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Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition)

Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition)

Titel: Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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packte ihn an den Schultern und zog ihn vom Feuer fort.
    Will taumelte rückwärts und das noch brennende Päckchen entglitt seinen Fingern. Einen Sekundenbruchteil später war Gideon zur Stelle, trat die Flammen aus und hinterließ einen Haufen verbranntes Papier auf dem Teppich, vermischt mit silbernem Pulver.
    Bestürzt starrte Cecily in das Kaminfeuer. Der Brief mit Mortmains Anleitungen zum Herbeizitieren seines Automaten war verschwunden, zu Asche verbrannt.
    »Will«, stieß Jem hervor, ganz grün im Gesicht. Er ließ sich neben Cecily, die ihren Bruder noch immer an den Schultern hielt, auf die Knie fallen und zückte seine Stele. Die Haut auf Wills Händen leuchtete scharlachrot, nur durchbrochen von weißen Brandblasen und schwarzen Rußflecken. Sein Atem ging stoßweise und er schnappte schmerzerfüllt nach Luft – so wie damals, als er im Alter von neun Jahren vom Dach ihres Elternhauses gefallen war und sich mehrfach den linken Arm gebrochen hatte, schoss es Cecily durch den Kopf.
    »Byddwch yn iawn, Will«, sagte sie, während Jem die Stele auf Wills Unterarm platzierte und rasch eine Heilrune auftrug. »Es wird dir bald wieder besser gehen.«
    »Will«, brachte Jem leise hervor. »Will, es tut mir leid. Es tut mir so leid. Will …«
    Als die Iratze ihre Wirkung entfaltete und Wills Haut wieder einen helleren, gesunden Farbton annahm, normalisierte sich auch seine Atmung allmählich. »Da liegt noch etwas Yin Fen herum, das sich auf jeden Fall retten ließe«, murmelte er und sank gegen Cecily. Er roch nach Rauch und Eisen und sie konnte sein Herz durch seinen Rücken hindurch schlagen fühlen. »Es wäre besser, wenn sich jemand darum kümmert und es aufsammelt, ehe …«
    »Hier.« Tessa kniete sich neben ihn.
    Cecily war sich vage bewusst, dass alle anderen um sie herumstanden, wobei Charlotte vor Bestürzung eine Hand vor den Mund geschlagen hatte.
    In Tessas rechter Hand lag ein Taschentuch, das ungefähr eine halbe Handvoll Yin Fen enthielt – das war alles, was Will aus dem Feuer gerettet hatte. »Hier, nimm es«, sagte sie und drückte es ihrem Verlobten in die Hand.
    Jem setzte zu einer Antwort an, doch Tessa hatte sich bereits aufgerichtet und er konnte ihr nur niedergeschlagen nachschauen, während sie den Salon verließ.
    »Oh, Will. Was sollen wir nur mit dir machen?«
    Obwohl Will sich in dem geblümten Ohrensessel ein wenig fehl am Platz fühlte, ließ er sich von Charlotte, die auf einem kleinen Schemel vor ihm saß, bereitwillig Salbe auf die Hände auftragen. Nach drei Heilrunen schmerzten sie zwar nicht mehr und die Haut hatte auch wieder ihre normale Farbe angenommen, doch Charlotte bestand darauf, sie dennoch zu behandeln.
    Die anderen hatten sich inzwischen zurückgezogen; nur Cecily und Jem waren geblieben. Seine Schwester saß neben ihm, auf der Armlehne seines Sessels, und Jem kniete auf dem angesengten Teppich, dicht vor Will, ohne ihn jedoch zu berühren und die Stele noch immer in der Hand. Cecily und Jem hatten sich geweigert, den Salon zu verlassen, selbst nachdem die anderen gegangen waren und Charlotte Henry zurück in sein Labor geschickt hatte, um seine Arbeit fortzusetzen. Schließlich gab es hier nichts weiter zu tun. Die Anleitungen zum Kontaktieren Mortmains waren verbrannt und es mussten keine weiteren Entscheidungen gefällt werden.
    Charlotte hatte darauf bestanden, dass Will noch blieb und seine Hände behandeln ließ; und Cecily und Jem hatten ihn nicht allein lassen wollen. Will musste sich eingestehen, dass ihm das gefiel. Es gefiel ihm, dass seine Schwester dort auf seiner Armlehne hockte und jeden, der sich in seine Nähe wagte, mit einem funkelnden, beschützerischen Blick bedachte – selbst Charlotte, die kleine Charlotte, die mit ihrer Salbe und ihrer mütterlichen Besorgnis nun wirklich vollkommen harmlos war. Aber Will gefiel es auch, dass Jem bei ihm war, zu seinen Füßen saß und sich leicht an seinen Sessel lehnte – wie so viele Male, wenn Will nach einem Kampf oder einer Schlacht verbunden und mit einer Iratze versehen wurde.
    »Weißt du noch, wie Meliorn versucht hat, dir die Zähne auszuschlagen, weil du ihn einen spitzohrigen Tagedieb genannt hast?«, fragte Jem nun. Er hatte etwas von Mortmains Yin Fen eingenommen, wodurch seine Wangen wieder mehr Farbe bekommen hatten.
    Will musste lächeln, trotz des Ernstes der Situation; er konnte einfach nichts dagegen tun. Während der vergangenen Jahre hatte er sich nur wegen einer einzigen

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