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Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Titel: Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Dahmke
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bin echt müde. Jetlag und so. Lass uns morgen reden“, sagte Milli nach dem Essen, und drehte sich erst auf der Schwelle noch mal um. „Oder soll ich was helfen?“
    „Nein, nein. Geh nur … ruh dich aus.“
     
    Oben im Zimmer war ein Anruf von Ben auf ihrem Handy. Sie rief zurück.
    „Hi Milli. Ich bin wieder frei.“
    „Wieder da, oder was?“
    „In Potsdam. Aber wir fahren heute Abend noch nach Hause. Milli!?“
    „Jaah!“
    „Kannst du fünfzig Klarsichthüllen besorgen - und hast du morgen Abend Zeit?“
    „Ja. Wieso?“
    „Ich habe vorhin mit Anna telefoniert. Sie kommt in drei Tagen zurück. Hat sie dir erzählt, dass Pseudo sie belästigt?“
    „Allerdings.“
    „Wegen dem habe ich was vorbereitet. Das müssen wir unbedingt morgen Nacht erledigen.“
    „Klar. Was denn?“
    Ben lachte geheimnisvoll. „Wirst du dann sehen. Aber ich garantiere dir, wenn Anna wieder da ist, ist das doofe Arschgesicht weg aus Koppelitz. Hundertpro!“
     
    Am nächsten Morgen fuhr Milli nach Koppelitz rein und kaufte Klarsichthüllen. Dann musste sie sich wieder loseisen, für die nächste Runde mit Eliza und ihrem Trainingsprogramm. Sie erzählte Emma eine Geschichte über Philip - das Übliche: dass er total fertig sei, weil seine Freundin von ihm schwanger wäre, und so weiter …
    Emma tat nur die Freundin leid. Philip fiel bei ihr glatt durch. Das Ganze artete in ein Gespräch über Sex, Verhütung und Kondome aus, was mit Emma zwar erstaunlich zwanglos ausfiel, aber damit endete, dass Milli versprechen musste, bloß nicht schwanger zu werden, sich kein Aids einzufangen und sich umfassend über Verhütungsmittel zu informieren. Sie hatte zwar schon alles zum Thema gehört und gelesen, aber um loszukommen versprach sie es trotzdem und setzte sich ab in den Schuppen.
    Diesmal flog Eliza nach Norwegen, zum stabilen Transitfenster in der Polarregion bei Svalbard, das sie schon benutzt hatten, als sie von ihrem Dimensionsunfall zurückkamen. Milli musste die große Kugel lesen lernen.
    Jeder Übertritt in eine andere Dimension spiegelte sich in der Kugel wieder, die im übrigen auch stabile Transitfenster anzeigte. Die Gefahr bestand laut Eliza darin, sich in unendlich unendlichen, dimensionalen Räumen zu verirren. Aber das Netz von Quantencomputern und photonischen Datenspeichern, das ihr kybernetisches System formte, konnte mit Hilfe surrealer Zahlen die Übergangspunkte berechnen.
    „Keine Mathematik“, kommandierte Milli entschieden.
    Später statteten sie einem Luftwaffenstützpunkt der Nato einen Besuch ab. Er befand sich auf dem Norwegischen Festland bei der Hafenstadt Namsos.
    Eliza konnte mit dem Radar nicht erfasst werden, ihre Hülle verschluckte einfach die Strahlung. Sie selbst war aber in der Lage, sämtliche Sichtsperren der militärischen Anlage zu durchbrechen, Gespräche abzuhören und elektronische Datenübertragungen anzuzapfen. Logisch, dass sie sich in alle Computer hacken konnte. Milli schwirrte der Kopf - Eliza war offenbar obendrein auch noch eine perfekte Spionagemaschine. Kein Wunder, dass Ziggedorn so scharf auf sie war. Was seine fiesen militaristischen Kunden allein schon für das radarsichere Material der Hülle geben würden, dachte sie grimmig. Ob er wohl von all diesen Funktionen wusste?
    Als sie wieder im Schuppen materialisierten, war Milli in gehobener Stimmung. Sie hatte viel gelernt und morgen sollte es weitergehen mit Kraftfeldern, Sensoren und Elizas Verteidigungssystem.
     
    Nach dem Essen zog sich Milli in ihr Zimmer zurück. Sie guckte in die technischen Dateien, die ihr Vater hinterlassen hatte, und versuchte, etwas über Elizas Antriebssystem herauszufinden. Eine Weile lang tat sie ihr Bestes, um Wörter wie Elektrogravitation, Casimir-Effekt und virtuelle Teilchen zu verdauen, bis sie sich eingestand, dass sie nicht die geringste Ahnung hatte, was da stand. Dann aber, in einem Abschnitt über die ständig vorhandene Raumenergie, die auf bestimmte Weise in die Erde einfließt und auf andere Weise wieder ausfließt, stieß sie plötzlich auf etwas Vertrautes. Da war die Rede von einer ätherischen Dimension der Erde und einem nicht versiegenden ätherischen Energiestrom. Ihr Vater hatte Zeichnungen gemacht, wie sich Moleküle in der Materie gegen den Verlauf des Ätherflusses drehen, ohne dass sie Wärme, Magnetismus oder Elektrizität erzeugen, stattdessen aber materielle Bewegung. Irgendwie war es ihm gelungen, den ätherischen Energiestrom zu unterbrechen, um

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