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Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition)

Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition)

Titel: Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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eignet sich aber kaum zur Ballade.«
    Jem schaute auf, doch bevor er etwas sagen konnte, schallte ein lauter Gong durch das Institut. Inzwischen war Tessa so vertraut mit ihrem Londoner Zuhause, dass sie die Türglocke sofort erkannte. Alle Anwesenden schauten gleichzeitig zu Charlotte – als wären ihre Köpfe von unsichtbaren Fäden gezogen worden.
    Bestürzt legte Charlotte die Gabel auf den Teller. »Oje …«, setzte sie an. »Eigentlich hatte ich euch allen etwas mitteilen wollen, aber …«
    »Ma’am?« Sophie kam mit einem kleinen Silbertablett in den Speiseraum und Tessa bemerkte, dass sie jeden Blickkontakt mit Gideon, der sie unverhohlen anschaute, bewusst vermied. »Konsul Wayland ist unten in der Eingangshalle und wünscht, Sie zu sprechen«, sagte Sophie mit leicht geröteten Wangen.
    Charlotte nahm den gefalteten Papierbogen vom Tablett, warf einen Blick darauf, seufzte und erwiderte: »Also schön, bitte ihn herauf.«
    Sofort verschwand Sophie mit rauschenden Röcken.
    »Charlotte?« Henry klang verwirrt. »Was geht hier vor?«
    »Das ist eine sehr gute Frage.« Mit einem Klirren ließ Will sein Besteck auf den Teller fallen. »Der Konsul? Taucht hier zum Frühstück auf? Was kommt denn als Nächstes? Der Inquisitor zum Tee? Ein Picknick mit den Stillen Brüdern?«
    »Entenpasteten im Park«, murmelte Jem, woraufhin die beiden Parabatai ein kurzes Lächeln tauschten, ehe die Tür aufflog und der Konsul den Raum betrat.
    Konsul Wayland war ein großer Mann, mit tiefem Brustkorb und kräftigen Oberarmen, und seine Robe, die seinen Status als Konsul unterstrich, schien immer etwas schief von seinen breiten Schultern zu hängen. Sein blonder Bart erinnerte an den eines Wikingers und auch seine Miene wirkte ziemlich stürmisch. »Charlotte«, sagte er ohne lange Vorrede, »ich bin hier, um mit dir über Benedict Lightwood zu sprechen.«
    Ein leises Rascheln drang durch den Raum: Gabriels Finger krallten sich ins Tischtuch. Gideon legte beruhigend eine Hand über die seines Bruders.
    Doch der Konsul hatte die beiden bereits ins Visier genommen. »Gabriel«, wandte er sich an den jüngeren der Lightwood-Brüder. »Ich hätte gedacht, dass du lieber bei den Blackthorns wohnen würdest, zusammen mit deiner Schwester.«
    Gabriels Griff um den Henkel seiner Teetasse verstärkte sich. »Die Familie Blackthorn ist in ihrer Trauer über Ruperts Tod von Gram gebeugt«, entgegnete er. »Ich hielt es nicht für den geeigneten Zeitpunkt, mich ihnen aufzudrängen.«
    »Nun ja, du trauerst schließlich um deinen Vater, oder etwa nicht?«, entgegnete Wayland. »Und wie heißt es doch gleich: Geteiltes Leid ist halbes Leid.«
    »Konsul …«, setzte Gideon an und warf seinem Bruder einen besorgten Blick zu.
    »Obwohl es andererseits gewiss ein wenig unangenehm sein dürfte, bei deiner Schwester zu logieren – wenn man bedenkt, dass sie dich des Mordes bezichtigt und Anzeige erstattet hat.«
    Gabriel gab einen Laut von sich, als hätte ihn jemand mit kochendem Wasser übergossen.
    Gideon dagegen warf seine Serviette auf den Tisch und sprang auf. »Tatiana hat was getan?«, fragte er aufgebracht.
    »Du hast mich genau gehört«, erwiderte der Konsul.
    »Das war kein Mord«, stellte Jem ruhig fest.
    »Das sagst du«, hielt der Konsul entgegen. »Ich wurde allerdings darüber unterrichtet, dass es sich sehr wohl um Mord handelte.«
    »Und hat man Sie auch darüber unterrichtet, dass Benedict sich in einen gigantischen Wurm verwandelt hatte?«, hakte Will nach, woraufhin Gabriel ihn überrascht anschaute, als hätte er nicht damit gerechnet, dass Will ihn verteidigen würde.
    »Will, bitte«, warf Charlotte ein. »Konsul, ich habe Sie gestern darüber informiert, dass Benedict Lightwood im letzten Stadium von Astriola angetroffen wurde …«
    »Du hast mir geschrieben, dass es zu einem Kampf kam und er getötet wurde«, widersprach der Konsul. »Aber mir wurde auch mitgeteilt, dass Benedict an Dämonenpocken erkrankt war und infolgedessen gejagt und getötet wurde, obwohl er keinerlei aktiven Widerstand geleistet hat.«
    Will, dessen Augen verdächtig leuchteten, öffnete den Mund.
    Doch Jem warf ihm einen warnenden Blick zu. »Das verstehe ich nicht«, redete er über Wills Protest hinweg. »Wie kann es sein, dass Sie von Benedict Lightwoods Tod wissen, aber nichts über die Todesumstände? Wenn man keinen Leichnam gefunden hat, dann liegt das daran, dass Benedict zum Schluss mehr Dämon als Mensch war und nach seinem

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