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Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition)

Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition)

Titel: Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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Tessa hatte die Schultern gestrafft und ihrer Familie und den Freunden die traurige Nachricht mit möglichst ruhigen Worten überbracht, obwohl sie innerlich das Gefühl hatte, das Herz würde ihr aus der Brust gerissen.
    Es war ein heißer Junitag gewesen, im strahlenden Sommer des Jahres 1937. Tessa hatte die Vorhänge ihres Schlafzimmers weit geöffnet und der Raum war erfüllt von hellem Sonnenschein … vom Sonnenschein und von Wills und ihren gemeinsamen Kindern, Enkelkindern, Nichten und Neffen – Cecys blauäugigen, großen und attraktiven Jungen und Gideons und Sophies Töchtern sowie allen, die Will und Tessa so nahestanden wie Familienmitglieder: Charlotte, mit weißen Haaren und noch immer kerzengeradem Rücken und neben ihr die Söhne und Töchter der Familie Fairchild, mit den roten, lockigen Haaren, die sie von Henry geerbt hatten.
    Tessa saß den ganzen Tag an Wills Seite, halb gegen ihn gelehnt. Der Anblick wäre Fremden sicher merkwürdig erschienen – eine junge Frau, die einen Mann liebevoll im Arm hielt, der ihr Großvater sein könnte, die Hände fest miteinander verschränkt. Aber für Familie und Freunde war dies nichts Ungewöhnliches: Schließlich handelte es sich doch um Tessa und Will. Und weil es sich um Tessa und Will handelte, kamen und gingen die anderen den ganzen Tag über, wie es unter Schattenjägern am Bett eines Sterbenden üblich war, und erzählten sich Geschichten aus Wills Leben und redeten über all das, was er und Tessa während ihrer langen, gemeinsamen Jahre erlebt hatten.
    Die Kinder erinnerten sich gern daran, wie unerschütterlich und hingebungsvoll Will ihre Mutter immer geliebt hatte und dass es für ihn nie eine andere gegeben hatte. Sie sahen ihre Eltern als ein Vorbild für die Art von Liebe, die sie einmal selbst zu finden hofften. Sie sprachen von Wills großem Herzen für die Literatur und davon, dass er auch ihnen beigebracht hatte, Bücher zu lieben, das gedruckte Wort zu respektieren und die Geschichten zu schätzen, die diese Seiten enthielten. Lächelnd erinnerten sie sich daran, dass Will noch immer auf Walisisch fluchte, wenn er irgendetwas fallen lassen hatte, obwohl er diese Sprache sonst nur selten benutzte. Und sie sprachen davon, dass seine Prosa zwar hervorragend war – Will hatte nach seiner Pensionierung mehrere renommierte Werke über die Geschichte der Nephilim verfasst –, seine Gedichte aber einfach grauenhaft waren, was ihn jedoch nicht daran gehindert hatte, sie bei jeder Gelegenheit zum Besten zu geben.
    Tessas und Wills Erstgeborener, James, hatte lachend von Wills Furcht vor Enten erzählt und von Wills unermüdlichen Bemühungen, sie vom Teich des Familiensitzes in Yorkshire fernzuhalten.
    Ihre Enkel hatten ihn an das Lied über Dämonenpocken erinnert, das er ihnen beigebracht hatte – damals waren sie nach Tessas Ansicht noch viel zu jung dafür gewesen – und das sie noch immer auswendig konnten. Und dann hatten sie es alle gemeinsam gesungen, laut und schief und zu Sophies Bestürzung angesichts der anzüglichen Worte.
    Mit Tränen im Gesicht hatte Cecily Will an den Tag ihrer Hochzeit mit Gabriel erinnert, als ihr Bruder an der feierlich gedeckten Tafel eine wunderschöne Rede gehalten hatte. Darin hatte er den Bräutigam mit lobenden Worten überhäuft und seine Ansprache dann mit den Worten beendet: »Gütiger Gott, ich dachte, sie hätte Gideon geheiratet – ich nehme alles zurück.« Damit hatte er nicht nur Cecily und Gabriel völlig aus der Fassung gebracht, sondern auch Sophie. Und Will, der zu erschöpft und müde war, um in das Lachen der anderen einzustimmen, hatte seine Schwester angelächelt und ihre Hand gedrückt.
    Danach hatten sie gemeinsam darüber geschmunzelt, dass er Tessa zu »romantischen Urlaubsreisen« an Orte aus Schauerromanen entführte, darunter eine grässliche Moorlandschaft, in der jemand gestorben war, ein zugiges Schloss mit dazugehörigem Geist, und natürlich der Platz in Paris, auf dem Sydney Carton Wills Ansicht nach durch die Guillotine gestorben war und wo Will nichts ahnende Passanten dadurch erschreckt hatte, dass er lauthals auf Französisch gerufen hatte: »Ich kann das Blut auf dem Kopfsteinpflaster sehen!«
    Als der Tag sich dem Ende zuneigte und der Himmel bereits nachtdunkel schimmerte, waren die Familienmitglieder an Wills Bett zusammengekommen, hatten ihn der Reihe nach noch einmal geküsst und waren dann gegangen, bis Tessa und Will allein zurückblieben. Tessa war neben ihn

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