno als Zeitarbeitskraft bei De Goos & Bering gearbeitet hat und an dem besagten Samstagnachmittag seine früheren Kollegen besuchte.«
    »Tja«,

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