Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition)

Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition)

Titel: Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
Vom Netzwerk:
Wunden, aber er schien das gar nicht wahrzunehmen. Langsam zog er seine Hand zurück und ließ die Luft aus seinen Lungen entweichen. »Roeddwn i’n meddwl dy fod wedi mynd am byth«, sagte er automatisch auf Walisisch. Doch Jem verstand die Worte trotzdem. Die Runen der Stillen Brüder bedeuteten, dass ihm keine Sprache mehr fremd war.
    Ich dachte, du wärst für immer von mir gegangen.
    »Ich bin immer noch hier«, erwiderte Jem. Plötzlich nahm er aus dem Augenwinkel eine Bewegung wahr und wirbelte blitzschnell zur Seite. Eine Metallaxt flog durch die Luft und prallte auf den Steinboden, genau auf die Stelle, wo Jem Sekunden zuvor noch gelegen hatte. Die Automaten hatten sie umzingelt, ein Kreis aus sirrendem Metall.
    Sofort war Will auf den Beinen, sein Schwert in der Hand. Und dann kämpften sie Rücken an Rücken, während Will rasch erklärte: »Gegen die Automaten hilft keine Rune; sie müssen mit brutaler Gewalt zerhackt werden …«
    »Das habe ich mir schon gedacht.« Jem packte seinen Stab, wirbelte ihn durch die Luft und traf einen Automaten so fest, dass dieser gegen die Höhlenwand geschleudert wurde und Funken sprühte.
    Will schwang sein Schwert und durchtrennte mit einem Hieb gleich zwei Kreaturen die Knie. »Mir gefällt dein Stock«, bemerkte er zu Jem.
    »Das ist ein Stab.« Jem holte aus und stieß einen weiteren Automaten zur Seite. »Geschmiedet von den Eisernen Schwestern und nur für Stille Brüder bestimmt.«
    Einen Moment lang konzentrierte Will sich auf den Kampf und trennte dem nächsten Automaten mit einem sauberen Schlag den Kopf ab. Der Metallschädel rollte über den Boden und eine Mischung aus Öl und Dampf sprühte aus dem zerklüfteten Halsstumpf. Will wandte sich wieder an Jem: »Jeder kann einen Stock anspitzen.«
    »Das ist ein Stab«, wiederholte Jem und sah aus dem Augenwinkel, wie Will breit grinste. Jem hätte sein Lächeln gern erwidert – vor nicht allzu langer Zeit hätte er ganz natürlich zurückgegrinst. Doch irgendetwas an seiner Verwandlung zum Stillen Bruder erzeugte bei ihm das Gefühl, dass zwischen ihm und solch schlichten, menschlichen Gesten inzwischen Welten lagen.
    Eine undurchdringliche Menge aus wogenden Körpern und wirbelnden Waffen toste durch die Höhle. Jem konnte keine einzelnen Schattenjäger ausmachen. Er war sich nur Wills Gegenwart neben ihm bewusst, der seine Geschwindigkeit ihm anglich und jeden Schwerthieb den Schlägen von Jems Stab anpasste. Und als Metall auf Metall traf, verspürte Jem tief in seinem Inneren etwas, das verloren gewesen war, ohne dass er den Verlust auch nur geahnt hätte: Er spürte die Freude am gemeinsamen Kampf mit Will, genoss sie ein letztes Mal.
    »Wie du meinst, James«, sagte Will. »Wie du meinst.«
    Tessa wirbelte herum, stieß den Dolch aufwärts und rammte ihm der Kreatur in den Korpus. Die Klinge bohrte sich mit einem hässlichen Knirschen in das Metall, allerdings begleitet von einem grollenden, heiseren Lachen. Tessa sank der Mut.
    »Miss Gray«, sagte eine tiefe Stimme. Ein Blick in das glatte Metallgesicht bestätigte Tessas Befürchtung: Armers. »Eigentlich sollten Sie es doch besser wissen: Keine so kleine Waffe kann mich zerteilen. Außerdem besitzen Sie gar nicht die Kraft dazu.«
    Bestürzt öffnete Tessa den Mund, doch Armers packte sie mit seinen Krallenfingern, riss sie hoch und presste ihr eine Hand auf den Mund, um ihren Schrei zu unterdrücken. Durch das Flirren der Kämpfenden, das Aufblitzen von Schwertern und Metall hindurch sah Tessa, wie Will den Automaten zerhackte, der auf Jem gestürzt war. Er bückte sich zu ihm hinunter, während Armers ihr gleichzeitig ins Ohr raunte: »Ich mag zwar aus Metall bestehen, aber ich habe das Herz eines Dämons – und mein Dämonenherz sehnt sich danach, sich mit Ihrem Körper zu vergnügen.« Dann schleppte er Tessa rückwärts durch das Getümmel, unempfindlich gegen ihre wütenden Stiefeltritte. Als sie keine Ruhe gab, riss er ihren Kopf zur Seite und grub ihr die scharfen Krallen tief in die Wange, bis das Blut hervorschoss.
    »Du kannst mich nicht töten«, keuchte Tessa. »Der Engel an meinem Hals beschützt mich …«
    »Oh ja, das stimmt. Ich kann Sie zwar nicht töten, aber ich kann Ihnen Schmerzen bereiten. Außerordentliche Schmerzen. Mir fehlt der Körper, um Lust zu empfinden – daher bleibt mir nur noch ein Vergnügen: anderen Schmerzen zuzufügen. Solange der Engel an Ihrer Kehle Sie schützt – und solange ich dem Befehl des Magisters

Weitere Kostenlose Bücher