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Cleverly, Barbara - Die List des Tigers

Cleverly, Barbara - Die List des Tigers

Titel: Cleverly, Barbara - Die List des Tigers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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auf diskrete Weise um Vyvyan kümmern. Was Shubhada betrifft, so ist sie die Mutter des künftigen Fürsten von Ranipur, und wie Sie wissen, haben wir Briten ein Abkommen mit .«
    »Halten Sie den Mund, Joe!«, fauchte Lizzie. »Edgar, gießen Sie uns einen Whisky ein, und lassen Sie uns nachdenken.«
    »Bei all der Aufregung haben Sie hoffentlich nicht die beiden Todesfälle der vorigen Thronerben vergessen?«, sagte Lizzie. »Sollen wir annehmen, dass Claude mit oder ohne die Hilfe Ihrer Dritten Hoheit gewissermaßen mit einer Sense die Reihen der königlichen Familie gelichtet hat, um seine Ziele zu erreichen? Drei Morde? Und jeder Mord brachte ihn ein Stückchen weiter? Wie waghalsig! Wie verrückt! Es ist schwer zu glauben. Und dabei ist er so ein charmanter Mann.«
    »Nein, ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass Claude etwas mit den ersten beiden Morden zu tun hatte. Ich denke, er und Shubhada erkannten die günstige Gelegenheit, die sich durch die Todesfälle für sie ergab.
    Sie hatten die Hindernisse zwischen ihnen und der Regentschaft auf einen verletzlichen, wenn auch bedrohlichen kleinen Jungen reduziert. Zweifellos waren sie ernsthaft der Überzeugung, dass sie diesen Mord einfach als weiteren Unfall kaschieren konnten, einer von vielen. Ich bin sicher, wir sollten alle denken, dass Zalim Singh hinter der Entsorgung der Thronprätendenten steckte, mit der Unterstützung seines Handlangers Ajit Singh. Wenn jemand nachgeforscht hätte, dann hätte er jede Beteiligung von Claude verworfen, da Claude ja wirklich weit von den ersten beiden Tatorten entfernt war. Es ist immer irreführend, wenn man Morde, die am selben Ort oder innerhalb eines bestimmten Zeitraums geschehen, notwendigerweise ein- und demselben Täter zuschreibt. Nein, ich denke, Claude nützte einfach die Gelegenheit, die sich aus den ersten beiden Todesfällen ergab, und hoffte, wenn irgendetwas schief liefe, würde jeder zu der Schlussfolgerung gelangen, dass einfach ein weiterer Dominostein umgefallen sei -angestoßen vom selben Finger.«
    »Schön und gut«, meinte Edgar, »aber haben Sie je darüber nachgedacht, warum er sich diese Mühe machte? Mein Gott, er riskierte seine Karriere, seinen Beruf, Kopf und Kragen ...«
    »Und wofür?«, erwiderte Joe schneidend. »Für den Schlüssel zu einem Schatz? Für eine Schlüsselstellung der Macht? Für die Liebe einer schönen und einflussreichen Frau? Nein, kaum der Mühe wert, würden Sie sagen.«
    »Er hat einfach getan, was die Kolonialmächte immer schon taten«, grübelte Lizzie. »Jeder römische Provinzgouverneur ging davon aus, während seines Auslandsaufenthalts drei Vermögen anzuhäufen: eines für Rom, eines für den eigenen Ruhestand und eines, um die Richter zu Hause zu bestechen, falls man ihn des Amtsmissbrauchs anklagen sollte. Ich frage mich, wie bald Claude in den Ruhestand gehen wollte? Sagen Sie, Joe, darf er sich im Palast immer noch frei bewegen? Oder hat man ihn unter Hausarrest gestellt?«
    Edgar und Joe tauschten einen Blick aus. »Soweit wir wissen, ist er frei wie der Wind«, antwortete Edgar. »Abgesehen von uns sind Sie die Einzige, die Bescheid weiß, Lizzie. Nicht einmal Udai hat die Wahrheit erfahren. Er glaubt, Bahadur sei von einem Tiger zerfleischt worden.«
    »Und wenn Claude, wie Sie sagen, nichts weiter auf dem Gewissen hat als den Tod von Bahadur, wer hat dann Bishan und Prithvi getötet? Wollen Sie nur angeben, oder haben Sie des Rätsels Lösung tatsächlich gefunden?«
    »Ich habe etwas gefunden«, meinte Joe. »Etwas, bei dem mir auch Ajit Singh beipflichtet, wenn man dem Herrscher glauben darf. Aber ich muss den Mörder erst noch zu einem Geständnis bewegen. Möglicherweise irre ich mich. Ich habe mich schon einmal geirrt. Mir kam der Gedanke, dass . Tut mir Leid, Edgar, das wird Sie beleidigen, ich weiß . aber ich dachte, die Söhne seien beseitigt worden, um den
    Weg für Bahadur frei zu machen. Von ihrem Vater beseitigt zum Wohle und zur Sicherheit des Reiches.«
    Als Edgars Explosion aus Bestürzung und Verachtung abgeebbt war, erklärte Joe geduldig seine Gedankengänge. Lizzie nickte mehrmals.
    »Edgar, halten Sie die Klappe!«, sagte sie schließlich. »Joe, sind Sie sicher, dass es nicht doch stimmt? Für mich klingt das sehr überzeugend. Wir wissen doch alle - sogar Edgar weiß das -, dass Udais größte Sorge dem Wohl des Staates galt. Er hätte sein Land immer an die erste Stelle gesetzt. Und um ehrlich zu sein, hat es mir überhaupt

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