Clone Wars 3 - Keine Gefangenen
schreiben.«
Die Tatsache, mit der er hier konfrontiert wurde, gefiel Pellaeon gar nicht. Es wirkte wie eine Auslöschung. Sie hatten keine Familie. Also würde er versuchen herauszufinden, mit wem von der Mannschaft sie befreundet gewesen waren, wer sie am meisten vermissen würde, und sich ein bisschen mit ihnen unterhalten. Wenn er das nicht tat – dann war er nicht besser als irgend so ein Neimoidianer mit einer Mannschaft aus Droiden, die ihm nichts bedeuteten. Ein Mensch konnte ein Kriegsschiff so nicht führen.
»Und«, fügte der Commander hinzu, »sie ist da drüben.«
Der Commander brauchte nicht zu sagen, wer sie war. Pellaeons Privatleben war nicht mehr privat. Er fragte sich, ob es das überhaupt je gewesen war. Aber zumindest war es nun kein Geheimnis mehr, und in der Messe würde es keine schiefen Blicke mehr geben.
Hallenas Stimme drang aus einem mit Vorhängen abgetrennten Bereich. Als er den Vorhang zur Seite zog und in den Behandlungsbereich trat, stellte er fest, dass er voller Leute war – ein Medidroide, ein Klon, der flach auf einem Untersuchungstisch lag und Schläuche in Hals und Arm hatte sowie eine kleine Gruppe Schaulustige. Hallena hielt die freie Hand des Klons fest. Rex stand mit grimmiger Miene und vor der Brust verschränkten Armen da, während sein Blick zwischen Ince und der Anzeige der Biosignaturen am Schott hin und herging.
»Ince, Sie werden wieder gesund werden«, sagte Hallena. »Ince? Sind Sie je im Vergnügungsviertel von Coruscant gewesen? Bestimmt nicht, wette ich mal. Nun, ich werde Sie dort zum größten Nerf-Steak einladen, das Sie je gegessen haben.«
Pellaeon ging eigentlich davon aus, dass Ince sie nicht hören konnte, aber dass Leute im Koma doch manchmal etwas mitbekamen, hatte man ja auch schon gehört. Der Medidroide überprüfte den Tropf, der über einen Schlauch mit der Halsvene verbunden war. Rex ging langsam um den Behandlungsbereich herum und strich sich dabei gelegentlich über den kahl geschorenen Schädel, als würde er nach Stoppeln suchen. Coric und Ahsoka waren nicht da. Es sah fast so aus, als hätte Rex ihm aufgetragen, sie für eine Weile irgendwo hinzubringen, wo sie nicht im Weg war. Von Skywalker war nichts zu sehen.
Pellaeon sagte nichts, sondern legte seine Hand nur auf Hallenas Schulter. Sie schaute nach hinten, als hätte sie gar nicht bemerkt, dass er da war. Dann sah sie mit einem Gesichtsausdruck zu ihm auf, den er nie zuvor gesehen hatte: Bedauern.
»Ich habe euch allen ganz schön viel Ärger gemacht«, sagte sie leise.
Nach Wochen war es das erste Mal, dass sie einander wiedersahen. Angesichts ihrer Jobs war das nichts Ungewöhnliches, aber das hier war nicht das romantische Wiedersehen, das er geplant hatte.
»Wie geht es ihm?«, fragte Pellaeon.
Er war sich nicht sicher, wer ihm eine Antwort geben würde. Stille trat ein, während die anderen Klone entweder Rex anschauten oder gar nicht erst aufsahen.
»Seine Nieren versagen«, erklärte Rex. »Dadurch werden eventuelle Hirnschäden durch Sauerstoffmangel ein bisschen akademisch. Er hat zu viel Blut verloren.«
Pellaeon fragte sich, ob es besser wäre, Hallena wegzubringen. Er drückte ihre Schulter.
»Lass jetzt mal seine Kameraden ein Weilchen die Sache übernehmen«, meinte er taktvoll und zeigte auf den Ausgang. »Hier drin hat man nicht gerade viel Bewegungsfreiheit.«
Einen Moment lang blieben sie im Vorraum stehen und versuchten, den herumeilenden Medidroiden und repulsorliftbetriebenen Tragen nicht im Weg zu stehen. Altis wartete mit Callista und Geith in diskreter Entfernung und unterhielt sich leise mit den beiden. Pellaeon begegnete Callistas Blick und hob den Daumen, um ihr stillschweigend seine Anerkennung für den Raketenangriff auszusprechen. Doch dann drehten die Jedi plötzlich alle auf einmal den Kopf zum Vorhang hin, hinter dem sich der Behandlungsbereich befand. Pellaeon merkte, was ihre Aufmerksamkeit geweckt hatte. Er war es nicht.
Er konnte es natürlich nicht hören oder sehen. Aber sie konnten es.
»Oh, Stang«, entfuhr es ihm.
Rex kam hinter dem Vorhang hervor. Sein Gesicht war aschfahl, als wäre er wütend oder hätte Angst, aber an seiner verbissenen Miene konnte man erkennen, dass Zorn die Ursache hierfür war. Er musste an Pellaeon vorbeigehen, um die Lazarettstation zu verlassen. Er nahm den Helm von seinem Gürtel ab und stülpte ihn sich über den Kopf, als wolle er sich auf gar keinen Fall unterhalten.
»Das macht dann zwei
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