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Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Titel: Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Dahmke
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Augenbrauen schossen nach oben.
    „Ja, dann red mal mit meiner Schwester“, Ben nahm seine Brille von der Nase und rieb sich die Augen, „die quatscht nur noch vom Poppen, seit neuestem auch mit Mädchen. Sie quält meine Mutter und labert dich zu bis du total -“, er grinste Chong an und machte eine wegwerfende Handbewegung, „ach … zum heulen!“
    „Kannst mich deiner Schwester ja mal vorstellen“, sagte Chong mit spöttischem Seitenblick auf Milli und Anna.
    „Vergiss es! Die ist Sadistin, und du musst mindestens zwanzig sein.“
    „Ach ja? Was erzählt sie denn so?“, fragte Anna.
    Ben starrte sie an. „Das willst du nicht wissen“, antwortete er mit Verzögerung. „Kannst dir gleich einen Porno anschauen.“
    Beim Wort Porno betrat Herr Ebert, Maxi Favolas Vertretung, den Klassenraum. Er warf Ben einen erstaunten Blick zu und war dann eifrig damit beschäftigt, seine Tasche auszupacken.
    Chong und Anna gingen zurück zu ihren Plätzen.
    „Ist deine Schwester so extrem drauf?“, flüsterte Milli Ben zu.
    „Im Moment dreht sie durch.“ Ben suchte nach seinem Stofftaschentuch und schnäuzte sich ausgiebig „Heute früh hat sie mich nicht ins Bad gelassen … blöde Kuh.“
    Milli gluckste. „Bei dem großen Haus habt ihr nur ein Bad?“
    „Im anderen war meine Mutter und die jüngere ...“
    „Frau Favola wird erst nach den Sommerferien wieder zurück sein“, deklarierte Herr Ebert feierlich. „Das Krisenreferat haltet ihr dann im September nach den Sommerferien. Frau Favola wünscht das so.“
    Milli sah sich in der Klasse um. Einige Mädchen schwärmten für Herrn Ebert, obwohl er so zahm war wie ein Meerschweinchen. Er tat immer so, als ob er nichts mitbekam und sah kein Mädchen länger als drei Sekunden an, und sein Kehlkopf hüpfte beim Sprechen hoch und runter wie ein Frosch … er war zum Gähnen.
     
    Nach der Schule fuhren sie an den Ort, den Chong und Ben für ihren Anschlag ausgesucht hatten.
    „Ziggedorns Lieferwagen parkt hier in der Nacht ungefähr zwischen halb Zwölf und Zwölf“, sagte Chong.
    Für einen Hinterhalt gab es vier Stellen zur Auswahl. Auf der einen Seite war ein Einfamilienhaus und ein Edekamarkt, von beiden gelangte man problemlos auf eine Parallelstraße. Auf der gegenüberliegenden Seite gab es ein Mehrfamilienhaus und daneben ein altes Haus mit chaotischem Garten. Hinter diesen Grundstücken verlief der Feldweg, auf dem sie von Philips Party nach Hause gegangen waren.
    Milli und Anna entschieden sich für das wilde Grundstück mit dem alten sandgrauen Haus. Hinter einer nachlässig geschnittenen Eibenhecke ragte es hervor wie ein gezackter Felsbrocken, zwischen lauter krummen Apfelbäumen, Tannen und Kiefern.
    „Na gut“, meinte Chong, „Wir kommen durchs hintere Tor. Das sieht zwar gewaltig aus, aber man kann es knacken.“ Er machte eine Pause und grinste die Mädchen an. „Das ist das Haus von Tatjana Mondstein, und ich weiß auch, dass sie keinen Hund hat, der uns in die Quere kommen könnte.“
    Annas Miene verfinsterte sich.
    „Ich weiß nicht, Chong, die Frau ist seltsam“, flüsterte sie, „ich wette mit dir, dass sie uns garantiert selbst in die Quere kommt.“
    Chong starrte Anna ungläubig an und fing an zu lachen, „du glaubst – du glaubst also wirklich, dass sie hexen kann.“
    „Na ja, irgendwas macht sie schon“, Anna verzog das Gesicht und wandte sich an Milli. „Glaub mir, die hat was Unheimliches an sich. Sie manipuliert Leute. Sie sieht in die Zukunft und veranstaltet seltsame magische Rituale.“
    „Wir tun ihr doch nichts“, entgegnete Milli ruhig und unterdrückte ein Grinsen, „wir benutzen doch nur ihren Garten.“
    „Und wenn sie auch bestrahlt wird, tun wir ihr sogar Gutes. Vielleicht sieht sie uns in der Zukunft schon als ihre Retter“, sagte Ben.
    Anna sah verzweifelt zum alten Haus rüber: „Trotzdem. Ich kann sie nicht ausstehen.“
    „Wir kriegen das schon hin“, sagte Milli aufmunternd.
    „Es wäre sowieso besser, wenn wir uns bei dieser Aktion aufteilten“, sagte Chong. „Seht ihr … das Grundstück hat eine leichte Steigung. Der Feldweg dahinter liegt höher, deshalb können wir ihn von hier aus auch so gut sehen.“
    Milli, Anna und Ben folgten seinem Blick.
    „Der Weg hat nicht viele Laternen, aber ausgerechnet bei Tatjana Mondstein steht eine. Wenn wir also schießen und die Typen steigen aus dem Van, weil nichts mehr geht, könnten sie uns vielleicht entdecken.“
    Milli versuchte sich

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