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Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Titel: Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Dahmke
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Milli sprachlos. Sie sah an sich runter.
    „Ist doch klar“, erwiderte sie dann und lächelte. „Man muss sich ja den Tieren anpassen.“
    Anna verkniff sich ein Lachen.
    „Und meine Hunde?“
    „Gleich kommt jemand zu Ihnen, bleiben Sie dort einfach am Tor stehen. Nicht weggehen. Ihre Hunde sind eine Pracht. Sie haben uns sehr geholfen.“
    „Oh ja … das sind brave Tiere“, antwortete die alte Dame sichtlich gerührt, „geht es ihnen auch gut?“
    „Machen Sie sich keine Sorgen.“ Milli stellte fest, dass sie nicht frei von Skrupeln war. Sie hatte soeben eine alte Frau veräppelt, die ihre Hunde liebte. Das war irgendwie nicht fair.
    Hinter den Ytong-Steinen hockte Ben.
    „Wir sollten mal verschwinden“, sagte er zögernd, mit Blick auf die Garage, wo ab und zu ein Affe auftauchte und wieder verschwand.
    „Leuchtest du mal hier her“, sagte Milli und zog ihr rechtes Hosenbein hoch. Ihre Wade tat weh.
    „Sieht wie ’ne Prellung aus“, murmelte Ben, „wird noch ordentlich blau werden.“
    Milli blickte skeptisch. „Kein Affenbiss?“
    „Wegen Tetanus? Nein, auf keinem Fall“, sagte Ben überzeugt und starrte Milli weiter an.
    „Was ist?“, fragte sie zerstreut.
    „Warum ist niemand hinter euch her?“
    „Weil wir sie fertig gemacht haben“, sagte Anna.
    Ben schwenkte die Lampe rüber zu Anna und sah sie entsetzt an.
    „Wir haben sie nicht umgebracht“, erklärte Milli und schenkte ihm ein bestürztes Lächeln. „Grabbauer taucht bestimmt gleich stinksauer auf, aber die anderen zwei sind vorerst erledigt.“
    An der Garage gingen erneut die Scheinwerfen an, irgendetwas war in den Sensor gelaufen. Sofort rüttelte Frau Fischer wieder an den Torstäben.
    „Was ist mit Chong?“, flüsterte Milli.
    „Alles gut gelaufen. Chong ist im Wald und versteckt den Koffer. Er wartet bei den Fahrrädern.“
    Als sie über die Mauer waren, deutete Milli auf die Leiter und die Matte.
    „Die verstecken wir bei Dix“, sagte Ben.
    Sie liefen über das vom Mond beschienende Feld und machten einen Bogen um die alte Frau Fischer, die immer noch ungeduldig am Tor rüttelte.
    „Mitten in der Nacht führt die ihre Hunde aus“, sagte Ben.
    Anna sah auf die Uhr. „Man nennt das senile Bettflucht … nur komisch, dass sie es ausgerechnet hier tut.“ Sie sah zurück zum Garagentor, wo gerade ein Lichtstreifen auftauchte.
    „Fix und Foxi haben uns echt aus der Patsche geholfen“, meinte Milli.
    „Du meinst Cindy und Bert“, gluckste Anna und wischte heimlich eine Träne weg. „Was mich aber mehr beschäftigt“, fuhr sie fort, „ist unsere Zeitplanung … oder ist dieser widerliche Pseudo zu früh zurückgekommen?“
    „Mindestens zwanzig Minuten zu früh“, antwortete Milli. Sie blieb abrupt stehen und packte Ben am Arm. „Wie lange läuft dein Scramblingprogramm für die Videos?“
    Ben zuckte zusammen und starrte die Stelle an, wo sich Milli an seinem Arm festgekrallt hatte.
    „Sorry“, sagte sie und ließ ihn wieder los.
    „Ich habe es auf zwanzig nach eins eingestellt“, antwortete er.
    Dann dürfte es keine Videos geben und man wird sich nur an zwei verrückte Tierschützerinnen erinnern, ging Milli durch den Kopf. Und Ben und Chong werden gar nicht auftauchen. Ihr Gesicht entspannte sich.
    „Und niemand hat dich und Chong gesehen?“
    „Nein“, sagte Ben und massierte seinen Arm.
    Milli übersah das geflissentlich. Er sollte sich nicht so anstellen. Es war ja alles gut gegangen. Als sie dann Annas Gesichtsausdruck sah, wusste sie, dass auch sie darüber nachgrübelte, was mit ihnen geschehen war und was sie getan hatten. Sie selbst hatte einen Menschen niedergeschlagen als wäre das etwas Selbstverständliches. Aber hatte sie eine Wahl gehabt, um da wieder heil rauszukommen? Und damit nicht genug, sie hatte sogar ein zweites und ein drittes Mal zugeschlagen. Erschreckend! Zu was war sie sonst noch fähig?

Millis Geheimnis
    Chong hatte sie nicht kommen hören.
    „Ihr schleicht euch an wie alte Indianer“, sagte er.
    „Die beiden sind still“, murmelte Ben und linste aus den Augenwinkeln. „Sie stehen unter Schock, oder so.“
    „Schock? Wir haben die Waffe und niemand ist tot“, sagte Chong verwundert, „ist doch alles super.“
    Anna druckste herum.
    „Ich glaube, wir müssen erst einmal drüber schlafen“, erklärte Milli. „Morgen sind wir wieder klar.“
    „Vielleicht stehen wir ja wirklich unter Schock!“, stieß Anna unerwartet heftig hervor. „Ich fühle mich so

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