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Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition)

Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition)

Titel: Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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Ende einer geschwungenen Auffahrt, direkt vor Ravenscar Manor. Tessa hatte das Anwesen bisher nur vom Hügel aus gesehen, als Jem, Will und sie gemeinsam nach Yorkshire gereist waren. Damals war ihr zunächst nicht bewusst gewesen, dass Wills Familie dort wohnte. Sie erinnerte sich daran, dass das Haus in der Mitte eines engen Tals lag, umgeben von hohen Hügeln, die mit Ginster und Heidekraut bedeckt gewesen waren. Jetzt lag eine dünne Schicht Schnee auf den Kuppen, die einst grünen Bäume waren kahl und vom dunklen Schieferdach des Herrenhauses hingen funkelnde Eiszapfen herab.
    Ein schwerer Messingklopfer prangte in der Mitte der dunklen Eichentür. Will warf seiner Schwester einen Blick zu, die kurz nickte; dann straffte er die Schultern, hob den Türklopfer an und ließ ihn mit Schwung gegen das Holz fallen. Das resultierende Dröhnen schien durch das gesamte Tal zu hallen und Will fluchte unterdrückt.
    Behutsam berührte Tessa ihn am Handgelenk. »Sei tapfer«, sagte sie. »Schließlich erwartet dich dahinter doch keine Ente, oder?«
    Will wandte sich ihr lächelnd zu und eine dunkle Strähne fiel ihm in die Augen, als im selben Moment die Tür geöffnet wurde.
    Dahinter kam ein ordentlich gekleidetes Dienstmädchen in schwarzem Kleid und weißer Haube zum Vorschein. Sie warf einen einzigen Blick auf die Gruppe vor der Tür und bekam Augen so groß wie Untertassen. »Miss Cecily«, keuchte sie und dann sah sie Will. Sie schlug sich eine Hand vor den Mund, wirbelte herum und stürmte ins Haus zurück.
    »Oje«, sagte Tessa.
    »Ich habe nun einmal diese Wirkung auf Frauen«, meinte Will. »Vermutlich hätte ich dich warnen sollen, ehe du eingewilligt hast, mich zu heiraten.«
    »Ich kann meine Meinung immer noch ändern«, erwiderte Tessa zuckersüß.
    »Untersteh dich …«, setzte Will mit einem atemlosen Lachen an, doch im nächsten Moment erschienen zwei Leute in der Tür: ein großer, breitschultriger Mann, mit einer Fülle blonder und grauer Haare und hellblauen Augen. Direkt hinter ihm stand eine Frau: schlank und wunderschön, mit Wills und Cecilys tintenschwarzen Haaren und veilchenblauen Augen. Als sie Will sah, stieß sie einen kleinen Schrei aus und riss die Hände in die Höhe, die wie weiße, von einem Windstoß aufgescheuchte Vögel flatterten.
    Tessa ließ Wills Hand los. Er schien wie erstarrt zu sein, wie ein Fuchs beim Anblick der nahenden Hundemeute. »Geh nur«, forderte Tessa ihn leise auf.
    Will trat einen Schritt vor und dann schlang seine Mutter die Arme um ihn und rief: »Ich wusste, dass du zurückkommen würdest. Ich wusste es!«, gefolgt von einem Schwall walisischer Worte, aus denen Tessa aber nur Wills Namen heraushören konnte. Wills Vater stand sprachlos, aber lächelnd da und streckte Cecily die Hände entgegen, die sich ihm daraufhin höchst bereitwillig in die Arme warf.
    Die nächsten Sekunden verharrten Tessa und Gabriel etwas verlegen auf der Schwelle, wobei sie sich nicht direkt ansahen, aber auch nicht wussten, wo sie sonst hinschauen sollten. Nach einem langen Moment löste Will sich schließlich von seiner Mutter und tätschelte zärtlich ihre Schulter. Sie lachte, obwohl Tränen in ihren Augen standen, und sagte etwas auf Walisisch, von dem Tessa vermutete, dass es um die Tatsache ging, dass Will inzwischen größer war als sie.
    »Kleines Mütterchen«, erwiderte Will liebevoll und bestätigte damit Tessas Vermutung. Dann drehte er sich zu Tessa um, als seine Mutter einen verwunderten Blick auf Tessa und dann auf Gabriel warf. »Mam und Dad, das ist Theresa Gray. Wir sind verlobt und werden nächstes Jahr heiraten«, verkündete Will.
    Wills Mutter schnappte nach Luft – was zu Tessas Erleichterung überrascht und nicht erschrocken klang – und Wills Vater heftete seinen Blick sofort auf Gabriel und dann auf Cecily. »Und wer ist dieser Gentleman?«, fragte er mit leicht zusammengekniffenen Augen.
    Will grinste breit. »Ach, er … Das ist Cecilys … Freund, Mr Gabriel Lightworm.«
    Gabriel, der Mr Herondale gerade die Hand entgegenstreckte, erstarrte entsetzt. »Light wood«, stotterte er. »Gabriel Lightwood …«
    »Will!«, stieß Cecily aufgebracht hervor, löste sich aus der Umarmung ihres Vaters und musterte ihren Bruder wütend.
    Will schaute Tessa an; seine blauen Augen funkelten. Tessa öffnete den Mund, um ihn genau wie Cecily auszuschimpfen, aber es war bereits zu spät: Sie brach in schallendes Gelächter aus.

E PILOG
    »Ich sage, das Grab, das sich

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