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Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Titel: Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Dahmke
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so wunderschön nach unten gebogene schlanke Nase … und so tiefe dunkle Augen.“
    „Hat Lucretia Ziggedorn auch“, sagte Milli ungerührt.
    „Milli!“ Anna sah sie empört an. „Jetzt hör auf, alles schlecht zu machen. Außerdem hat Lucretia Augen wie ein Eisblock.“
    Milli wusste selbst nicht so genau, warum sie plötzlich so mies drauf kam. „Der Typ ist Iraner, Anna. In seinem Land ist alles anders … die steinigen sogar ihre -“
    „Jaah! Ich will das jetzt nicht mehr hören“, ging Anna entschlossen dazwischen. „Nouri ist ganz normal. Er ist tolerant und klug.“
    „Ja-ja-ja … glaub’ ich auch alles.“ Milli sah Anna durchdringend an und holte tief Luft. „Aber vielleicht kam er nur ins Café, weil es dort hübsch ist und er was essen wollte.“
    „Du musst nicht so tiefsinnig gucken“, fauchte Anna und zog ein Gesicht. „Ich bin nicht blöd … außerdem hat er nur was getrunken -“, sie presste die Hand auf den Mund und verstummte.
    Es entstand eine längere Pause.
    „… Bier und Korn“, beendete sie den Satz.
    Jetzt wurde Milli aufmerksam.
    „Alkohol? Moslems trinken keinen Alkohol.“
    Anna zuckte mit den Schultern. „Er sagt, ich soll es niemandem verraten, außerdem bin ich mir nicht sicher, ob er Moslem ist.“
    Milli gab einen Seufzer von sich und sah Anna zerknirscht an. „Tut mir leid, dass ich so doof war, aber -“
    „Ja – schon gut.“ Anna machte eine beschwichtigende Handbewegung. „Er sagt, dass er ein Problem hat, worüber er mit niemandem reden kann, und dass ich nicht denken soll, er sei Alkoholiker.“
    Milli war froh über die neue Wendung, die das Gespräch nahm.
    „Interessant. Und dann kommt er zu euch ins Café“, überlegte sie laut und schaute nachdenklich in den wolkenverhangenen Himmel. „Na gut … er hat eben einen guten Instinkt für Menschen.“
    Annas Augen leuchteten. Sie bedachte Milli mit einem dankbaren Lächeln.
    „Wohnt er in Koppelitz?“, fragte Milli weiter.
    Anna nickte und warf ihr einen düster bedeutungsvollen Blick zu. „Und stell dir vor, wo! Zur Untermiete bei Martina Kleeberg. Kennst du die? Das ist die Sprechstundenhilfe von Doktor Petermann.“
    Seit dem Einbruch in Grabbauers Labor fragte sich Milli, was es eigentlich genau war, wobei die arme Sprechstundenhilfe von Doktor Petermann kooperieren sollte, die der Pseudo mit Liebesschwüren an der Nase herumführte.
    „Hat Nouri noch mehr erzählt“, fragte sie und bemerkte, dass sie den Iraner plötzlich beim Vornamen nannte. „Ich meine - er muss doch unseren Pseudo kennen, wenn er bei der Kleeberg wohnt? Ist ihm irgendwas aufgefallen?“
    Anna hob entrüstet die Augenbrauen. „Glaubst du ernsthaft, ich frage ihn so was?“
    „Aber ja, natürlich!“ Milli sah ihre Freundin überrascht an. „Das ist die Gelegenheit!“
    „Wir können Nouri doch nicht benutzen wie ein Werkzeug“, erwiderte Anna hitzig. „Er weiß absolut nichts von unseren Sachen. Er hat mir von seinem Studium in Berlin erzählt, von seiner Familie, von -“, sie unterbrach sich, „hey! Was soll das?“
    Philip Adam stand hinter ihnen und hatte seinen Arm um Anna gelegt. Milli behandelte er, als wäre sie Luft.
    „Kommt ihr auf meine Party“, fiel er ihnen ins Wort, sein typisches Championlächeln im Gesicht. „Am Nachmittag geht’s los, am 8. Juni.“
    „Autsch! Philip!“ Anna duckte sich und drehte sich unter seinem Arm hindurch. „Du drückst mich runter.“
    „Hallo Philip“, murmelte Milli. Sie sah ihn an und wunderte sich über sein angespanntes Gesicht. „Das ist ja erst in einem Monat. Wird das eine echte Party?“
    Jetzt war er gezwungen, sie anzusehen.
    „Kommt darauf an, was du darunter verstehst?“, gab er steif zurück.
    Milli verdrehte die Augen. „Ich meine - so richtig mit Tanzen und Musik?“
    „Klar“, antwortete er und wirkte plötzlich gelöster. „Wir können ruhig laut sein. Meine Eltern sind weg und Platz zum Tanzen ist genug.“
    „Wenn ihr vorhabt, soviel zu saufen, wie auf Lucretias Party, dann komme ich gar nicht erst“, sagte Anna.
    Philip hatte Anna nicht zugehört, sein Blick ruhte auf Milli. Die Hände in den Hosentaschen begann er, rhythmische Bewegungen mit den Füßen zu machen. „Du kannst ruhig noch jemanden mitbringen … auch Freunde aus Berlin oder so.“
    Milli lächelte. „Mal sehn. Kommt Lucretia eigentlich auch?“
    Das Lächeln verschwand aus Philips Gesicht, er trat einen Schritt zurück und zog die Hände aus den Taschen. „Äh

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