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Clockwork Orange

Clockwork Orange

Titel: Clockwork Orange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Burgess
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und wie staatlich geförderten Brutalitäten und Schlächtereien, und sie waren ganz ähnlich wie die anderen, nur gab man sich nicht lange mit einzelnen Vecks und Titsas ab, es mußten immer gleich viele sein, oder wenigstens mehrere. Aber wahrscheinlich war es doch was anderes, denn diese Gewalttäter hatten immer Uniformen an und mußten deshalb irgendwie glauben, daß sie es für das Gute machten.
    Verwundert aber war ich über ein anderes Ding. Diesmal konnte ich keiner Spritze die Schuld geben, daß mir übel war und daß mein Gulliver vor Schmerzen platzen wollte und daß ich vor Durst wie röchelte. Diesmal mußte es allein an dem liegen, was zu sehen ich zu sehen gezwungen wurde, immer noch wie an den Stuhl genagelt und die Glotzies mit Klammern weit aufgerissen, denn auch diese Kabel und Drähte und anderen Wetsches, die meinen Plotti und meinen Gulliver angezapft hatten, waren nicht mehr da. Was sonst als die Filme, die ich sah, konnte mir dies antun?
    Die Sache schien klar, meine Brüder, bis auf eines, natürlich, und das war, daß dieses Ludovico-Zeug wie eine Impfung war und in meinem Krowy herumkreuzte, so daß ich in alle Ewigkeit Amen krank und elend sein würde, wann immer ich irgendwas Gewalttätiges und Brutales zu sehen kriegte. Das war zuviel, und ich verzog meine Labbe und machte buh huh huh, und meine Tränen verwischten wie gesegnete silbrige Tautropfen, was ich sehen sollte. Aber diese Bratschnis in den weißen Mänteln waren skori mit ihren Poschmookussen und tupften und wischten die Tränen von meinen Glotzies und sagten: »Nun, nun, wer wird denn gleich weinen?« Und dann war wieder alles klar vor meinen Glotzies, und ich sah Vecks in Uniformen und mit langen Peitschen, wie sie einen Haufen von anderen Vecks und Titsas (alle ganz nagoi, diese, und die meisten von ihnen ziemlich stari, wie ich sehen konnte) in Mestos trieben, wo sie alle ihren letzten Schnaufer mit Giftgas tun würden, und wieder machte ich buh huh huh, und schon waren sie da, um die Tränen abzuwischen, sehr skorri, damit mir ja nichts von dem entging, was sie zeigten. Es war ein schrecklicher und elender Tag, o meine Brüder und einzigen Freunde.
    Nach meinem Abendessen aus Hammelfleisch mit Kartoffeln und Obstkuchen und Eis batzte ich mich auf mein Bett und versuchte zu schlafen, aber in meinem Gulliver kreiste immer derselbe Gedanke wie ein Karussell: >Teufel noch mal, es könnte eine Chance für mich geben, wenn ich jetzt verschwinden Aber ich hatte keine Waffe. Eine Britva war mir hier nicht erlaubt, und ich war jeden zweiten Tag von einem fetten, kahlköpfigen Veck rasiert worden, der vor dem Frühstück an mein Bett kam, begleitet von zwei Bratschnis in weißen Mänteln, die aufpaßten, daß ich mich wie ein guter, friedfertiger Malitschick benahm. Die Nägel an meinen Griffeln waren ganz kurz gefeilt, so daß ich nicht kratzen konnte. Aber ich war noch immer skorri im Angriff, obwohl sie mich krank gemacht und geschwächt hatten, Brüder, daß ch i nur noch ein Schatten meiner selbst war. Also stieg ich aus dem Bett und ging zur verschlossenen Tür und hämmerte horrorschaumäßig dagegen und kreischte: »Hilfe, Hilfe, ich bin krank, ich sterbe. Doktor Doktor Doktor, schnell. Ich muß sterben. Hilfe!« Meine Gurgel war richtig wund und ausgetrocknet, bevor jemand kam. Dann hörte ich Nogas durch den Korridor tappen, und eine wie verschlafene Goloß knurrte Verwünschungen, und dann erkannte ich die Goloß. Sie gehörte dem Unter-Veck, der immer mein Essen brachte und mich zu meiner täglichen Höllenqual schleppte.
    »Was's los?« knurrte er. »Was geht vor? Was ist das wieder für ein fauler Trick?«
    »Oh, oooh, ich sterbe«, ächzte ich. »Da ist ein furchtbarer Schmerz in meiner Seite, unten rechts. Ooooh. Muß Blinddarmentzündung sein. Ooooooh.«
    »Blinddarmentzündung, daß ich nicht lache«, brummte dieser Veck, und dann sluschte ich zu meiner Freude, Brüder, daß er mit den Schlüsseln fummelte. »Wenn Sie Dummheiten versuchen, alter Freund, dann werden meine Kollegen und ich Ihnen eine Abreibung verpassen, an die Sie noch lange denken werden.« Dann machte er auf, und mit ihm kam wie die Verheißung meiner Freiheit. Nun war ich wie neben der Tür, als er sie auf stieß, undich sah im Korridorlicht, wie er verdutzt herumsmottete, ohne mich zu sehen. Dann hob ich meine Fäuste, um ihn gewaltig in den Nacken zu tollschocken, und dann, als ich ihn schon im voraus ächzend oder wie ohnmächtig am Boden

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