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Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition)

Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition)

Titel: Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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hochgefahren war: »Jem«, »zusammengebrochen«, »keuchend«, »Blut«, »Will«, »Will ist bei ihm«, »Will …«
    Natürlich war Will bei ihm.
    Die anderen standen unschlüssig um sie herum: Gabriel und Gideon Lightwood mit ihrer Schwester Tatiana, die erstaunlicherweise den Mund hielt. Vielleicht drangen ihre hysterischen Anfälle aber auch einfach nicht zu Tessa durch. Cecily war ebenfalls in der Nähe und Henry stand unbehaglich neben Tessa, als würde er sie gern trösten, wüsste aber nicht, wo er anfangen sollte.
    Wills Blick kreuzte sich mit Tessas, als sie näher trat und dabei fast erneut über ihren abgerissenen Saum gestolpert wäre. Einen Moment lang verstanden sie sich blind: Dank der gemeinsamen Sorge um Jem konnten sie einander direkt in die Augen schauen. Wenn es um Jem ging, waren sie beide gleichermaßen entschlossen und unbeirrbar. Tessa sah, wie sich Wills Hand fester um Jems Schultern legte.
    »Sie ist hier«, sagte er.
    Langsam öffnete Jem die Augen.
    Tessa musste sich zwingen, ihn nicht bestürzt anzustarren. Seine Pupillen waren total geweitet und die Iris bildete nur noch einen schmalen silbernen Ring um die schwarze Mitte.
    »Ni shou shang le ma, quin ai de?«, wisperte Jem.
    Auf Tessas Drängen hin hatte Jem begonnen, sie in Mandarin zu unterrichten, und sie verstand zumindest »quin ai de« . Meine Liebe, mein Liebling. Tessa griff nach Jems Hand und drückte sie. »Jem …«
    »Bist du verwundet, mein Liebling?«, sagte Will. Seine Stimme wirkte so gleichmütig wie der Ausdruck in seinen Augen. Aber für einen Moment schoss Tessa das Blut in die Wangen und sie schaute rasch auf ihre Hand, die Jems hielt. Seine Finger waren bleicher als ihre eigenen, wie die einer Porzellanpuppe. Wie hatte sie nur übersehen können, dass er so krank war?
    »Danke für die Übersetzung, Will«, sagte sie, ohne dabei den Blick von ihrem Verlobten abzuwenden. Jem und Will waren beide mit schwarzem Sekret beschmiert, aber an Jems Kinn und Hals klebten auch rote Blutspritzer. Sein eigenes Blut.
    »Ich bin nicht verwundet«, wisperte Tessa und dann dachte sie, Nein, das reicht nicht, das reicht überhaupt nicht. Du musst stark für ihn sein. Sie straffte die Schultern und umfasste Jems Hand noch fester als zuvor. »Wo ist seine Arznei?«, wandte sie sich entschlossen an Will. »Hat er sie nicht genommen, bevor wir das Institut verlassen haben?«
    »Es wäre schön, wenn du nicht über meinen Kopf hinweg reden würdest, als wäre ich nicht anwesend«, sagte Jem, allerdings ohne zornigen Unterton. Dann drehte er den Kopf und murmelte Will etwas zu, woraufhin dieser nickte und seine Schulter losließ.
    Tessa konnte die Spannung in Wills Haltung sehen. Er wirkte bereit … bereit wie eine Katze zum Sprung, falls Jem zusammensacken oder umkippen sollte, um ihn dann wieder aufzufangen.
    Doch Jem hielt sich auch ohne Hilfe auf den Beinen. »Ich bin viel stärker, wenn Tessa in meiner Nähe ist. Das hab ich dir doch gesagt«, erklärte er, noch immer mit leiser Stimme.
    Bei diesen Worten senkte Will den Kopf, sodass Tessa ihm nicht in die Augen schauen konnte. »Das sehe ich«, sagte er. »Tessa, wir haben keine Arznei dabei. Und ich glaube, dass er das Institut verlassen hat, ohne sie zu nehmen, obwohl er das nicht zugeben würde. Bitte fahr mit ihm in der Kutsche zum Institut zurück und gib gut auf ihn acht – jemand muss ein wachsames Auge auf ihn haben.«
    Jem holte gequält Luft. »Die anderen …«
    »Ich werde die Kutsche lenken. Das ist kein Problem; schließlich kennen Balios und Xanthos den Weg. Henry kann die Kutsche der Lightwoods zum Institut fahren.« Will wirkte forsch und effizient, zu forsch und effizient für ein Dankeswort; aber das schien er auch gar nicht zu wollen. Rasch half er Tessa, Jem in die Kutsche zu bugsieren, wobei er sorgfältig darauf achtete, weder ihre Schulter zu streifen noch versehentlich ihre Hand zu berühren. Dann ging er zu den anderen, um ihnen den Plan zu erläutern. Tessa schnappte noch auf, dass Henry erneut ins Haus wollte, um Benedicts Aufzeichnungen zu holen, bevor sie den Kutschschlag zuzog und damit Jem und sich in wohltuende Stille hüllte.
    »Was ist im Haus passiert?«, fragte Jem, als sie durch das weit geöffnete Tor des Lightwood-Anwesens ratterten. Er war noch immer leichenblass, hatte den Kopf gegen das Polster gelehnt und die Lider halb gesenkt. Seine Wangen glänzten fiebrig. »Henry hat etwas von Benedicts Studierzimmer gesagt …«
    »Benedict

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