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Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition)

Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition)

Titel: Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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Sophie kurz darauf erschien, raunte sie ihr etwas zu, woraufhin das Dienstmädchen einen kurzen Knicks vor dem Konsul machte und dann wieder aus dem Raum schlüpfte.
    »Du hättest die Dokumente an Ort und Stelle lassen sollen, Charlotte. Das ist die vorgeschriebene Verfahrensweise«, sagte der Konsul.
    »Es gab keinen Grund, nicht wenigstens einen kurzen Blick hineinzuwerfen …«
    »Das musst du meinem Urteilsvermögen überlassen – und dem Gesetz. Der Schutz der Lightwood-Brüder hat keinerlei Vorrang vor der Aufdeckung von Mortmains Aufenthaltsort, Charlotte. Du bist nicht die Leiterin der Schattenjägergemeinschaft; du bist Mitglied der Brigade und du hast mir Bericht zu erstatten. Ist das klar?«
    »Ja, Konsul«, erwiderte Charlotte, als Sophie mit einem Stapel von Papieren das Speisezimmer betrat und diese wortlos dem Konsul reichte. »Wenn sich das nächste Mal ein geschätztes Mitglied unserer Gemeinschaft in einen Wurm verwandelt und ein anderes geschätztes Mitglied auffrisst, werden wir Sie unverzüglich davon in Kenntnis setzen.«
    Wayland presste die Kiefer zusammen. »Dein Vater war mein Freund«, sagte er schließlich. »Ich habe ihm vertraut und deswegen habe ich auch dir vertraut. Bring mich nicht dazu, dass ich es bereuen muss, dich zur Institutsleiterin ernannt oder dich unterstützt zu haben, als Benedict Lightwood deinen Posten haben wollte.«
    »Sie haben Benedict recht gegeben!«, rief Charlotte aufgebracht. »Als er vorschlug, mir nur vierzehn Tage für die Erfüllung einer Aufgabe zu geben, die sich unmöglich bewältigen ließ, da haben Sie zugestimmt! Sie haben kein einziges Wort zu meiner Verteidigung geäußert! Wenn ich keine Frau wäre, hätten Sie sich niemals so verhalten.«
    »Wenn du keine Frau wärst, hätte ich das auch nicht gemusst«, entgegnete Wayland, machte auf dem Absatz kehrt und verschwand mit rauschender Robe, auf der dunkle Runen matt schimmerten, aus dem Raum.
    Kaum war die Tür hinter ihm ins Schloss gefallen, zischte Will auch schon: »Wie konntest du ihm nur die Unterlagen geben? Wir brauchen diese Papiere …«
    Charlotte, die sich wieder auf ihren Stuhl hatte sinken lassen, erwiderte mit halb geschlossenen Augen: »Ich bin die ganze Nacht aufgeblieben und habe die wichtigsten Passagen abgeschrieben. Das meiste davon war nur …«
    »… Geschwafel?«, mutmaßte Jem.
    »… Pornografie?«, sagte Will im selben Atemzug und fügte dann hinzu: »Es könnte natürlich auch beides gewesen sein. Oder habt ihr noch nie etwas von pornografischem Geschwafel gehört?«
    Jem grinste und Charlotte stützte das Gesicht in die Hände. »Eher das Erstere als das Letztere, wenn du es unbedingt wissen willst«, sagte sie. »Ich habe so viel wie möglich davon abgeschrieben, mit Sophies tatkräftiger Hilfe.« Sie schaute auf und wandte sich an Will: »Vergiss eines nicht, Will: Das Ganze ist nicht mehr unsere Angelegenheit. Mortmain ist jetzt das Problem des Rats – oder zumindest sehen die Ratsmitglieder das so. Sicher, es hat einmal eine Zeit gegeben, in der wir für Mortmain allein verantwortlich waren, aber …«
    »Wir sind für Tessas Schutz verantwortlich!«, entgegnete Will in derart scharfem Ton, dass sogar Tessa erschrocken zusammenzuckte. Als er erkannte, dass ihn alle überrascht anschauten, erblasste Will leicht, fuhr aber dennoch fort: »Mortmain will Tessa noch immer. Wir dürfen nicht glauben, dass er einfach aufgegeben hat. Möglicherweise kommt er mit seinen Klockwerk-Automaten, möglicherweise mithilfe von Magie, Feuer und Verrat, aber er wird kommen.«
    »Selbstverständlich werden wir Tessa beschützen«, sagte Charlotte. »Daran brauchst du uns nicht zu erinnern, Will. Sie ist eine von uns. Und wo wir gerade von ›uns‹ sprechen …« Sie schaute auf ihren Teller. »Jessamine kehrt morgen zu uns zurück.«
    »Was?« Will stellte seine Teetasse derart hastig ab, dass sie umkippte und ihren restlichen Inhalt über das Tischtuch verteilte.
    Ein aufgeregtes Raunen ging durch den Raum, wobei Cecily sich nur verwirrt umschaute und Tessa zwar kurz nach Luft schnappte, dann aber schwieg. Sie erinnerte sich an ihre letzte Begegnung mit Jessamine in der Stadt der Stille, wo sie bleich, verängstigt und mit geröteten Augen dagesessen hatte …
    »Jessamine hat versucht, uns zu hintergehen, Charlotte. Und du lässt sie einfach hierher zurückkehren?«, protestierte Will.
    »Sie hat sonst keinerlei Familie mehr. Ihr Vermögen wurde vom Rat konfisziert und außerdem

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