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Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition)

Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition)

Titel: Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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einem Zeichen der kreativen Kraft, die diese Patchworkdecke entworfen und gefertigt hatte. Das Ganze erschien ihr wie der Versuch, mit bloßen Händen nach einem Objekt in einem dunklen Gewässer zu fischen. Nach einer gefühlten Ewigkeit stieß sie endlich auf etwas: ein Flackern in der Dunkelheit, die Umrisse einer Seele.
    Sie konzentrierte sich darauf und wickelte das Licht um sich, wie die Decke um ihre Schultern. Inzwischen fiel ihr die Verwandlung leichter; sie war mit weniger Schmerzen verbunden. Tessa sah, wie sich ihre Finger krümmten und in die knotigen, arthrosegeplagten Hände einer alten Frau verwandelten. Altersflecken bildeten sich auf ihrer Haut, ihr Rücken bekam einen Buckel und ihr Kleid hing schlaff an ihrem verhutzelten Körper herab. Als ihr die Haare ins Gesicht fielen, stellte sie fest, dass sie weiß und brüchig waren.
    Erneut nahm sie das kratzende Geräusch wahr. Tief in ihrem Inneren hörte Tessa eine Stimme, das Nörgeln einer alten Frau, die wissen will, wer in ihrem Haus ist. Schwankend tastete Tessa sich auf die Schlafzimmertür zu; ihr Atem ging stockend und ihr Puls raste.
    Als sie den Hauptraum des Hauses betrat, konnte sie einen Moment lang überhaupt nichts erkennen. Ihre Augen waren wässrig und trüb und alles wirkte verschwommen und weit entfernt. Dann bewegte sich etwas neben dem Kamin – und Tessa musste einen Schrei unterdrücken.
    Dort stand ein Automat. Er sah fast wie ein Mensch aus: ein massiver Rumpf in einem dunkelgrauen Anzug, allerdings mit spindeldürren Armen, die unter den Manschetten hervorschauten und in spatelförmige Gliedmaßen übergingen. Auf dem Rumpf saß ein glatter, eiförmiger Kopf, der außer zwei Glupschaugen keine anderen Gesichtszüge besaß.
    »Wer bist du?«, verlangte Tessa mit der Stimme der alten Frau zu wissen und fuchtelte gleichzeitig mit dem scharfen Werkzeug herum, das sie vorher an sich genommen hatte. »Was tust du in meinem Haus, du … du Kreatur?«
    Der Automat erzeugte ein sirrendes, klickendes Geräusch; offensichtlich war er verwirrt. Eine Sekunde später flog die Haustür auf und Mrs Black stürmte herein. Sie trug ihren dunklen Umhang, unter dessen Kapuze ihr weißes Gesicht leuchtete. »Was ist hier los?«, knurrte sie. »Hast du sie gefunden …« Sie verstummte und starrte Tessa an.
    »Was geht hier vor?«, hakte Tessa nach; ihre Stimme besaß den hohen, weinerlichen Ton der alten Frau. »Ich muss das wohl fragen dürfen … einfach so in das Heim anständiger Leute einzubrechen …« Sie blinzelte, um anzudeuten, dass ihr Augenlicht nicht mehr gut war. »Raus aus meinem Haus! Und nehmen Sie Ihren Freund da mit!« Tessa zeigte mit dem Werkzeug (Ein Hufkratzer, knurrte die Stimme der alten Frau in Tessas Kopf; damit reinigt man Pferdehufe, du dummes Ding) auf den Automaten. »Hier gibt es nichts zu stehlen!«, fügte sie jammernd hinzu. Einen Moment lang hatte sie das Gefühl, dass ihre Maskerade tatsächlich funktionierte.
    Mrs Black musterte sie mit ausdrucksloser Miene und trat einen Schritt näher. »Sie haben nicht zufälligerweise ein junges Mädchen gesehen, das hier draußen herumirrt?«, fragte sie. »Sehr elegant gekleidet, braune Haare, graue Augen. Sie hat sich verlaufen. Ihre Familie sucht schon nach ihr und bietet als Belohnung ein nettes Sümmchen.«
    »Auf der Suche nach einem verirrten Mädchen? Wer’s glaubt, wird selig!«, schnaubte Tessa so mürrisch wie möglich, was ihr nicht schwerfiel. Denn sie hatte den Eindruck, dass die alte Frau, deren Gestalt sie angenommen hatte, von Natur aus recht brummig gewesen war. »Raus, habe ich gesagt!«
    Der Automat sirrte. Plötzlich presste Mrs Black die Lippen zusammen, als müsste sie ein Lachen unterdrücken. »Verstehe«, spottete sie. »Erlauben Sie mir denn die Bemerkung, dass Sie da eine sehr schöne Kette tragen, meine Liebe?«
    Hektisch griff Tessa sich an den Hals, doch es war bereits zu spät. Der Klockwerk-Engel baumelte leise tickend und deutlich sichtbar an ihrer Kehle.
    »Schnapp sie dir«, forderte Mrs Black in gelangweiltem Ton, woraufhin der Automat sich auf Tessa stürzte.
    Tessa ließ die Decke fallen, wich zurück und schwang den Hufkratzer. Es gelang ihr, dem Automaten eine tiefe Furche in den Rumpf zu schlagen, doch er packte sie und stieß ihre Arme brutal zur Seite. Der Hufkratzer fiel krachend zu Boden und Tessa schrie vor Schmerz auf, als die Haustür erneut aufflog und eine Flut von Automaten hereindrang, die die Arme nach ihr

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