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Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition)

Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition)

Titel: Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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Dann schüttelte er den Kopf, als wollte er sein Gehirn von Spinnweben befreien. »Ich habe Ihren Bruder gerade eben erst gesehen«, sagte er. »Er rannte die Eingangsstufen hinunter, als würde er von den apokalyptischen Reitern gejagt. Ich nehme nicht an, dass Sie wissen, was das zu bedeuten hat?«
    Zielstrebigkeit. Cecilys Herz machte einen Satz. Sie pflückte Gabriel das Messer aus der Hand und ignorierte seinen verblüfften Ausruf. »Nein, keine Ahnung«, erwiderte sie, »aber ich bin fest entschlossen, es herauszufinden.«
    In dem Moment, in dem die Kontore, Banken und Geschäfte der Londoner City am Ende eines langen Arbeitstages zu schließen begannen, erwachte das East End zum Leben. Will durchquerte Straßen, die von Ständen mit getragenen Kleidungsstücken und abgelegten Schuhen gesäumt waren. Lumpensammler und Scherenschleifer schoben ihre Karren durch die Gassen und boten mit lauter, heiserer Stimme ihre Waren feil. Metzger in blutbespritzten Kitteln lehnten in offenen Türen, während die in den Fenstern hängenden Rinder- und Schweinehälften im Wind schaukelten. Waschweiber riefen sich quer über die Straße irgendwelche Dinge zu, die nur diejenigen verstehen konnten, die ebenfalls in Hörweite der Glocken von St. Mary-le-Bow aufgewachsen waren. Für Wills ungeübte Ohren hätten sie genauso gut Russisch sprechen können. Ein feiner Nieselregen hatte eingesetzt, der Wills Haar benetzte, während er an der geschlossenen Ladenfront eines Tabakwarenhändlers vorbeikam und dann in eine enge Gasse einbog. Von hier aus konnte er in der Ferne die Kirchturmspitze der Whitechapel Church sehen. Dichter Nebel sammelte sich in der dämmrigen Straße und trug den Geruch von Eisen und Unrat heran, der sich mit dem fauligen Geruch des Brackwassers in der flachen Gosse vermischte. Nach ein paar Metern entdeckte Will einen Torbogen, der von zwei Kutschenlaternen flankiert war. Scheinbar uninteressiert schlenderte er daran vorbei, tauchte dann blitzschnell hinein und streckte seine Hand aus.
    Unmittelbar darauf ertönte ein unterdrückter Aufschrei und dann zog Will auch schon eine schlanke, in Schwarz gekleidete Gestalt zu sich heran: Cecily, die sich hastig einen Samtumhang über ihre Schattenjägermontur geworfen hatte. Ihre dunklen Haare schauten unter dem Rand der breiten Kapuze hervor und ihre blauen Augen, die Wills so ähnelten, funkelten ihn wütend an.
    »Lass mich los!«, fauchte sie.
    »Was tust du hier? Wieso schleichst du mir durch Londons Hintergassen nach, du dummes Huhn?« Will schüttelte Cecilys Arm.
    Finster kniff sie die Augen zu Schlitzen. »Heute Morgen hieß es noch cariad, und jetzt dummes Huhn?«
    »Diese Straßen sind gefährlich«, erwiderte Will. »Und du weißt nicht, wo du hier bist und was du hier tust. Nicht mal eine Zauberglanzrune hast du aufgetragen. Es ist eine Sache, wenn man auf dem Land lauthals verkündet, sich vor nichts zu fürchten, aber das hier ist London!«
    »Ich hab keine Angst vor der Stadt«, entgegnete Cecily aufsässig.
    Will beugte sich vor und zischte ihr ins Ohr: »Fyddai’n wneud un-rhyw dda yn ddweud wrthych i fynd adref?«
    Doch Cecily lachte nur. »Nein, es würde dir nichts nutzen, mich zu bitten, nach Hause zu gehen. Rwyt ti fy mrawd ac rwy eisiau mynd efo chi.«
    Bei diesen Worten blinzelte Will verwundert. Du bist mein Bruder und ich will dich begleiten. So etwas hatte er bisher nur von Jem gehört, und obwohl Cecily sich in jeder anderen Hinsicht von Jem unterschied, teilte sie eine Charaktereigenschaft mit ihm: unbeugsame Sturheit. Wenn Cecily etwas wollte, dann verbarg sich dahinter nicht einfach ein bloßer Wunsch, sondern eiserne Entschlossenheit. »Interessiert es dich denn nicht einmal, wohin ich überhaupt gehe?«, hakte Will nach. »Was wäre, wenn ich auf dem Weg zur Hölle wäre?«
    »Die Hölle wollte ich schon immer mal sehen«, erwiderte Cecily ruhig. »Möchte das nicht jeder?«
    »Die meisten von uns versuchen ihr Leben lang, ihr möglichst fernzubleiben«, schnaubte Will. »Ich bin auf dem Weg zu einer Ifritdrogenhöhle, wenn du es unbedingt wissen willst … um dort bei gewalttätigen, zügellosen Schurken Drogen zu kaufen. Vielleicht werfen sie ja ein Auge auf dich und beschließen, dich an den Meistbietenden zu verhökern.«
    »Würdest du sie denn nicht davon abhalten?«
    »Das hinge vermutlich davon ab, wie viel sie mir für dich bieten.«
    Cecily schüttelte den Kopf. »Jem ist dein Parabatai . Er ist dein Bruder … der Bruder,

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