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Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Titel: Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Dahmke
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Ziggedorn erzählen sollte, entschied sich aber dann dagegen.
     
    „Und Chong, was deine Mutter sagt, ist ja auch nicht ganz falsch“, sagte Batori und lächelte. „Niemand überlebt für sich allein. Wir sind eine arbeitsteilige Gesellschaft. Damit die Leute verschiedene Dinge herstellen und sie miteinander tauschen können, haben wir das Geld erfunden.
    Schön wäre es nun, wenn jeder für die gleiche Arbeit soviel kriegt wie der andere auch. Davon sind wir aber weit entfernt. Die Betreiber von Atomkraftwerken zum Beispiel verdienen unglaublich, weil sie die Kosten der Entsorgung ihres Giftzeugs einfach den Leuten in der Zukunft überlassen, nach dem Prinzip: nach mir die Sintflut ...“
    Sie saßen beim Frühstück. Batori betastete sein gekochtes Ei und klopfte mit dem Löffel auf die Spitze. Vorsichtig pellte er die Schale ab und legte sie an den Rand des Eierbechers. Dann bestreute er das Hütchen mit Salz und fuhr fort: „Und die Hersteller von Autos und die Mineralölkonzerne gehören sich sozusagen gegenseitig … und beide gehören sie den Banken. Erdöl ist so gut wie Geld, da niemand ohne Auto auskommt. Kriege werden darum geführt, und Waffen gehören zu den einträglichsten Produkten.“ Batori nahm einen Schluck schwarzen Tee, sah Milli und Chong prüfend an und betonte scharf: „Auch unser Ziggedornkonzern stellt Waffen her.“
    Milli lächelte verlegen und nickte zustimmend mit dem Kopf, während Chong sein Mehrkornbrötchen mit Tunfischsalat bestrich.
    „Und nun zu den Banken“, setzte Batori seinen Vortrag fort. „Sie produzieren Geld durch Kredite und durch so genannte Derivate, die wie Geld funktionieren. Und um ihren Wert zu vermehren, reicht allein schon undurchsichtiges Hin- und Hergekaufe. Und seit dem Zusammenbruch des alternativen sozialistischen Konzepts haben die Regierungen die Kontrolle über die Finanzen verloren und sind pleite. Das ganze System hat jetzt begonnen, sich selbst lahmzulegen. Das ist es, was man Krise nennt, als wäre es eine Art Naturkatastrophe … dabei ist es ist nichts weiter als nackte Dummheit.“
    Batori sah in ihre verständnislosen Gesichter und strich sich nachdenklich über sein Kinn. Nach kurzem Schweigen fuhr er mit fester Stimme fort: „Ich habe mir etwas anderes einfallen lassen. Ihr geht ja auf die Willy-Brandt-Schule. Ihr könntet diesen großen Staatsmann als Aufhänger für euer Thema wählen. Gebt im Internet den Begriff „Brandt-Report – Das Überleben sichern“ ein. Wäre dieses Konzept umgesetzt worden, wäre die Krise, die wir jetzt haben, überhaupt nicht entstanden.“
    „Kapiert man das auch?“, frage Milli.
    „Wenn nicht, helfe ich euch gern“, erwiderte Batori.
    „Und in Kurzform, was steht da drin?“, fragte Chong.
    Batoris Augenbrauen hoben sich und Chong traf ein milde tadelnder Blick. „Da möchte sich wohl jemand Arbeit ersparen?“
    „Neiiin! Aber als Schüler ist man heutzutage immer im Stress - findest du nicht auch, Milli?“
    „Ja – sehr“, beteuerte Milli und nickte heftig.
    Batori trank von seinem Tee und schmunzelte. „Na gut. Der Bericht stellt sorgfältig dar, dass die Ressourcen der Welt gerechter verteilt werden müssen. Teilen würde Gerechtigkeit bringen und Gerechtigkeit Frieden – darin sah die Brandt Kommission den einzig gangbaren Weg zum Frieden.“
    „Ich glaube aber, die alten Leute wollen nicht teilen“, sagte Chong.
    „Das wäre aber das einzig logische“, meinte Milli.
    Chong lachte schallend. „Kennst du jemanden - egal wie alt - der logisch denkt oder handelt?“
    Milli seufzte und rieb sich die Stirn.
    „Den Menschen wird bald nichts anderes mehr übrig bleiben, wenn sie überleben wollen“, sagte Batori ernst. „Die Habgier einiger weniger gefährdet inzwischen den gesamten Planeten.“ Er hielt inne und blickte nachdenklich in die Runde. „Im Übrigen sieht das eine Mehrheit der Menschen inzwischen vernünftigerweise genauso. Es ist immer erstaunlich, zu welchen Vernunftleistungen die Menschen fähig sind, wenn es ihnen selbst an den Kragen geht. Und die letzten, die davon überzeugt werden müssen, sind eigentlich nur noch die Politiker.“
    „Die überzeugen! Wie soll man das denn anstellen?“
    „Wir können uns engagieren und protestieren“, antwortete Batori ruhig und goss sich den letzten Schluck Tee in seine Tasse. „Nichts geschieht von selbst, man muss schon aktiv werden.“
    „Und was sagt jemand wie Herr Ziggedorn dazu?“, fragte Milli vorsichtig.
    Emma

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