Clone Wars 3 - Keine Gefangenen
einer Minute.
Derel klopfte auf seinen Sensorschirm, als wolle er die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. »Wenn Sep Zwo aus dieser Position feuert, dann bringt er den Witzbold hier in Gefahr.«
»CR-zwanzig hat alle abgehängt«, meldete Baradis. Sein Gesicht war so nah am Bildschirm dran, dass man darauf das Sensorlicht erkennen konnte. Ein blinkender roter Punkt wanderte über sein Kinn. »Kommt näher… längsseits…«
»Halten Sie Kurs, bis er angedockt hat.« Wenn die Leveler jetzt abschwenkte, würde Skywalker den Hangar verfehlen, wenn er Glück hatte. Wenn er Pech hatte, würde sein Schiff zerschellen. »Halten…«
Der Sep-Zerstörer sah nicht so aus, als würde er als Erster blinzeln. Er lauerte drohend vor dem Sichtfenster.
»Kanonen bereit?«
»Bereit, Sir.«
Bis zum Erreichen des Sicherheitsabstands waren es auch nur noch Sekunden. Es hatte keinen Sinn, das andere Schiff direkt vor der Nase der Leveler in die Luft zu jagen und dann von dessen Trümmerteilen getroffen zu werden.
»Ist Skywalker an Bord?«
»Nein, Sir…«
Es war eine Entscheidung innerhalb des Bruchteils einer Sekunde. Weiter auf Kollisionskurs bleiben, von einem explodierenden Schiff erfasst werden, den Truppentransporter verlieren. Pellaeon, der sich wie ein Jedi auf seinen Instinkt verließ, hatte sie zu fällen.
»Feuer.«
Derel schaffte es kaum, den Befehl zu wiederholen. Strahlend blaue Streifen füllten den Sichtbereich, als die Turbolaser auf den Sep-Zerstörer zuschossen. Die ersten Ladungen trafen die Außenhülle des Zerstörers genau unterhalb des Bugs, aber danach konnte Pellaeon kaum noch etwas erkennen. Das blendend helle Licht, aufflackernde Flammen und rotglühende Trümmerteile nahmen ihm die Möglichkeit zu sehen, was genau passiert war. Er wusste nur, dass sie das Schiff schwer getroffen hatten und dass es jetzt begann auseinanderzubrechen. Der heftige Ruck, der durch die Leveler ging und sich so anfühlte, als würde ihm der Kopf mit einem Schlag den Rücken hinuntergedrückt werden, ließ Pellaeon den Arm nach dem Schalter zum Auslösen des Alarms ausstrecken. Er schlug mit der flachen Hand darauf. Das Licht flackerte. Das Sep-Schiff schleuderte wild umher, als würde es versuchen, eine 180°-Wende zu fliegen. Dabei stieß es Feuer und Plasma aus und war eindeutig außer Kontrolle geraten.
Aber auch das Sep-Schiff hatte es vorher noch geschafft, einpaar Schüsse abzugeben. Entweder das oder der andere Sep-Zerstörer hatte gefeuert. Im Nachhinein war es schwer zu sagen, wovon sie eigentlich getroffen worden waren. Von der Brücke aus war nur der getroffene Sep-Zerstörer zu sehen. Deshalb beugte sich Pellaeon über Derel und schaute auf dessen Schirm.
Plötzlich schien sich alles nur noch in Zeitlupe zu bewegen.
»Wir haben die Steuerung verloren… Backbordschubdüsen außer Betrieb«, sagte Baradis.
»Schadensbericht«, brüllte Rumahn, um trotz des Lärms gehört zu werden. »Hüllenbruch in Maschinenraum sechs, Backbordschubdüsen beschädigt, eine Reihe Hyperantriebsgeneratoren außer Betrieb.«
Pellaeon starrte auf den Bildschirm. Die Sep-Zerstörer schienen sich Zeit zu lassen. »Die beeilen sich nicht gerade«, meinte er. »Darum ging es also die ganze Zeit. Die wollten uns manövrierunfähig machen. Die wollen uns immer noch in einem Stück.«
Waren die Seps wirklich bereit gewesen, ein Kriegsschiff zu opfern, um die Leveler abzulenken, während ein anderes sie kampfunfähig machte?
Und ich stand gerade kurz davor, mein Schiff zu opfern, um eine Frau zu retten. So wird es in die Geschichtsbücher eingehen… Lassen wir die persönlichen Gefühle mal beiseite.
Vielleicht gingen die Sep-Schiffe das Ganze auch langsam an, weil sie dachten, dass die Leveler eher die Selbstzerstörungssequenz auslösen würde, als sich gefangen nehmen zu lassen. Sie schienen eindeutig der Meinung zu sein, dass die Erschütterungsraketen etwas Besonderes waren; denn das war das Einzige, worin sich die Leveler von anderen Kriegsschiffen der Republik unterschied.
»Hat der CR-zwanzig jetzt angedockt, Nummer Eins?«
»Hat er, Sir.«
»Können wir in den Hyperraum springen, Commander?«
»Wir schwimmen zwar nicht wie ein Stück Treibholz durchs All«, antwortete Baradis, »aber wir werden zehn bis fünfzehn Minuten brauchen, um genug Energie für einen erneuten Sprung zu bündeln. Wir müssen ein paar Relais zusammenschalten.«
Pellaeon handelte jetzt nur noch reflexartig. Das hatte ihm in der Vergangenheit
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