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Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition)

Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition)

Titel: Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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Gesicht. Unter sich spürte sie den weichen Teppich und über ihr wisperte Gideon eindringlich ihren Namen. Ihre Wangen glühten und sie drehte den Kopf zur Seite. Dabei fiel ihr Blick unter das Bettgestell.
    »Mr Lightwood«, sagte sie und stützte sich auf die Ellbogen. »Sind das da etwa Scones unter Ihrem Bett?«
    Gideon erstarrte und blinzelte wie ein Kaninchen vor der Schlange. »Wie bitte?«
    »Dort.« Sophie zeigte auf einen Haufen dunkler, kugelartiger Gebilde, die sich unter dem Bett angesammelt hatten. »Dort liegt ja ein regelrechter Berg an Gebäck. Was um alles in der Welt …?«
    Verlegen setzte Gideon sich auf und fuhr sich mit der Hand durch die wirren Haare, während Sophie hastig von ihm wegrutschte und ihre Röcke raffte. »Ich …«, hob er hilflos an.
    »Sie haben dieses Gebäck extra kommen lassen. Beinahe jeden Tag. Sie haben darum gebeten, Mr Lightwood. Warum haben Sie das getan, wenn Sie die Scones gar nicht wollten?«
    Gideons Wangen nahmen eine tiefrote Tönung an. »Mir ist keine andere Möglichkeit eingefallen, damit ich Sie regelmäßig sehen konnte. Sie wollten ja nicht mit mir reden oder mir auch nur eine Sekunde zuhören …«
    »Also haben Sie gelogen?« Sophie griff sich ihre herabgefallene Haube und richtete sich kerzengerade auf. »Haben Sie eigentlich irgendeine Vorstellung davon, welche Fülle an Aufgaben ich täglich zu erledigen habe, Mr Lightwood? Ich muss schon morgens Eimer mit Kohle schleppen, heißes Wasser in die Zimmer bringen, staubwischen, putzen, polieren, hinter Ihnen und den anderen aufräumen. Das alles macht mir nichts aus und ich will mich auch gar nicht beschweren. Aber was fällt Ihnen ein, mir zusätzliche Arbeit aufzubürden und mich mit schweren Tabletts die Treppen hinauf- und hinunterzujagen, nur damit ich Ihnen etwas bringe, das Sie nicht einmal wollen?!«
    Hastig rappelte Gideon sich auf; seine Kleidung wirkte nun noch zerknitterter. »Bitte vergeben Sie mir«, stammelte er. »Ich habe nicht nachgedacht.«
    »Stimmt«, bestätigte Sophie und schob sich wütend die Haare unter die Haube. »Aber das tut Ihresgleichen ja nie, oder?« Und damit stolzierte sie aus dem Raum und Gideon konnte ihr nur wehmütig nachschauen.
    »Gute Arbeit, Bruderherz«, bemerkte Gabriel vom Bett aus und betrachtete Gideon aus verschlafenen Augen, worauf dieser sich eines der Scones nahm und nach ihm warf.
    »Henry. « Charlotte durchquerte die Krypta im Keller des Instituts, die von Elbenlichtfackeln so stark beleuchtet wurde, dass der Gewölberaum fast taghell wirkte, obwohl die Uhr bald Mitternacht schlagen musste.
    Ihr Mann stand über den größten der vielen Holztische gebeugt, die die Mitte des Raums beherrschten. In einem Becherglas kokelte irgendeine ekelerregende Substanz und sonderte hohe lavendelblaue Rauchwolken ab. Ein gewaltiger Papierbogen – von der Sorte, die die Metzger zum Einwickeln ihrer Waren verwendeten – lag ausgebreitet auf dem Tisch und war mit rätselhaften Zahlen und Formeln bedeckt, zu denen Henry weitere hinzufügte und dabei leise vor sich hin murmelte.
    »Henry, Liebster, bist du denn nicht erschöpft? Du arbeitest jetzt schon seit Stunden hier unten.«
    Erschrocken zuckte Henry zusammen und schaute auf, wobei er sich die Brille, die er bei seinen Laborarbeiten trug, in die roten Haare schob. »Charlotte!« Er wirkte erstaunt, aber auch erfreut, sie zu sehen.
    Nur Henry war in der Lage, sich darüber zu wundern, seine eigene Frau in seinem eigenen Haus zu sehen, dachte Charlotte amüsiert.
    »Mein Engel. Was führt dich her? Hier unten ist es doch viel zu kalt. Das kann für das Baby bestimmt nicht gut sein.«
    Charlotte lachte, protestierte aber nicht, als Henry zu ihr eilte und sie zärtlich umarmte. Seit er wusste, dass sie ein Kind erwarteten, behandelte er sie wie ein rohes Ei.
    Jetzt drückte er ihr sanft einen Kuss auf den Scheitel, lehnte sich dann leicht zurück und betrachtete ihr Gesicht. »Ich finde, du wirkst schmaler als sonst. Vielleicht solltest du auf das Diner lieber verzichten und dir stattdessen von Sophie eine kräftige Fleischbrühe aufs Zimmer bringen lassen. Ich werde mich sofort darum kümmern und …«
    »Henry. Wir haben schon vor Stunden beschlossen, dass Sophie das Abendessen heute nicht im Speisesaal serviert, sondern lieber Sandwiches auf die jeweiligen Zimmer bringt. Jem ist noch immer zu krank, um unten zu essen, und auch die Lightwood-Brüder sind zu aufgewühlt. Und du kennst ja Will: Wenn es Jem nicht gut

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