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Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Titel: Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Dahmke
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seltsam.“
    „Das ist morgen wieder weg“, antwortete Milli mit einem Lächeln.“
    Anna nickte nachgiebig. „Eigentlich fühle ich mich gar nicht mehr.“
    „Ja, mir geht’s ganz ähnlich …“
    „Okay. Dann nichts wie weg“, sagte Chong.
    Sie versteckten Leiter und Matte bei Dix zwischen dem Gerümpel hinter den Garagen und fuhren dann die Promenade am Ufer entlang. An einer weniger beleuchteten Stelle hielten sie an und wuschen sich mit Wasser aus dem See die Farbe von ihren Gesichtern. Die Nacht war ruhig und ungewöhnlich mild, fast ein wenig Gewitterstimmung. Im See spiegelte sich blass das Mondlicht, und auf dem gepflasterten Weg am kleinen Kai, unter den gelben Laternen überholten sie ein nicht mehr ganz junges Liebespaar. Vereinzelt waren Leute mit Hunden unterwegs .
     
    Als Milli zu Hause ankam, war bei Batori noch Licht. Hinter der Eingangstür wartete Bello und jaulte leise, als er Milli erkannte. Sie flüsterte zärtlich und tätschelte seinen Kopf. Ein Segen, dass er nicht bellt, dachte sie und schlich sich leise durch den Vorraum zur Treppe, die sie lautlos hinaufstieg. Dann ging sie ins Bad, wusch sich die Reste Farbe vom Gesicht und besichtigte die Schramme von ihrem Hechtsprung in den Graben. Sie reichte vom Auge bis fast zum Mund. Vorsichtig tupfte sie etwas Heilsalbe drauf. Morgen früh würde sie jeder danach fragen, Emma zuerst, aber sie war sicher, dass ihr bis dahin noch eine Geschichte einfallen würde. Sie zog ihre verschmutzen Klamotten aus, warf sich ins Bett und fiel in einen tiefen, traumlosen Schlaf.
     
    „Ich wollte nur mit der Nagelschere was am Kopfhörer reparieren“, log Milli ohne rot zu werden.
    Emma untersuchte die Schramme gründlicher als notwendig.
    „- und da bin ich mit der Schere ausgerutscht“, beendete sie den Satz und entzog ihr Gesicht Emmas fachkundigen Händen.
    „Die Verletzung ist nicht tief, aber ganz schön lang“, sagte Emma und ging zum Medizinschrank. „Eine Narbe wird das wahrscheinlich nicht, am besten nimmt du Wund- und Heilsalbe mit Jod …“
    „Hab ich oben schon, vielen Dank.“
    Emma ließ sich trotzdem nicht davon abbringen, ihr den Medizinschrank zu erklären - was man im Notfall nehmen durfte, womit man vorsichtig umgehen musste und was völlig tabu war. Milli grinste in sich hinein. Emma hatte nicht die geringste Ahnung, wie erbarmungslos ihre Mutter sich selbst gegenüber gewesen war. Ein schweres Schlafmittel wie Rohhypnol war in ihrem Repertoire bestenfalls Standard und der Medizinschrank in der Berliner Wohnung ein Alptraum. Und gar nicht erst zu denken, was an Millis alter Schule an Medikamenten und illegalen Drogen gehandelt wurde - Emma würde in Ohnmacht fallen.
     
    Draußen war es dunstig. Das Gras war nass und die Luft noch feucht. In der Nacht hatte es geregnet. Milli lehnte mit dem Fahrrad an einem alten Telegraphenmast und beobachtete Käfer und Insekten, die ihrer Arbeit nachgingen oder offene Blüten umschwärmten. Wenn Chong nicht bald auftauchte, würden sie zu spät zur Schule kommen, soviel war mit einem Blick auf die Uhr klar. Sie wartete nicht länger und fuhr bei Chong vorbei.
    Pin-Meis Auto stand nicht in der Auffahrt, sie war vermutlich schon unterwegs - und Chongs Fahrrad war auch nicht an seinem gewohnten Ort neben dem aufgestapelten Kaminholz unter dem Seitendach. War er vielleicht schon ohne sie losgefahren? Milli wunderte sich und klingelte.
    Es dauerte eine Weile, bis jemand die Tür öffnete. Chong war es selbst.
    „Was ist denn mit dir geschehen?“ Milli verkniff sich ein Lachen.
    Er stand mit nacktem Oberkörper und völlig verschlafen im Türrahmen und versuchte vergebens, sich die zerzauste Haartolle aus dem Gesicht zu streichen. „Fahr schon mal vor“, brummte er, „ich hatte eine lange Nacht. Erklär ich später.“
    „Wir hatten alle eine lange Nacht“, sagte Milli und tippte mit dem Finger auf seinen Wangenknochen. „Du hast da noch einen großen Klecks Farbe.“
    Er zuckte zusammen, verzog das Gesicht. „Ja verflucht - ich dusche gleich“, und schob Milli langsam und mürrisch die Tür vor der Nase zu.
    „Bis nachher!“, rief sie ihm durch die schwere Holztür zu und schwang sich aufs Rad.
    Das Koniferenwäldchen dampfte und die Felder lagen unter Nebelschwaden. Die Sonne musste sich noch durchkämpfen. Milli genoss den Duft der Hecken und Sträucher. Als sie im kleinen Park an der Pommes-Wuttke Bude vorbeikam, wurde ihr beinahe schlecht. Es stank nach altem Fett und

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