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Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition)

Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition)

Titel: Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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»Henry hätte gewollt, dass du euch beide rettest.«
    Irgendetwas flackerte in Charlottes Augen auf und sie verstärkte den Griff um ihren Mann. »Ohne Henry kommen wir nicht von hier fort«, sagte sie. »Denn wir können kein Portal erschaffen. Wir sind in diesem Berg gefangen.«
    Cecily schnappte keuchend nach Luft. Daran hatte sie gar nicht gedacht. Ihr Herz begann, wild zu schlagen, und pumpte eine beißende Nachricht durch ihre Adern: Wir werden hier sterben. Wir werden alle hier sterben. Warum nur hatte sie sich für dieses Leben entschieden? Mein Gott, was hatte sie getan? Sie hob den Kopf und sah aus dem Augenwinkel einen blauen und schwarzen Schatten – Will? Das Blau erinnerte sie an etwas…an Funken, die sich über Rauch erhoben … »Bridget«, wandte sie sich an die Köchin. »Hol Magnus.«
    Doch Bridget schüttelte den Kopf. »Wenn ich Sie hier allein zurücklasse, sind Sie in fünf Minuten tot«, erwiderte sie. Und wie zur Unterstreichung ihrer Worte ließ sie ihre Waffe auf einen attackierenden Dämon herabsausen, als würde sie Kleinholz für den Kamin hacken. Die Kreatur zerfiel in zwei Hälften, sauber in der Mitte gespalten.
    »Du verstehst das nicht«, wandte Cecily ein. »Wir brauchen Magnus …«
    »Bin schon hier«, sagte eine Stimme und der Hexenmeister ragte so plötzlich und geräuschlos vor Cecily auf, dass sie einen Schrei unterdrücken musste. Blut strömte aus einer langen, aber glücklicherweise flachen Schnittwunde an seinem Hals. Offensichtlich besaß das Blut von Hexenwesen die gleiche Farbe wie das von Menschen, überlegte Cecily. Magnus’ Blick fiel auf Henry und eine schreckliche, abgrundtiefe Trauer zeichnete sich auf seinem Gesicht ab: der Ausdruck eines Mannes, der Hunderte hatte sterben sehen, der wieder und wieder Freunde verloren hatte und nun einem weiteren Verlust gegenüberstand. »Bei Gott«, sagte er leise. »Henry war ein guter Mann.«
    »Nein«, protestierte Charlotte. »Ich versichere euch: Ich habe seinen Puls gespürt. Hört auf, von ihm zu reden, als wäre er bereits tot …«
    Magnus sank auf die Knie und streckte die Hand aus, um Henrys Lider zu berühren. Cecily fragte sich, ob er nun »ave atque vale« sagen würde, den klassischen Abschiedsgruß für Schattenjäger. Doch stattdessen riss der Hexenmeister seine Hand zurück und musterte Henry mit zusammengekniffenen Augen. Einen Moment später drückte er seine Finger an Henrys Hals. Er murmelte etwas in einer Sprache, die Cecily nicht verstand, rutschte dann näher heran und umfasste Henrys Unterkiefer. »Langsam«, sagte er wie zu sich selbst, »sehr langsam, aber sein Herz schlägt tatsächlich.«
    Charlotte schnappte gequält nach Luft. »Das hab ich doch gesagt.«
    Magnus heftete seine Augen auf sie. »Stimmt. Das haben Sie in der Tat. Tut mir leid, dass ich nicht zugehört habe.« Sein Blick wanderte wieder zu Henry. »Und jetzt brauch ich einen Moment Ruhe.« Er hob eine Hand und schnippte mit den Fingern. Sofort schien sich die Luft um sie herum zu verdichten und Schlieren zu ziehen, wie altes Fensterglas. Eine massive Kuppel breitete sich über ihnen aus und umschloss Henry, Charlotte, Cecily und Magnus in einer schimmernden, transparenten Blase. Auf der anderen Seite konnte Cecily die Höhle sehen, die kämpfenden Automaten und Bridget, die mit ihrer ölverschmierten Klinge links und rechts alles niedermähte. Doch im Inneren der Blase herrschte völlige Stille.
    Rasch warf Cecily dem Hexenmeister einen Blick zu. »Sie haben einen Schutzwall erschaffen.«
    »Ja.« Magnus konzentrierte sich auf Henry. »Sehr gut.«
    »Könnten Sie nicht einfach einen ähnlichen Wall um uns alle errichten und uns so vor Angriffen schützen?«
    Magnus schüttelte den Kopf. »Magie benötigt Kraft und Energie, meine Kleine. Ich könnte einen solchen Schutzwall nur für kurze Zeit aufrechterhalten – und wenn er zusammenbräche, würden die Kreaturen über uns herfallen.« Er beugte sich vor, murmelte etwas und dann sprang ein blauer Funke von seiner Fingerspitze auf Henry über. Das hellblaue Licht schien sich in seine Haut zu graben und eine Art Feuer in Henrys Adern zu entzünden, so als hätte Magnus ein Streichholz an das Ende einer Lunte gehalten: Züngelnde Flammen rasten seinen Arm hinauf, fuhren ihm durch den Hals bis ins Gesicht. Charlotte, die Henry noch immer umklammert hielt, schnappte keuchend nach Luft, als sein Körper zusammenzuckte und er den Kopf ruckartig anhob.
    Henry riss die Augen auf. Sie

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