Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Titel: Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Dahmke
Vom Netzwerk:
hielt sich wieder den Bauch. Sie machten alle einen mitgenommenen Eindruck. Milli zitterte, in ihr tobte eine Wut, die sie sich nicht erklären konnte. Chong blieb auf halber Strecke bei zwei glatzköpfigen Rowdys stecken. Der eine hatte ihm mit voller Wucht ins Hinterrad getreten. Chong war anzusehen, dass er sich widerwillig zusammenriss, aber die Typen verfolgten und beschimpften ihn: „Fidschi, geht’s bald nach Hause?“
    Der kleinere Typ drückte Chong die fache Hand auf die Brust und stieß ihn heftig nach hinten. Chong ließ sein Fahrrad fallen und taumelte rückwärts gegen die Eiche.
    „Nix Fidschi du Arsch“, er bleckte die Zähne, „ich Chinesideutschi!“
    Millis Herz pochte heftig, Chongs Verhalten war unvorsichtig. Die zwei Glatzköpfigen waren viel größer und stärker als er.
    „Hau ab!“, rief sie verzweifelt. „Lauf weg!“
    Chong ignorierte sie. Er sah seine Angreifer an und wartete entspannt, während der erste mit geballten Fäusten langsam und drohend auf ihn zuging. Als er zuschlug, war Chong plötzlich nicht mehr da, sondern hinter ihm und drehte ihm den Arm um. Der Angreifer schrie auf und ging zu Boden. Er trat um sich, aber es gelang ihm nicht, loszukommen. Chong lachte und sagte etwas auf Chinesisch. Der andere Rowdy kam seinem Kumpel zu Hilfe. Chong ließ den ersten los. Aber auch zu zweit erwischten sie ihn nicht. Er war schneller und besser. Sie guckten nur dumm aus der Wäsche, während Chong sie foppte und ihnen immer wieder im letzten Moment auswich. Verletzungen fügten sie sich allenfalls selbst zu.
    Milli hätte Chong gern geholfen, aber vermutlich hätte sie sich nur lächerlich gemacht. Plötzlich griff jemand von hinten ihre Schulter. Sie schwenkte um und wollte bereits zuschlagen, als sie in Rippels felsenhartes Gesicht blickte. Wenn Blicke töten könnten, dachte sie.
    „Bleib hier stehen“, befahl er, bevor er sich Chong schnappte und ihn mühelos zu ihr rüber schubste. „Wir reden noch!“, schnauzte er ihn an.
    Die Rowdys waren bereits in panischer Flucht begriffen, als er sich zu ihnen umdrehte. Dann bohrte Rippel seinen Blick in Chong.
    „Die haben angefangen!“, brüllte Chong. „Ich habe mich nur verteidigt.“
    Rippel ging nicht darauf ein und schrie gegen den Lärm an: „Wo sind die anderen zwei?“
    Milli zeigte auf die Eiche, wo Anna und Ben kauerten.
    „Warum hockt ihr ausgerechnet dort?“, schimpfte Rippel. Er nahm vier verschiedenfarbige Stirnbänder aus seiner Tasche und gab jedem eins. „Sofort umbinden!“
    Milli sah jetzt, das er selbst ein Stirnband trug – ganz in schwarz, wie seine Haare. Sie legten die Bänder an. Anna half Ben. Sie waren gepolstert, aber man konnte spüren, dass sie ein gewichtiges Innenleben hatten.
    „Jetzt Einschalten!“, hörten sie Rippel brüllen. „Ihr könnt den Knopf nicht sehen aber fühlen … der muss nach rechts geschoben werden.“
    Sie taten ihr Bestes, nur der kreidebleiche Ben zierte sich.
    „Die Stirnbänder schirmen euer Gehirn ab“, erklärte Rippel.
    Ben brabbelte was von Wellenüberlagerung; krümmte sich und kotzte an den Fuß der Eiche. Chong zerrte an Bens Stirnband und schaltete es ein. Dabei fasste er in das Erbrochene.
    „Verdammt - der hat doch gar nicht so viel gegessen, wie er kotzt!“ Chong wischte angewidert seine Hände im Gras ab.
    „Kommt jetzt“, sagte Rippel und versetzte Chong einen leichten Schlag auf den Hinterkopf. Er zog Ben unsanft vom Gras hoch und gab ihm einen Stoß. „Du auch.“
    Chong hakte Ben unter und schleppte ihn ein Stück weiter, zu den Fahrrädern.
    „Stand der Wagen heute früh schon hier?“, fragte Rippel.
    Milli war die einzige, die sich an den Lieferwagen erinnerte. Ein Bild hatte sich ihr förmlich ins Gedächtnis gebrannt: als sie zur Schule fuhren, stand da einer von den vermummten Typen und pinkelte einen Reifen an.
    Rippel machte ein angewidertes Gesicht und lotste die vier in Richtung Hauptstraße.
    „Halt!“, rief Chong, „unsere Räder!“
    „Außerdem wollten wir ins Café Siebenrock“, verteidigte sich Milli und versuchte, ihren Gepäckträger, der sich in Bens Hinterrad verhakt hatte, zu befreien.
    „Ich fühle mich schon viel besser, wie ’ne Magnetschwebebahn“, sagte Ben etwas säuerlich und hob seine Arme, als wollte er gleich davonfliegen.
    „Ja, wenn man so viel kotzt wie Benni, wiegt man bald gar nix mehr und schwebt davon“, knurrte Chong mit todernster Miene.
    „Wenn du noch einmal Benni zu mir sagst“, fauchte

Weitere Kostenlose Bücher