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Clockwork Orange

Clockwork Orange

Titel: Clockwork Orange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Burgess
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Ich sagte: »O nein. Das gibt's doch nicht.«
    »Überraschung, was?« Und der alte Dim machte mit dem alten Smeck, an den ich mich so horrorschaumäßig gut erinnerte: »Wuh huh huh huh.«
    »Unmöglich«, sagte ich. »Das kann nicht sein. Ich glaube es nicht.«
    »Man sollte das Zeugnis der alten Glotzies nicht verachten«, sagte Billyboy und grinste. »Nichts Krummes daran. Keine Magie, Droog. Ein Job für zwei, die ins Jobalter gekommen sind. Die Polizei.«
    »Ihr seid zu jung«, sagte ich. »Viel zu jung. Aus Malitschicks in eurem Alter machen sie keine Bullen.«
    »Waren jung«, sagte der alte Polizist Dim. Ich kam nicht darüber weg, Brüder, ich konnte es einfach nicht verkraften. »Damals waren wir jung, Droggie. Und du warst immer der jüngste von uns. Und nun sind wir hier.«
    »Ich kann es immer noch nicht glauben«, sagte ich. Dann sagte Billyboy, der Polizist Billyboy, zu diesem anderen jungen Bullen, der mich am Arm hielt und den ich nicht kannte: »Ich glaube, es wird am besten sein, Rex, wenn wir das alte Schnellverfahren anwenden. Wozu ihn aufs Revier schleppen und den ganzen Mist zu Protokoll bringen? Der alte Routinekram wäre doch für die Katz. Dieser hier hat es wieder mit seinen alten Tricks versucht, an die wir uns gut erinnern, obwohl du es natürlich nicht kannst. Er hat die Betagten und Wehrlosen angegriffen, und sie haben sich in angemessener Weise verteidigt. Aber wir müssen im Namen des Staates unser Wort dazu sagen.«
    »Was ist das alles?« sagte ich. Ich traute meinen Ohren nicht. »Sie waren es, die über mich herfielen, Brüder. Ihr könnt nicht auf ihrer Seite sein. Du schon gar nicht, Dim. Es war ein Veck, mit dem wir in den alten Tagen mal gespielt hatten, und nach all dieser langen Zeit wollte er jetzt sein malenki bißchen Rache nehmen.«
    »Lange Zeit ist richtig«, sagte Dim. »Ich kann mich an die Tage damals nicht mehr so gut erinnern. Und du sollst mich nicht mehr Dim nennen. Wachtmeister mußt du sagen.«
    »Nun, manches bleibt doch in der Erinnerung wie haften«, sagte Billyboy und nickte bedeutungsvoll. Er war nicht so fett, wie er gewesen war. »Ungezogene kleine Malitschicks, geschickt im Umgang mit Rasiermessern - solche müssen niedergehalten werden.« Und sie nahmen mich in die Mitte und führten mich aus der Biblio, meine Arme fest in diesem Polizeigriff. Draußen stand ein Streifenwagen, und dieser Veck, den sie Rex nannten, war der Fahrer. Sie stießen mich auf die Rücksitze von dieser Bullenkutsche, und ich konnte mir nicht helfen, ich hatte immer noch das Gefühl, daß alles in Wirklichkeit mehr wie ein Scherz sei, und daß Dim seine Schlemmie vom Gulliver reißen und mit dem alten wah ha ha ho ho machen würde. Aber er tat es nicht. Allmählich kam so ein ungutes Gefühl in mir auf, halb wie Angst, und um es zu bekämpfen, sagte ich: »Und der alte Pete, was ist aus dem alten Pete geworden? Das mit Georgie war traurig«, sagte ich. »Ich sluschte alles darüber.«
    »Pete, o ja, Pete«, sagte Dim. »Der Name kommt mir bekannt vor.« Ich konnte sehen, daß wir aus der Stadt fuhren, und nach einer Weile sagte ich: »Wohin fahren wir eigentlich?« Billyboy, der neben dem Fahrer saß, drehte sich halb zur Seite und linste mich über die Schulter an. »Es ist noch hell«, sagte er. »Eine kleine Fahrt aufs Land, ganz winterkahl, aber einsam und schön. Es ist nicht immer richtig, wenn die Leute in der Stadt zuviel von unserem Schnellverfahren sehen. Die Straßen müssen saubergehalten werden, in mehr als einer Weise.« Und er drehte sich wieder nach vorn.
    »Kommt«, sagte ich. »Ich versteh überhaupt nichts mehr. Ich weiß nicht, was ihr wollt. Die alten Tage sind tot und vorbei. Für das, was ich damals getan habe, bin ich bestraft worden. Und man hat mich geheilt.«
    »Das haben wir gehört«, sagte Dim. »Der Chef hat uns das alles vorgelesen. Er sagt, daß es eine sehr gute Methode sei.«
    »Vorgelesen?« sagte ich, ein malenki bißchen höhnisch. »Bist du immer noch zu dämlich, um selber zu lesen, o Bruder?«
    »Ah, nein«, sagte Dim, ganz sanft und wie bedauernd. »Nicht die Tour. Nicht mehr, Droggie.« Und er knallte einen bolschigen Tollschock direkt auf meinen Schniffling, so daß das rote rote Nasenkrowy tropf tropf tropf machte.
    »Es gibt kein Vertrauen und keine Freunde auf dieser Welt«, sagte ich bitter. »Man ist immer allein.«
    »Das reicht, Rex«, sagte Billyboy, und der andere ließ den Wagen ausrollen und hielt am Rand der Landstraße.

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