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Clockwork Orange

Clockwork Orange

Titel: Clockwork Orange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Burgess
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sagte ich, »es wird einfach so sein, wie wenn ich ins Kino gehen würde?«
    »Es werden besondere Filme sein«, sagte dieser Dr. Branom. »Ganz spezielle Filme. Heute nachmittag werden Sie die erste Sitzung haben.« Dann richtete er sich auf und sagte: »Ja, Sie scheinen ein kerngesunder junger Mann zu sein. Ein wenig unterernährt, vielleicht, aber das wird an der Gefängniskost liegen. Ziehen Sie Ihre Schlafanzugjacke nun wieder an.« Er setzte sich auf die Bettkante und wartete, bis ich es getan hatte, dann sagte er: »Nach jeder Mahlzeit werden wir Ihnen eine Injektion in den Arm geben. Das sollte helfen.« Ich war diesem sehr netten Dr. Branom wirklich dankbar. Ich sagte: »Sie meinen, mit Vitaminen und so, Sir?«
    »Etwas Ähnlichem«, sagte er und lächelte richtig Horrorschau und freundlich. »Nach jeder Mahlzeit bloß ein kleiner Stich in den Arm.« Dann ging er wieder. Ich blieb auf dem Bett liegen und dachte, daß dies wie ein richtiger Himmel sei, und ich las und blätterte ein bißchen in den Gazettas, und dann ließ ich meinen Gulliver ins weiche Poduschka zurücksinken, schloß meine Glotzies und dachte, wie schön es sein würde, wieder draußen zu sein, vielleicht mit einem netten ruhigen Job während des Tages, weil ich für die alte Skolliwoll inzwischen zu stari war, und dann vielleicht mit einer neuen Bande für die Notschi. Natürlich würde ich meine künftigen Droogs erst zusammenbringen müssen, aber das sollte nicht zu schwierig sein, und dann würde das erste Ding sein, den alten Dim und Pete zu schnappen, wenn die Bullen sie nicht schon gekrallt hatten. Und diesmal würde ich sehr vorsichtig sein. Sie gaben mir wie eine neue Chance, obwohl ich Totschlag und alles auf dem Kerbholz hatte, und es würde nicht fair sein, wenn ich mich wieder fangen und in den Knast stecken ließe, wo sie sich all diese Mühe gaben und mir Filme zeigen wollten, die mich zu einem richtig guten und braven Maltschick machen sollten. Ich mußte ganz horrorschaumäßig smekken, weil alle wie ahnungslos und unschuldig waren, und ich smeckte mir meinen Gulliver ab, als sie mein Mittagessen auf einem Tablett reinbrachten. Der Veck, der es brachte, war derselbe, der mich in dieses saubere malenki Schlafzimmer geführt hatte, und er sagte: »Es ist gut zu wissen, daß jemand auf dieser Welt glücklich ist.« Es war wirklich ein sehr appetitliches und hübsch zubereitetes Essen, was sie mir da vorsetzten, kein Vergleich mit der elenden Motschka, die ich gewohnt war: zwei oder drei Scheiben Roastbeef mit Kartoffelmus und Gemüse, ein Glas mit der alten Moloko, dann Eis und schließlich eine gute Tasse heißen Tschai und sogar einen Lungentorpedo und eine Schachtel mit einem Zündholz darin. Also dies sah ganz nach dem guten Leben aus, meine Brüder. Dann, vielleicht eine halbe Stunde später, als ich ein bißchen schläfrig auf dem Bett lag, kam eine Krankenschwester zu mir, eine nette junge Dewotschka mit einer richtigen Horrorschau von Grudies (ich hatte solche seit zwei Jahren nicht gesehen), und sie hatte ein kleines Tablett und eine Spritze.
    »Ah, die alten Vitamine, eh?« sagte ich und machte mit den Zubis zu ihr, aber sie nahm keine Notiz davon. Alles was sie machte, war, daß sie mir die Nadel in den linken Arm jagte, und dann ging es swischhhh, und ich hatte das Vitaminzeug in mir. Dann trippelte sie wieder raus, klak klak klak auf ihren hohen Absätzen und ohne einen Blick für euren ergebenen Erzähler. Bald darauf duselte ich wie ein, aber es konnte nicht lange gedauert haben, dann kam der Veck mit dem weißen Mantel, der wie ein Krankenpfleger war, und schob einen Rollstuhl vor sich her. Ich war ein malenki bißchen erstaunt, das zu sehen, und so sagte ich: »Was gibt es, Freund? Meine Beine sind in Ordnung. Ich kann sicherlich gehen, wo wir hin müssen.« Aber er sagte: »Es wird besser sein, ich fahre Sie.« Und in der Tat, o meine Brüder, als ich vom Bett aufstand, fühlte ich mich ein malenki bißchen schwach. Es war die Unterernährung, wie Dr. Branom gesagt hatte, all diese schlechte Gefängnismotschka. Aber die Vitamine in der Injektion würden mich bald wieder auf die Beine bringen, da gab es überhaupt keinen Zweifel, dachte ich.
     
     
4
     
    Der Pflegerveck fuhr mich in eine Art Saal, aber der war wie kein Kino, das ich je gesehen hatte, Brüder. Gewiß, auf einer Seite war eine Leinwand, und gegenüber war eine Wand mit kleinen viereckigen Löchern darin, daß der Projektionsapparat seine

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