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Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition)

Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition)

Titel: Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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Kenntnis, wie schlicht dieser Raum wirkte – in nichts zu vergleichen mit den prachtvollen Empfangsräumen, die sowohl das Haus der Lightwoods in Pimlico als auch ihr Anwesen in Chiswick auszeichnete. Eine verblasste Rosentapete zierte die Wände, die mit Tintenflecken besprenkelte Oberfläche des Schreibtischs zeigte Spuren von Brieföffnern und Schreibfedern und die Feuerstelle war rußig. Über dem Kamin hing ein goldgerahmter, fleckiger Spiegel.
    Gabriel warf einen Blick auf sein Spiegelbild. Seine Kampfmontur war am Hals eingerissen und rote Striemen an seinem Kiefer zeugten von einer verheilenden Wunde. Blut klebte an seiner Kleidung. Dein eigenes Blut oder das deines Vaters?
    Rasch schob er den Gedanken beiseite. Seltsam, wie sehr er ihrer Mutter Barbara ähnelte, überlegte er. Sie war groß und schlank gewesen, mit braunen Locken und Augen, die leuchtend grün geschimmert hatten, wie das Gras an der Uferböschung hinter dem Haus. Dagegen besaß Gideon größere Ähnlichkeit mit ihrem Vater – er war breitschultrig und kräftig und seine Augen wirkten eher grau als grün. Welch eine Ironie des Schicksals, denn er, Gabriel, hatte das Temperament ihres Vaters geerbt: dickköpfig, schnell aufbrausend und nachtragend. Gideon und Barbara waren die Friedfertigen in der Familie gewesen, harmonisch und beständig, in sich ruhend. Beide erinnerten ihn wesentlich mehr an …
    In dem Moment trat Charlotte Branwell in einem weiten Kleid durch die offene Salontür; ihre Augen leuchteten wie die eines Vogels. Bei jeder Begegnung wunderte Gabriel sich aufs Neue, wie klein sie war und wie turmhoch er sie überragte. Was hatte Konsul Wayland sich nur dabei gedacht, solch einem kleinen Persönchen Macht über das Institut und alle Schattenjäger Londons zu verleihen?
    »Gabriel.« Charlotte neigte leicht den Kopf. »Dein Bruder meinte, du seist nicht verwundet worden.«
    »Mir geht es gut«, erwiderte Gabriel kurz angebunden und wusste im selben Moment, dass seine Worte unhöflich geklungen hatten – was er eigentlich gar nicht beabsichtigt hatte. Aber sein Vater hatte ihm jahrelang eingetrichtert, welch eine Närrin Charlotte sei, wie nutzlos und manipulierbar. Und obwohl er wusste, dass Gideon diese Meinung nicht teilte – und zwar in einem Maße, dass er seiner Familie den Rücken gekehrt hatte und hierher ins Institut gezogen war –, fiel es Gabriel schwer, die Tiraden seines Vaters zu ignorieren. »Ich dachte, Sie wären bei Carstairs«, fügte er hinzu.
    »Bruder Enoch ist gerade eingetroffen, zusammen mit einem weiteren Bruder der Stille. Die beiden haben alle aus Jems Zimmer geschickt. Seitdem läuft Will vor seiner Tür unruhig auf und ab, wie ein Tiger im Käfig. Armer Junge.« Charlotte warf Gabriel einen kurzen Blick zu und ging dann zum Kamin. In ihren Augen lag ein Ausdruck gespannter Aufmerksamkeit, den sie jedoch durch rasches Senken der Lider kaschierte. »Aber genug davon. Wie ich höre, ist deine Schwester bereits auf dem Weg zum Familiensitz der Blackthorns in Kensington«, fuhr sie fort. »Gibt es irgendjemanden, den ich in deinem Auftrag benachrichtigen soll?«
    »Benachrichtigen?«
    Charlotte blieb beim Kamin stehen und verschränkte die Hände hinter dem Rücken. »Schließlich musst du irgendwohin, Gabriel – es sei denn, du möchtest, dass ich dich mit nichts als einem Hemd bekleidet vor die Tür setze.«
    Vor die Tür setzen? War diese schreckliche Frau tatsächlich im Begriff, ihn aus dem Institut zu werfen? Sofort fielen ihm wieder die Worte seines Vaters ein: Die Fairchilds interessieren sich für nichts und niemanden, außer für sich selbst und das Gesetz! »Ich … unser Haus in Pimlico …«
    »Der Konsul wird in Kürze darüber informiert werden, was sich in Lightwood House zugetragen hat«, sagte Charlotte. »Beide Londoner Domizile deiner Familie werden im Namen des Rats konfisziert, zumindest so lange, bis man sie gründlich durchsucht hat und feststeht, dass euer Vater dort nichts hinterlassen hat, was weitere Hinweise liefern könnte.«
    »Hinweise worauf?«
    »Auf die Pläne deines Vaters«, erklärte Charlotte unbeirrt. »Auf seine Verbindung zu Mortmain, sein Wissen über Mortmains Pläne. Über die Höllengeräte.«
    »Ich hab von diesen verdammten Höllengeräten noch nie etwas gehört!«, protestierte Gabriel und errötete dann. Er hatte geflucht, noch dazu in Gegenwart einer Dame – nicht, dass Charlotte mit einer anderen Dame der Gesellschaft zu vergleichen gewesen

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