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Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition)

Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition)

Titel: Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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sich auf die Lippe und zwang sich, nicht an Cecily zu denken. Stattdessen dachte er an Lightwood House, sein Geburtsrecht; daran, dass der gute Name der Lightwoods wiederhergestellt wurde, und an die Sicherheit seiner Geschwister. Schließlich fügte er Charlotte keinen richtigen Schaden zu. Hier ging es nur um ihre Position als Institutsleiterin, aber nicht um ihre Sicherheit. Der Konsul führte nichts Übles mit ihr im Schilde. Gewiss wäre sie in Idris oder auf irgendeinem Landsitz viel besser aufgehoben, wo sie glücklich und zufrieden zusehen konnte, wie ihre Kinder lachend über grüne Wiesen liefen – und wo sie sich nicht mehr ständig um das Schicksal und Wohlergehen aller Nephilim sorgen musste.
    Obwohl Mrs Branwell Sie, verehrter Konsul, eindringlich auffordert, ein Großaufgebot an Schattenjägern zum Cadair Idris zu schicken, fehlt doch jedem, der den Ansichten von Verrückten und Hysterikern sein Ohr leiht, die nötige Objektivität, um ernst genommen zu werden.
    Falls nötig, bin ich bereit, beim Engelsschwert zu schwören, dass all dies der Wahrheit entspricht.
    Im Namen des Erzengels
Gabriel Lightwood

16
    D IE K LOCKWERK -P RINZESSIN
    Oh Lieb, die erhärtest
Wie zart sich hier alles gehab, –
Was korest Du das Zärtest
Dir zur Wiege, zum Nest und zum Grab?
    P ERCY B YSSHE S HELLEY , »W ENN DIE L AMPE VERGOSSEN «
    Adressat: Konsul Josiah Wayland
Absender: Charlotte Branwell
    Verehrter Konsul Wayland,
    in ebendiesem Moment habe ich Informationen von höchster Dringlichkeit erhalten, die ich Ihnen schnellstmöglich zukommen lasse. Ein Informant, dessen Namen ich zu diesem Zeitpunkt nicht preisgeben kann, für dessen Zuverlässigkeit ich mich jedoch verbürge, hat mir Details eröffnet, die den Schluss nahelegen, dass Miss Gray keineswegs eine von Mortmains vorübergehenden Grillen ist, sondern der Schlüssel zu seinem Hauptziel: die endgültige Vernichtung aller Nephilim.
    Mortmain arbeitet an der Konstruktion von Geräten mit größerer Macht, als wir je gesehen haben. Und ich befürchte, dass Miss Grays einzigartige Fähigkeiten ihm bei diesem Experiment helfen werden. Obwohl sie uns nie absichtlich Schaden zufügen würde, wissen wir nicht, welchen Drohungen oder Demütigungen Mortmain sie aussetzen wird. Sofortiges Handeln ist dringend geboten: Miss Gray muss umgehend befreit werden – nicht nur um ihretwillen, sondern um unser aller willen.
    Im Hinblick auf diese neuen Informationen ersuche ich Sie ein weiteres Mal, sämtliche zur Verfügung stehenden Truppen zusammenzuziehen und sofort nach Cadair Idris zu schicken.
    Ihre zutiefst besorgte
Charlotte Branwell
    Tessa erwachte nur langsam, als würde ihr Bewusstsein am Ende eines langen dunklen Tunnels warten, durch den sie sich im Schneckentempo und mit ausgestreckter Hand bewegte. Endlich erreichte sie den Ausgang, drückte die Tür auf und schaute …
    … in ein blendendes Licht, mit einem goldenen Schimmer, wenn auch nicht so hell und weiß wie das von Elbenlichtfackeln. Tessa setzte sich auf und sah sich um.
    Sie saß in einem schlichten Messingbett, mit einem dicken Unterbett über einer doppelten Matratze. Irgendjemand hatte sie mit einer weichen Daunendecke zugedeckt. Der Raum machte den Eindruck, als hätte man ihn aus einer Höhle gemeißelt. In einer Ecke standen eine hohe Kommode mit einem Waschtisch und einer blauen Kanne sowie ein Kleiderschrank, durch dessen leicht geöffnete Tür Tessa eine Reihe von Kleidungsstücken erkennen konnte. Der Raum hatte keine Fenster, doch dafür einen offenen Kamin, in dem ein warmes Feuer knisterte. Über dem Sims hingen mehrere Familienporträts.
    Tessa ließ sich aus dem Bett gleiten und zuckte zusammen, als ihre nackten Füße den kalten Steinboden berührten. Allerdings bereitete ihr das Aufstehen weniger Schmerzen als erwartet, wenn man bedachte, wie zerschlagen ihr Körper war. Ein rascher Blick an sich herab versetzte ihr jedoch einen doppelten Schock: Zum einen trug sie nichts außer einem voluminösen Morgenmantel aus schwarzer Seide. Zum anderen schienen ihre Verletzungen und Blutergüsse größtenteils verheilt zu sein. Tessa fühlte sich zwar immer noch etwas wund, aber ihre Haut war wieder makellos und leuchtete ihr blass unter der schwarzen Seide entgegen. Als sie ihr Haar berührte, stellte sie fest, dass es nicht länger mit Blut und Schlamm verfilzt, sondern sauber war und ihr locker um die Schultern fiel.
    Das warf die Frage auf, wer sie gewaschen, verarztet und in dieses

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