Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Clockwork Orange

Clockwork Orange

Titel: Clockwork Orange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Burgess
Vom Netzwerk:
gefährlichen Strolch, der vor einigen zwei Jahren zu einer nutzlosen Haftstrafe verurteilt wurde und nach zwei Jahren unverändert zu uns kam. Unverändert, sage ich? Nicht ganz. Das Gefängnis lehrte ihn das falsche Lächeln, die geheuchelte Unterwürfigkeit, hinter der sich der alte kriminelle Wille hielt. Es bestätigte ihn nicht nur in jenen Lastern, die er vor seiner Inhaftierung praktizierte, sondern es lehrte ihn auch neue. Aber, meine Herren, genug der Worte. Taten sprechen eine deutlichere Sprache. Beobachten Sie gut.« Ich war ein malenki bißchen benommen von all diesem Govoriten, und ich versuchte mit den Gedanken klarzukommen, daß der ganze Zirkus über mich war. Dann gingen die Lichter aus, und nach einem Moment wurden zwei Scheinwerfer eingeschaltet, die hinter den Projektionsöffnungen waren. Einer war voll auf euren ergebenen und leidenden Erzähler gerichtet, so daß ich mitten in dem beleuchteten Oval stand. Und in den anderen Scheinwerferkegel ging ein bolschiger großer Tschelloveck, den ich noch nie gesehen hatte. Er hatte ein wie fettiges, speckiges Litso und einen Schnurrbart und Haarsträhnen von der Seite über den fast kahlen Gulliver gekämmt. Er war ungefähr dreißig oder viezig oder fünfzig, irgendein betagtes Alter wie das, stari. Er kam auf mich zu, und der Scheinwerferkegel ging mit ihm, und bald hatten die beiden hellen Ovale am Boden wie einen großen beleuchteten Fleck gemacht. Er sagte zu mir, sehr höhnisch: »Hallo, du Schmutzhaufen. Puh, wie du stinkst! Mit dem Waschen scheinst du es nicht zu haben, was?« Dann trampelte er auf meine Nogas, links, rechts, und dann schnippte er einen Fingernagel gegen meine Nase, was wie bezumnie schmerzte und die alten Tränen in meine Glotzies brachte, und schließlich drehte er an meinem linken Ohr, als ob es ein Radioknopf wäre. Ich konnte Gekicher und ein paar richtig horrorschaumäßige Smecks - ha ha ho ho ho - bei den Zuschauern sluschen. Meine Nase und meine Nogas und mein Ohr brannten wie bezumnie, und so sagte ich: »Warum tust du das? Ich habe dir nie Unrecht getan Bruder.«
    »Oh«, sagte dieser Veck, »ich tue dies« - wieder ein Nasenstüber - »und das« - wieder ein Ohrendrehen - »und das andere« - wieder ein gemeiner Tritt auf meinen rechten Noga - »weil ich Typen wie dich nicht ausstehen kann. Und wenn es dir nicht paßt, kannst du ja was dagegen tun. Los, fang schon an!« Nun wußte ich, daß ich richtig skorri sein und meine Halsabschneiderbritva rauskriegen mußte, bevor diese schreckliche, mörderische Übelkeit in meinen Kischkas hochschießen und die ganze wie Kampfesfreude in das Gefühl verwandeln würde, ich müsse ins Gras beißen. Aber, o meine Brüder, als meine Griffel in die Tasche fuhren, hatte ich vor meinem wie inneren Glotzie das Bild von diesem beleidigenden Veck, wie er um Gnade heulte, während das rote rote Krowy über sein Litso strömte, und mit diesem Bild kam es ganz heiß in mir hoch, und die Übelkeit und die Schmerzen rasten, um meinen Willen zu überholen. Ich sah, daß ich meine Einstellung zu diesem widerlichen Veck sehr sehr skorri ändern mußte, und so suchte ich in meinen Stopfern nach Zigaretten oder Deng, aber da war keines von diesen Wetsches, meine Brüder. Ich sagte, ganz verheult und blubbernd: »Ich würde dir gern eine Zigarette geben, Bruder, aber es scheint, daß ich keine habe.« Dieser Veck machte: »Wah wah. Buhuhu. Heulbaby.« Dann machte er wieder mit seinem bolschigen hornigen Fingernagel unter meiner Nase, schnipp schnipp schnipp, und ich konnte sehr laute und heitere Smecks in den dunklen Zuschauerreihen sluschen, richtig gromkig und schmutzig. Ich war sehr verzweifelt, und weil ich versuchen mußte, zu diesem beleidigenden und bösartigen Veck nett zu sein, um die Schmerzen und die Übelkeit wegzubringen, sagte ich: »Bitte, laß mich was für dich tun, bitte.« Und ich fühlte in meinen Stopfern, konnte aber nur meine Halsabschneiderbritva finden, also zog ich sie raus und hielt sie ihm hin und sagte: »Bitte nimm dies. Ein kleines Geschenk. Nimm es nur.« Aber er sagte: »Behalt deine stinkenden Bestechungsgeschenke für dich. So kriegst du mich nicht rum.« Und er schlug mir auf die Hand, und meine Britva fiel auf den Boden.
    »Bitte, ich muß was tun«, sagte ich wie nicht bei Trost. »Soll ich deine Stiefel saubermachen? Sieh her, ich - ich kann sie dir ablecken.« Und, m eine Brüder, glaubt es oder leckt mich am Arsch, ich kniete nieder und streckte meinen

Weitere Kostenlose Bücher