Cloud Computing Grundlagen

einigen SLAs wird das explizit definiert. Dem Kunden wird eine bestimmte Zeit eingeräumt, um den Anbieter des Dienstes über einen Serviceverstoß zu informieren. Meist ist das der Abrechnungszeitraum, im Normalfall 30 Tage.
    3.2Preismodelle
    Die Preismodelle für Cloud-Computing-Umgebungen sind auf den ersten Blick sehr einfach, doch auch hier gibt es Ausnahmen. In einigen Angeboten gibt es zusätzliche Elemente in der Preisgestaltung, welche die Berechnung wesentlich komplexer machen. Damit der Rechenvorgang verstanden wird, ist oft ein technisches Grundverständnis der Funktionsweise solcher Dienste notwendig. Datenspeicher zahlt man zum Beispiel oft für „Storage-Transaktionen“, also für REST-Operationen. Oft wird für 10 000 solcher Anfragen bezahlt. Damit man sie jedoch korrekt berechnen kann, sind zum einen Erfahrung mit der IT und zum anderen ein Verständnis von REST notwendig. Bei PaaS und IaaS werden Kosten für ein- und ausgehenden Datenverkehr (Traffic) einkalkuliert, die bei Anfragen an eine Anwendung verursacht werden. Weitere Kosten entstehen durch die Verteilung (Verfügbarkeit) der Plattform, die in Compute Hours berechnet wird. Sie stellen für diese Plattformen die Anzahl der verbrauchten Stunden je CPU dar; im Normalfall 24 Stunden pro Tag. Erstellt man jedoch eine intelligente Anwendung, kann man einige Instanzen bei geringerer Auslastung abschalten und so zusätzlich Kosten sparen. Einige Anbieter haben auch so genannte „reservierte Instanzen“, wo man einen bestimmten Betrag anzahlt. Dieser Betrag ist eine Reservierung auf jene Instanz. Im Gegenzug ist bei reservierten Instanzen der variable Anteil der Kosten geringer, was die Kosten pro Stunde meist erheblich senkt. Eine Gemeinsamkeit aller Plattformen sind die monatlich wiederkehrenden Kosten.
    Fixe Kosten
    Fixe Kosten treten primär bei SaaS-Angeboten auf. Hierbei zahlt man meist nur für eine gewisse Anzahl an Benutzern pro Monat. In den meisten Fällen ist hier mit keinem variablen Anteil an Kosten zu kalkulieren. Der Vorteil dieser Berechnungsform sind die einfach kalkulierbaren Ausgaben. Da man für 100 Benutzer immer denselben Betrag zahlt, sind keine schwer berechenbaren Kosten für Bandbreite und Storage-Transaktionen zu kalkulieren, wie das bei IaaS- und PaaS-Angeboten häufig der Fall ist. SaaS-Angebote werden öfter in Paketen von Benutzern verkauft. Das kann bedeuten, dass man für einen bestimmten Preis eine definierte Anzahl an Benutzern bekommt. Im Gegensatz zu On-premise-Lösungen fallen hier keine Wartungs- und Instandhaltungskosten an. Das einfache Berechnungsschema lautet:
    Gesamtkosten = Anzahl der Benutzer x Kosten pro Benutzer
    Ferner bleibt der Vorteil der einfachen Skalierung erhalten. Benötigt man mehr Benutzer, können mit geringem administrativem Aufwand weitere Benutzer angelegt werden. Abbildung 3.1 zeigt, wie die Kosten sich in etwa entwickeln können. Als Beispiel wurde eine Enterprise-Content-Management-Plattform verwendet, die 5 Euro pro Benutzer und Monat kostet.

    Abbildung 3.1 Kostenentwicklung anhand einer steigenden Anzahl an Benutzern
    Variable Kosten
    Variable Kosten sind die Kosten, die häufig bei PaaS- und IaaS-Anwendungen anfallen, z. B. für folgende Punkte:
Name
Beschreibung
Compute Hours
Die Anzahl der Stunden, die eine verteilte Anwendung verbraucht, also die Zeit, in der die Anwendung verfügbar ist. Bei 24 Stunden am Tag und sieben Tagen pro Woche verbraucht eine Anwendung 168 Compute Hours pro Woche. Außerdem werden oft mehrere Instanzen und damit mehr CPU-Stunden benötigt, wenn die Anwendung skalierbar sein soll. In einigen Fällen gibt es eine Kombination mit so genannten Worker Roles, die rechenintensive Operationen aus der Anwendung auslagern. Auch hier entstehenweitere Compute Hours.
Incoming/Outgoing Bandwith Costs
Die Bandbreite, die die Anwendung verbraucht, sowohl eingehende Daten (Besuch der Website oder Upload von Daten) als auch ausgehende Daten (Anzeige von Inhalten, Download von Dateien). Damit man diese Kosten effektiv berechnen kann, muss man den Bandbreitenverbrauch der Plattform kennen.
Storage Costs
Die Speicherung von Daten, z. B. Tabellen, Nachrichten oder binäre Daten (Bilder, Videos, Dokumente, besser bekannt als BLOBs (Binary large Objects)), in den meisten Fällen pro GB berechnet.
Storage Transaction Costs
Kosten, die für Operationen auf Speicher (wie o. g. Kosten) vorkommen, werden meist pro 1 000-10 000 Operationen angegeben und entstehen, wenn