Clone Wars 3 - Keine Gefangenen
Treffer schien es langsamer geworden zu sein, weil der CR-20 plötzlich einen Satz nach vorn machte und direkt auf den Bug der Leveler zuschoss.
Und die Leveler befand sich noch zusätzlich auf Kollisionskurs mit den Separatisten.
»Sie haben das schon mal gemacht, Sir, nicht wahr?«, fragte Derel. Die Frage war wirklich ernst gemeint.
»Ja«, murmelte Pellaeon. Er musste sich daran erinnern, das Atmen nicht zu vergessen; denn er merkte, dass er die Luft angehalten hatte, und sich plötzlich fragte, warum er ab und zu japste. Er konzentrierte seinen Blick auf die dritte Zahlenreihe des Chronos am Schott, wo die Zehntelsekunden durchrasten. Er wunderte sich kurz darüber, wie langsam und deutlich erkennbar sie plötzlich waren. »Zwar nicht mit einem Schiff dieser Größe, aber, ja, dieses Spielchen habe ich schon mal gemacht.«
Es war lange her oder zumindest fühlte es sich so an. Und damals war es auch nicht darum gegangen, das Schiff, das sich in der Schusslinie befunden hatte, heil zu bergen, aber trotzdem – es blieb das gleiche Manöver.
»Eine Minute bis zum Aufprall«, sagte Baradis.
»Wollen wir das nicht etwas anders formulieren, Commander?«
»Kanonen, bereithalten.«
Pellaeon merkte, dass sich ihm jemand von der Seite näherte. Aus dem Augenwinkel sah er Ash Jarvee. Es gab nichts, was die Jedi im Augenblick für ihn hätte tun können. Hier ging es um den Umgang mit einem Schiff, um die Tüchtigkeit des Piloten, um das Wissen und die Fähigkeiten von Schiff und Mannschaft und ums richtige Timing.
Es ging darum zu wissen, wann man blinzeln durfte.
»Werden die nicht merken, dass der Truppentransporter einfach ausweichen muss?«, fragte Ash.
»Natürlich werden sie das«, antwortete Pellaeon. Vierzig Sekunden. »Aber sie wissen nicht, ob er das auch kann. Sie wissen nicht, ob wir nach Steuerbord oder nach Backbord ausweichen oder auf einer senkrechten Achse. Oder ob wir das Ganze nicht vielleicht falsch kalkulieren und zusammenstoßen. Was Ihr jedoch im Auge behalten müsst, ist das zweite Schiff.«
Ich setze eine Menge Leben aufs Spiel. Auch das Leben von Zivilisten. Werftmitarbeitern. Jedi.
Je mehr sich die Seps auf den drohenden Zusammenstoß konzentrierten, desto weniger beachteten sie den CR-20. Vom zweiten Zerstörer ging die Gefahr aus – der, der sich nur ein paar Sekunden hinter dem Schwesterschiff befand und höchstwahrscheinlich in Feuerbereitschaft war.
»Zweites Ziel erfasst, Sir«, sagte Derel. »Kanonen zwei und vier – Feuer!«
Laser schossen im Winkel von dreißig Grad nach Steuerbord und fünf Sekunden später blitzte am rechten Rand des Sichtfensters der Brücke eine schwache Flamme auf. Das zweite Sep-Schiff war einen Moment lang nicht zu sehen, aber Derels Schirm zeigte es immer noch an. Pellaeon konnte es sehen. Er konnte auch das diffuse Hintergrundrauschen über das Kom-System hören – der Austausch der Sensorkräfte, die festzustellen versuchten, welche Schäden die Turbolaser verursacht hatten.
»Das Schiff ist noch nicht erledigt«, meldete Derel, »hat aber genug Probleme, um jetzt deutlich langsamer zu sein, Sir.«
»Das könnte reichen.« Pellaeon ließ den CR-20, der immer größer wurde, nicht mehr aus den Augen. Fünfhundert Meter waren lächerlich wenig. Ein Beinahezusammenstoß. Oder auch nicht, wenn alle Pech hatten. »Skywalker, noch zwanzig Sekunden.«
»Ich kann Sie sehen, Leveler.«
» Wie überaus beruhigend…«
»Los geht’s!«
Rumahn wählte die einzig vernünftige Sicherheitsmaßnahme, die noch verblieben war. Er entschied sich für die korrekte Vorgehensweise nach Vorschrift. Es war nervenaufreibend.
»Achtung, Achtung, Achtung! Schiff auf Kollisionskurs. Sicherheitsposition einnehmen.«
Ob er sich wegen seines Rückens oder seiner Beine bei einem Aufprall Sorgen machen musste, wenn der verkriffte Transporter nicht rechtzeitig abtauchte, war das Allerletzte, worüber er sich Gedanken machte. Das Schiff schien das gesamte Deck der Leveler entlangzustreifen und dann war es fort.
An seine Stelle war nun der erste Sep-Zerstörer getreten. Die beiden Schiffe kamen direkt auf die Leveler zu, wobei der zweite Zerstörer etwas zurückgefallen war.
»Okay, Freundchen«, sagte Pellaeon. »Geh mir aus der Bahn!«
Vielleicht sah der Kommandant des Zerstörers von seiner Brücke aus zur Leveler und sagte das Gleiche.
Eines war sicher: Pellaeon würde das Schiff erst hochziehen, wenn der Aufprall kurz bevorstand. Und das war…
In weniger als
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