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Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition)

Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition)

Titel: Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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habe!«, brauste Aloysius auf. »Es betrifft Mortmain und Tessa Gray.«
    Charlotte ließ die Hände sinken. »Was wissen Sie über Tessa Gray?«
    Aloysius hatte sich abgewandt; er stand mit dem Gesicht zum Kaminfeuer, das einen langen Schatten auf den Perserteppich warf. »Ich gehöre nicht zu den Männern, die von dem Abkommen viel gehalten haben«, sagte er. »Das wissen Sie ja; schließlich haben wir gemeinsam in einer Reihe von Versammlungen gesessen. Ich wurde in der Überzeugung erzogen, dass alles, was mit Dämonen in Berührung kommt, verdorben und korrupt ist. Und dass es das angestammte Recht der Nephilim ist, diese Kreaturen zu töten und ihren gesamten Besitz als Kriegsbeute zu konfiszieren. Die Trophäensammlung im Yorker Institut wurde meiner Obhut unterstellt und ich habe persönlich für ihre ständige Erweiterung gesorgt, bis zu dem Tag, an dem das neue Gesetz in Kraft trat.« Er zog eine finstere Miene.
    »Lassen Sie mich raten«, sagte Charlotte. »Auch danach haben Sie nicht damit aufgehört.«
    »Natürlich nicht«, erwiderte der alte Mann. »Was zählen schon die Gesetze der Menschen gegenüber den Gesetzen des Erzengels? Aber ich weiß, was richtig und was falsch ist. Also habe ich mich unauffällig verhalten und nur gelegentlich Trophäen gesammelt und alle Schattenwesen beseitigt, die meinen Weg kreuzten. Genau wie Jahre zuvor John Shade.«
    »Mortmains Vater.«
    »Hexenwesen können keine Kinder bekommen«, knurrte Starkweather. »Shade hat irgendeinen Menschenjungen aufgelesen und großgezogen. Ihm seine üblen, stümperhaften Tricks beigebracht. Hat sich in sein Vertrauen eingeschlichen.«
    »Es ist doch eher unwahrscheinlich, dass Mortmain seinen leiblichen Eltern gestohlen wurde«, bemerkte Charlotte. »Vermutlich war er eine Waise und hätte sich sonst in einem Armenhaus zu Tode arbeiten müssen.«
    »Auf jeden Fall war es wider die Natur. Hexenwesen sollten keine Menschenkinder aufziehen.« Aloysius starrte in die rote Glut im Kamin. »Aus diesem Grund haben wir auch bei den Shades eine Razzia durchgeführt. Wir haben ihn und seine Frau getötet. Der Junge konnte entkommen. Shades Klockwerk-Prinz .« Er schnaubte verächtlich. »Wir haben eine Reihe von Shades Objekten mit ins Institut genommen, konnten uns aber keinen Reim darauf machen. Und das war dann auch schon alles – eine Routineangelegenheit. Alles vollkommen nach Plan. Bis zu dem Tag, an dem meine Enkelin geboren wurde. Adele.«
    »Ich weiß, dass sie während des Ritus der Ersten Rune gestorben ist«, sagte Charlotte und legte unbewusst eine schützende Hand auf ihren Bauch. »Das tut mir leid. Um ein kränkliches Kind macht man sich besonders viele Sorgen …«
    »Sie ist nicht kränklich auf die Welt gekommen!«, blaffte Starkweather. »Sie war ein kerngesundes Kind. Wunderschön und sie hatte die gleichen Augen wie mein Sohn. Wir haben sie alle abgöttisch geliebt. Bis meine Schwiegertochter uns eines Morgens mit einem Schrei aus dem Schlaf gerissen hat. Sie beharrte darauf, das Kind in der Wiege sei nicht ihre Tochter, obwohl sie genauso aussah. Sie schwor, sie würde doch ihr eigenes Kind kennen und dieser Säugling dort wäre es ganz gewiss nicht. Wir dachten, sie sei nicht ganz bei Sinnen. Selbst als die Augen des Babys die Farbe veränderten und statt Blau nun Grau schimmerten … aber das kommt bei Kleinkindern ja oft genug vor. Erst als wir das Mädchen mit den Ersten Runen versehen wollten, wurde mir allmählich klar, dass meine Schwiegertochter recht gehabt hatte. Adele … die Schmerzen waren einfach unerträglich. Sie schrie und schrie und krümmte sich unter den Qualen. Ihre Haut war an den Stellen, an denen die Stele sie berührt hatte, schrecklich verbrannt. Die Brüder der Stille taten alles in ihrer Macht Stehende, aber am nächsten Morgen war sie tot.«
    Aloysius hielt inne, schwieg und starrte eine Weile wie gebannt in die Flammen.
    »Meine Schwiegertochter hat vor Kummer fast den Verstand verloren. Sie konnte es nicht ertragen, auch nur einen Tag länger im Institut zu leben. Ich dagegen bin geblieben. Ich wusste jetzt, dass sie recht gehabt hatte: Adele war nicht meine Enkelin. Nach einer Weile kamen mir Gerüchte zu Ohren, von Feenwesen und anderen Schattenweltlern, die prahlten, sie hätten sich an den Starkweathers gerächt … hätten eines ihrer Kinder entführt und durch ein kränkliches Menschenkind ersetzt. Meine Ermittlungen förderten zwar nichts Konkretes zutage, aber ich war fest

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