Clone Wars 3 - Keine Gefangenen
untereinander. Das machen sie gerade… sie unterhalten sich über ihr internes Kommunikationsnetz.
Hallena konnte nicht behaupten, dass sie sich dadurch ausgeschlossen fühlte. Sie fühlte sich nur seltsam schuldig.
»Joe, habe ich das richtig verstanden?«, fragte sie leise. »Sie haben gerade erst Ihre Grundausbildung abgeschlossen?«
»Ja.« Er schaute nicht auf. Seine ganze Aufmerksamkeit galt Ince. »Vor nicht ganz zwei Wochen.«
Sie wusste nicht, was sie noch hätte sagen sollen. Aber sie war sich auch nicht sicher, ob sie noch einmal eine Gelegenheit dazu bekäme.
»Ich brauche noch mehr Kompressen«, sagte Callista, ohne sich dabei an jemand Spezielles zu wenden. »Irgendetwas Sauberes und Saugfähiges.«
Es gab nichts an Bord, das auch nur im Entferntesten nach Verbandsmaterial aussah, denn Droiden brauchten so etwas nicht. Und erst recht keine Schmerzmittel. Vielleicht hatten die neimoidianischen Piloten ja Erste-Hilfe-Kästen besessen, doch Hallena hatte nichts gefunden.
Wieder erschütterte ein lautes Donnern den CR-20. Ince war bewusstlos. Damit war zumindest die Frage beantwortet, ob man ihn überhaupt mit Schmerzmitteln vollpumpen sollte.
»Ich glaube, sie wollen uns jetzt gar nicht mehr lebendig in die Finger bekommen«, meinte Ahsoka. Sie mochte offensichtlich nicht untätig in Krisensituationen herumstehen – obwohl Stehen etwas war, das noch nicht einmal ein Jedi mehr schaffte, wenn ein Truppentransporter Ausweichmanöver und Loopings flog, um nicht vom Feind getroffen zu werden. »Meister, habt Ihr etwas dagegen, wenn ich die andere Kanone übernehme? Rex kann nicht in alle Richtungen gleichzeitig schießen.«
Hallena zögerte und schaute auf. Sie konnte sehen, dass Altis mit hochgezogenen Schultern beide Hände aufs Steuerpult gelegt hatte. Sein Gesicht spiegelte sich im Sichtfenster und sie konnte erkennen, dass er beide Augen geschlossen hatte. Ihr Wunsch, zu Skywalker zu schauen, um dann vielleicht festzustellen, dass auch er die Augen geschlossen hielt, war sehr begrenzt. Das war etwas, mit dem sie nur sehr schwer fertig werden würde.
Ich weiß nicht, was sie tun, wenn sie sich in diesen Trancezustand versetzen. Zumindest hoffe ich, dass es das ist, was der alte Mann da gerade macht…
»Hau rein, Snips«, meinte Skywalker.
Ahsoka krabbelte durch eine Luke, und ein paar Augenblicke später hörte man auch von der anderen Seite des Schiffes das Donnern einer Kanone. Ein Kind machte zwei feindlichen Kriegsschiffen die Neun Corellianischen Höllen heiß. Und dieses Kind war älter als der eindeutig kriegserfahrene Soldat, der die andere Kanone bediente.
Das ist er also, dieser Krieg in aller Kürze. Was geht hier eigentlich vor?
Sich diese Frage zu stellen, würde Ince nicht helfen. Sie leerte die Medipacks der Klone, verteilte alles auf dem Boden und wühlte sich durch versiegelte Flimsiplasttüten, während sie nach etwas Sterilem suchte, das man auf die Wunde legen konnte. Ince hatte ein faustgroßes Stück Fleisch knapp über dem Knie verloren und die Wunde hatte zerfetzte Ränder.
»Schießübungen gehörten nicht zu meiner Grundausbildung mit Waffen«, sagte sie zu Callista.
»Bei mir auch nicht.« Callista schien sich ziemlich gut mit Erster Hilfe auszukennen und wirkte auch völlig unbeeindruckt von dem Blut, das mittlerweile ihre Ärmel bis zum Ellbogen tränkte. Sie schaute ein paarmal auf, ehe Geith in der Luke erschien. Hallena hatte noch nicht einmal seine Schritte gehört, aber Callista schien gespürt zu haben, dass er sich näherte. »Hast du was gefunden?«
Geith hielt ihr einen Lappen hin, der vielleicht mal so was wie ein Staubtuch gewesen war. »Das ist zwar nicht steril, aber sollte es zu einer Infektion kommen, kümmern wir uns einfach später darum.«
»Wegen Wundbrand wird er sich keine Sorgen mehr machen brauchen, wenn wir die Blutung nicht stoppen können.«
»Könnt Ihr nicht irgendetwas von Euerm Jedi-Kram machen?«, fragte Hallena. »Ihr könnt Droiden in Schrapnellsplitter verwandeln, aber diesen Jungen nicht zusammenflicken?«
»Was meinen Sie denn, was ich hier tue?« Callista wirkte verärgert. Nein, Hallena würde nie mit Leuten klarkommen, die die Welt verändern konnten, ohne sie zu berühren. »Er hat bereits viel Blut verloren. Er braucht Blut.«
»He, wenn wir die gleiche Blutgruppe haben, könnte ich was abgeben«, meinte Hallena und zeigte auf ihren Arm. »Haben wir etwas großes Spitzes? Wir könnten eine Notfalltransfusion
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