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Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition)

Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition)

Titel: Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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des Kästchens hatte jemand ein Symbol geätzt: das Symbol einer Schlange, die ihren eigenen Schwanz verschlang. »Der Ouroboros . Das Symbol für die Bändigung von Dämonenenergie.«
    »Genau wie auf der Pyxis.« Charlotte nickte.
    »Die Mortmain uns gestohlen hat«, bestätigte Henry. »Ich hatte schon befürchtet, dass Mortmain genau das versuchen würde.«
    »Dass er was versuchen würde?«, hakte Gabriel nach. Sein Gesicht war gerötet, seine grünen Augen funkelten. Der gute Gabriel, dachte Cecily – er stellte immer genau die Fragen, die ihm gerade durch den Kopf gingen.
    »Die Automaten zum Leben zu erwecken«, erklärte Henry geistesabwesend und streckte die Hand nach dem Kästchen aus. »Ihnen ein Bewusstsein zu verleihen, wenn nicht sogar einen eigenen Willen …« Er verstummte, als seine Finger das Kästchen berührten und dieses plötzlich aufleuchtete. Ein Licht wie aus einem Elbenstein strömte aus dem Kästchen und durch den Ourobouros . Mit einem unterdrückten Schrei wich Henry zurück …
    Doch es war bereits zu spät: Der Automat setzte sich blitzschnell auf und packte ihn. Charlotte kreischte auf und stürmte vorwärts, aber sie war nicht schnell genug. Der Automat, dessen Brustkorb noch immer auf groteske Weise offen stand, fasste Henry unter den Armen und wirbelte seinen Körper wie ein Peitsche durch die Luft.
    Ein markerschütterndes Knacken hallte durch die Höhle und Henry erschlaffte. Achtlos warf der Automat den Schattenjäger beiseite, wirbelte herum und schlug Charlotte brutal ins Gesicht. Sie brach neben ihrem Mann zusammen, während der Automat einen Schritt vortrat und nach Bruder Micah griff. Der Stille Bruder ließ seinen Stab mit Wucht auf die Hand des Automaten herabsausen, doch dieser schien das gar nicht wahrzunehmen. Mit einem maschinenartigen Grollen, das wie ein Lachen klang, packte er Bruder Micah am Hals und riss ihm die Kehle auf.
    Blut spritzte in alle Richtungen und Cecily tat genau das Gegenteil von dem, was sie sich gerade noch geschworen hatte: Sie schrie laut auf.

21
    B RENNENDGOLD
    Bringt meinen bogen brennendgold!
Bringt meine pfeile der begehr!
Bringt meinen speer! oh wolkenspalt!
Bringt meinen feuerwagen her!
    W ILLIAM B LAKE , »J ERUSALEM «
    Tessa hatte im Institut nie trainiert, mit einer Waffe an der Seite weite Strecken zu laufen. Bei jedem Schritt schlug der Dolch gegen ihren Oberschenkel und ritzte ihr mit der Spitze durch die Montur hindurch die Haut auf. Tessa wusste, dass die Klinge eigentlich in einer Scheide transportiert werden sollte, wie etwa an Wills Gürtel, aber es hatte keinen Zweck, jetzt lange darüber nachzudenken. Will und Magnus stürmten Hals über Kopf durch die Felsgänge unter dem Cadair Idris und Tessa tat ihr M öglichstes, um mit ihnen Schritt zu halten.
    Magnus führte ihre kleine Gruppe an, da er zumindest eine halbwegs klare Vorstellung davon hatte, in welche Richtung sie laufen mussten. Tessa war nur mit einer Augenbinde durch das Wirrwarr aus Tunneln und H öhlen geschleppt worden und Will musste einräumen, dass er sich nicht an viele Dinge erinnern konnte, die er während seiner Suche innerhalb dieses unübersichtlichen Labyrinths gesehen hatte.
    Auch jetzt verengten und weiteten sich die Gänge ohne sichtbaren Grund oder erkennbares Muster. Endlich erreichten die drei einen breiteren Tunnel, als sie plötzlich ein Geräusch hörten – das Geräusch eines weit entfernten, entsetzten Aufschreis.
    Magnus verspannte sich am ganzen Körper und Will hob ruckartig den Kopf. »Cecily«, stieß er hervor und dann stürmte er doppelt so schnell durch den Gang wie zuvor, sodass sowohl Magnus als auch Tessa große Mühe hatten, dicht hinter ihm zu bleiben. Dabei kamen sie an seltsamen Zellen vorbei: zuerst eine Höhle, deren Tür mit Blut bespritzt war. Die zweite erkannte Tessa sofort wieder – der Raum mit dem Schreibtisch, in dem Mortmain sie gezwungen hatte, sich in seinen Vater zu verwandeln. Dann eine dritte Höhlenkammer, in der ein riesiges Gitterwerk aus Kupfer und anderem Metall sich in einem unsichtbaren Wind drehte. Während die drei weiterstürmten, schwoll der Kampflärm an und die Schreie wurden immer lauter, bis Will, Magnus und Tessa schließlich auf eine gewaltige kreisrunde Höhle stießen.
    Die kuppelartige Höhle war bis zum Rand mit Automaten gefüllt, die in dichten Reihen standen – mindestens so viele Automaten wie in der Nacht zuvor das Dorf niedergebrannt hatten, als Tessa hilflos hatte zusehen

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