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Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Titel: Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Dahmke
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kann es sich nicht leisten, dass seine miesen Handlanger und Praktiken auffliegen.“
    In der Leitung wurde es still. Anna schien nachzudenken.
    „Du siehst das so locker, weil du im Moment weit weg bist“, sagte Anna resigniert. Man hörte nur ihren Atem, aber plötzlich belebte sich ihre Stimme, „Milli? - Meine Mutter hat was gehört, was dich vielleicht interessiert. Diese Daniela, die Freundin von Philip Adam, ist im fünften Monat schwanger … und zwar von ihm. Sie geht bald von der Schule und kriegt ihr Kind irgendwo im Geheimen.“
    „Echt? Hast du sie gesehen? Wie sieht sie denn aus?“
    „Sie war ein paar Mal mit Sabrina und auch mit Philip im Café“, Anna schnaubte, „man sieht ihr komischerweise nichts an, kein dicker Bauch und so, aber Philip hängt ziemlich durch.“
    „Ah, ich verstehe.“
    Ein durchdringender Klingelton unterbrach ihr Gespräch.
    „Mist! Ich muss da rangehen“, schimpfte Anna, „wart mal kurz.“
    Milli hörte Anna im Hintergrund sprechen und musste an Philip denken. Da hätte sie auch eher drauf kommen können. Das erklärte sein komisches Verhalten ihr gegenüber. Offenbar blieb er aus Pflichtgefühl bei Daniela. War das nun gut oder schlecht? Er hätte von vornherein aufpassen können und ihr gar nicht erst ein Baby reindrehen sollen.
    „Milli! Hast du gehört?“ Annas Gesicht hatte dunkelrote Farbe angenommen und ihre Stimme überschlug sich beinahe. „So eine gemeine Unverschämtheit!“
    „Äh - was bitte?“, fragte Milli zurück.
    „Am großen Terrassenfenster im Café steht in riesigen roten Buchstaben: Hier arbeitet ein heimtückisches Teenagermonster! Achten Sie auf ihr Wechselgeld!“
    „Oh. Wer damit wohl gemeint ist?“
    Anna flippte aus. „Die wollen mich fertig machen! Ich hasse sie! Ich klau doch nicht! Das ist Verleumdung! Pseudo dieses fiese Aas!“
    „Ärgere dich nicht!“, brüllte Milli ins Mikro, um sie zu übertönen. „Wenn wir wieder zusammen sind, drehen wir den Spieß um. Ich hab das im Gefühl. Du wirst sehen!“
    Kurze Zeit herrschte Schweigen. Anna hatte die Arme ineinander verschränkt und starrte reglos in die Kamera. Dann wurde ihr Gesicht wieder lebendig; sie beugte sich vor und sagte: „Du hast Recht. Niemand kriegt mich klein. Ich fahre erst mal nach Usedom und klinke mich aus. Ich nehme nur mein altes Handy mit und rühre keinen Computer an. Milli, ich muss mal runter und die beschmierte Scheibe angucken …“
     
    Nach dem Telefonat überlegte Milli, ob sie Anna mit ihrem Handy zu Dix schicken sollte, damit er es auf ein verstecktes GPS-System untersuchte. Aber nein, sie kam schon so drauf wie Ben - auf dem besten Weg zur Paranoia. Sie vertrieb den Gedanken und schlenderte in den Garten.
    Ein Hauch von Kokos und Vanille stieg ihr in die Nase. Rosabella lag in einem hellgrünen Strandkleid auf ihrer Liege unter dem Sonnenschirm – ein Buch auf dem Bauch. Sie schlief.
    Milli stand eine Weile davor und betrachtete ihr Gesicht. Es war nicht jung und auch nicht alt. Es war irgendwie - mittelalt, und Rosabella hatte Sommersprossen auf der Nase und den Wangen. Milli lächelte. Auch in diesen drei Wochen hatten sie sich nicht besser kennengelernt. Sie zuckte die Achseln und ging zurück ins Haus. Auf dem Küchentisch lag ein Zettel von Batori. Er war ausgegangen – in sein Lieblingscafé am Hafen, wo er bei einem Maisschnaps und einem Café Negrito gern die Zeitung las.
    Milli zog ein frisches T-Shirt an und ging ihm nach. Es war ihr vorletzter Abend am Karibischen Meer. Es war schön gewesen, aber nach dem Gespräch mit Anna war sie in Gedanken beinahe schon wieder zu Hause.

Pseudo taucht unter
    Am Flughafen Berlin Schönefeld wartete Rippel mit dem Volvo auf sie. Milli hätte nie gedacht, dass sie sich einmal freuen würde, ihn zu sehen.
    Auf der Heimfahrt schlief sie ein und erwachte an Rosabellas Schulter, als sie über den knirschenden Kies in den Hof fuhren.
    Endlich zuhause. Ein wolkenloser Abendhimmel und überbordendes Vogelgezwitscher. In der Ferne machte ein Kuckuck Kuckuck und auf dem Dach gurrten die Tauben. Die Luft roch würzig nach Gras und ein bisschen nach Torf.
    „Oh mein Gott, Kind!“ Emma umarmte Milli stürmisch. „Was bist du braun … eine hübsche kleine Negerin! Was für eine drollige bunte Mütze du da aufhast. Steht dir gut, richtig keck - ja, erzähl doch mal - Sonne und Meer …“, aber Emma erwartete keine Antwort. Sie rotierte zwischen Esszimmer und Küche, hantierte mit Zutaten und schob

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